Alles genehmigt
Hornbach bereit für Baustart am Liebenauer Gürtel

- Hier geht's lang: Hornbach wird an der Liebenauer Tangente bauen, die Wünsche der Anrainerinnen und Anrainer nach Gemeindewohnungen wird sich nicht erfüllen.
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Jetzt wird es ernst: Die Genehmigungsverfahren für den neuen Hornbach-Baumarkt am Liebenauer Gürtel sind erledigt, der deutsche Konzern wird demnächst die Bagger auffahren lassen.
GRAZ. Die Vorgeschichte ist bekannt: Ganz zu Beginn wollte sich auf dem Areal am Liebenauer Gürtel der Online-Konzern Amazon mit einem Lager ansiedeln. Das konnten die Anrainer gemeinsam mit der rot-grün-roten Regierung der Stadt Graz unter Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) abwenden. Ein "Erfolg", der sich für die Bewohnerinnen und Bewohner dieses Gebiets als Pyrrhus-Sieg herausstellen könnte.
Baumarkt scheint startklar
Denn wie MeinBezirk bereits Mitte 2023 berichtete, steht der Nachfolger nun endgültig in den Startlöchern: Alle Genehmigungsverfahren für den Konzern Hornbachsind rechtskräftig, alle bau- und gewerberechtlichen Verfahren sind abgeschlossen. Zum Baumarkt-Glück fehlte nur mehr der Stempel der Bau-und Anlagenbehörde. "Es ist aus unserer Sicht alles erledigt, der Ball liegt jetzt bei Hornbach", bestätigt Doris Jurschitsch. In der letzten Bauverhandlung gab es auch keine Einsprüche seitens der Anrainerinnen und Anrainer mehr.

- Noch ist es grüne Wiese – schon bald wird hier in Graz-Liebenau ein Baumarkt entstehen.
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- hochgeladen von Roland Reischl
Für Hornbach war dieser Standort immer der bevorzugte, das hat schon damals gegenüber MeinBezirk bestätigt: Der deutsche Baumarktriese will neben Seiersberg auch einen Standort in Graz, viele Möglichkeiten gibt es dafür in der Murmetropole nicht mehr. Neben dem Liebenauer Gürtel käme laut der Bebauungspläne nur mehr das Grundstück hinter dem Ikea in Graz-Webling in Frage. Da ist ein Standort mit Anbindung an die A2 und den Osten von Graz deutlich attraktiver. Damit haben die Anrainerinnen und Anrainer statt eines eher ruhigen Lagerbetriebs bei Amazon mit voller Kundenfrequenz an sechs Tagen die Woche zu rechnen. Dazu wird wohl die Anlieferung der Waren durch LKW in der Nacht kommen.
8 Millionen für die Hornbach-Einfahrt
Land und Stadt haben dafür ordentlich Vorleistung erbracht: Neben dem Ausbau der beiden Knoten beim Autobahnzubringer sind jetzt die Anbindung an die Maggstraße und an das Center Ost möglich. Und das besagte "Gewerbegebiet Nord", in dem der Hornbach-Markt entstehen wird, ist mit einem Knotenarm an den Gürtel angebunden, die künftige "Einflugschneise" für den Baumarkt. Die Gesamtkosten des Projekts (inklusive Radweg und Straßenverbreiterung) lagen bei rund 8 Millionen Euro
In einigen Punkten darf man die Anrainer allerdings beruhigen: Teil der Einreichung waren auch ein Erdwall und Lärmschutzwände als Abgrenzung, Hornbach hat zusätzlich ein Grundstück als Puffer zwischen Markt und Wohnsiedlungen gesetzt. Und auch wenn das Verkehrsaufkommen deutlich höher sein wird als bei einem Amazon-Zentrum, setzt man bei Hornbach seit geraumer Zeit auf ökologische Konzepte. Immer öfter geht man in die Städte, um die Wege kürzer zu machen, man versucht, so wenig Fläche wie möglich zu versiegeln, auch Bepflanzungspläne sind mittlerweile Standard. Auch in Sachen Energie hat man sich weitestgehend von Gas und Öl verabschiedet. Als größte Aufgabe bei neu entstehenden Märkten sieht man das Verkehrsmanagement, es gehe darum, so heißt es aus der Konzernzentrale, Individualverkehr zu reduzieren und vermehrt mit Zustellungen zu arbeiten.
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