Flächendeckend
Alle steirischen Polizeistationen haben einen "Defi"
Das Projekt „Mobile Defibrillatoren“ sorgte dafür. dass aktuell 164 Geräte bei der steirischen Polizei im Einsatz sind. Erst kürzlich konnte damit in Graz ein Leben gerettet werden.
STEIERMARK. Es war ein dramatischer Fall, der sich am 18. Dezember in Graz abspielte: Ein 82-Jähriger verlor das Bewusstsein und stürzte regungslos zu Boden. Eine Streife der Polizeiinspektion Graz-Hauptbahnhof fand den Mann und begann sofort mit der Reanimation, er wurde "stabil" ins Spital eingeliefert.
Kein Einzelfall, oft geht das nicht so glimpflich aus: In Österreich sterben jährlich rund 7.000 Menschen an plötzlichem Herztod – oft völlig unerwartet und ohne vorangegangene Symptome. Eine Herzdruckmassage und der rasche Einsatz eines Defibrillators können die Überlebensraten enorm steigern und Todesfälle durch plötzlichen Herzstillstand reduzieren. Je schneller erste Hilfe geleistet wird, desto höher sind die Überlebenschancen und desto geringer die Folgeschäden.
Polizei, die schnelle erste Hilfe
Daher schaut man gerade bei der Polizei besonders genau hin, sind die Beamtinnen und Beamtern bei einem Unfall oder medizinischen Notfall oft als erstes vor Ort. Um die Rettungskette so effektiv wie möglich zu gestalten, wurden in einem Pilotprojekt in Graz (ab 2015) und der Südoststeiermark (ab 2020) Einsatzfahrzeuge der Polizei mit Defibrillatoren ausgestattet.
Im Frühjahr 2023 hat das Land Steiermark dann eine flächendeckende Umsetzung beschlossen, die Auslieferung der Geräte wurde nun abgeschlossen. Das heißt: Mindestens ein Gerät pro Polizei-Dienststelle (bei größeren Dienststellen zwei) steht für den Einsatz in Streifenfahrzeugen zur Verfügung. Insgesamt wurden 164 Geräte an die Dienststellen ausgegeben. Damit einhergehend waren auch umfangreiche Schulungen der Exekutivbediensteten durchzuführen, die ebenfalls abgeschlossen sind.
In den beiden Pilotregionen (Graz und Südoststeiermark) waren bisher bereits zahlreiche Einsätze der Defibrillatoren zu verzeichnen, bei denen die Polizei derart reanimierte Patientinnen und Patienten an die Rettungskräfte zur weiteren Versorgung übergeben konnten.
Verdichtung des „First Responder-Netzes“
Dadurch, dass die Polizistinnen und Polizisten im Ernstfall zu Lebensrettern werden, kann die Rettungskette und das Netz der ‚First Responder‘ bei medizinischen Notfällen in der Steiermark weiter verdichtet werden. Steiermarkweit werden dann auch Polizistinnen und Polizisten durch die Rotkreuz-Rettungsleitstelle alarmiert und können bei Herzstillständen so rasch wie möglich professionelle Hilfe leisten. So wird die entscheidende Reaktionszeit zwischen Wahrnehmung eines Herzstillstandes und der Anwendung eines Defibrillators verkürzt und gleichzeitig das organisierte Netz der Ersthelferinnen und Ersthelfer erweitert.
Rotes Kreuz unterstützt
Während das Land Steiermark die Finanzierung sichergestellt hat, wurde die Beschaffung der Defibrillatoren, die bei der steirischen Polizei zum Einsatz kommen, durch das Rote Kreuz Steiermark durchgeführt. Die Projektkosten, die vom Land Steiermark getragen wurden, belaufen sich auf 160.000 Euro.
Landeshauptmann Christopher Drexler freut sich über diese Maßnahmen: „Damit kann Schaden abgewendet und vor allem können Menschenleben gerettet werden. Die bisherigen Erfahrungen aus den ersten Einsätzen zeigen, dass die Defis wirken und entscheidend für die Wiederbelebung sein können."
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