Wurzeln schlagen für die Zukunft
Souveränität bei Lebensmitteln ist gefragt

Seit 2023 betreibt Maria Schinnerl die "Wilde Möhre". | Foto: Maria Schinnerl
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  • Seit 2023 betreibt Maria Schinnerl die "Wilde Möhre".
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In einer Zeit globaler Unsicherheiten und fragiler Lieferketten wächst in der Steiermark eine neue Bewegung heran – tief verwurzelt in der Erde, getragen von Gemeinschaft und beseelt vom Gedanken an eine nachhaltige, gerechte Zukunft: Lebensmittelsouveränität.

WEINITZEN/DEUTSCHFEISTRITZ. Sie bedeutet mehr als Selbstversorgung – sie bedeutet Selbstbestimmung. Über das, was auf den Teller kommt. Über den Umgang mit Natur, Boden und Mensch. Und über das, was die Gesellschaft im Innersten nährt. Im Herzen dieser Bewegung steht ein Projekt, das diese Prinzipien nicht nur vertritt, sondern lebt: Die Wilde Möhre.

Aus der Region

Gegründet von Maria Schinnerl, einer engagierten Landwirtin aus Deutschfeistritz, hat sich die gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft "Wilde Möhre" in nur wenigen Jahren zu einem Leuchtturmprojekt für nachhaltige Ernährung in der Region entwickelt. Auf einer Pachtfläche in Weinitzen gedeiht hier frisches Gemüse, das seinen Weg ohne Umwege in die Haushalte der Region findet – von Andritz über Deutschfeistritz bis nach Frohnleiten.

Ein Blick auf die Pachtfläche in der Gemeinde Weinitzen. | Foto: Maria Schinnerl
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Die Wurzeln des Projekts reichen tief: Nach einer intensiven Ausbildung in Theorie und Praxis wollte Maria nicht länger zwischen Nachhaltigkeit und Regionalität wählen müssen. Sie entschied sich für einen Weg, der beides vereint – und dabei noch viel mehr schafft. Denn die Wilde Möhre verbindet: Mensch und Natur, Konsument und Produzent, Theorie und Praxis sowie Idealismus und Realität gehen Hand in Hand.

Kompost statt Kunstdünger

"In der Gartenbauschule in Großwilfersdorf habe ich zum ersten Mal die Zahlen zu jährlichen Bodenverlusten gehört – da ist mir ganz anders geworden", erzählt Maria. Dieser Moment war der Anfang einer Vision: Landwirtschaft, die den Boden nicht auslaugt, sondern nährt und Verantwortung übernimmt.

Handarbeit statt schwerer Geräte steht im Mittelpunkt. | Foto: Maria Schinnerl
  • Handarbeit statt schwerer Geräte steht im Mittelpunkt.
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Daher wird bei der Wilden Möhre nach den Prinzipien der Marktgärtnerei gearbeitet: Handarbeit statt schwerer Maschinen, Vielfalt statt Monokultur, Nützlinge statt Chemie, Kompost statt Kunstdünger. Kurze Transportwege, natürliche Kreisläufe und eine enge Verbindung zwischen Landwirtin und Ernteteilerinnen und Ernteteilern machen das Projekt zu einem Paradebeispiel für regionale Ernährungssouveränität.

Ein großes Anliegen

"Heuer im März war ich bei der Gemüsebautagung in St. Pölten und begeistert von den Präsentationen der wissenschaftlichen Arbeiten, die bestätigen, dass die Böden einfach in einem sehr guten Zustand sind, wenn sie auf diese Bio-intensive, aber klein-strukturierte beziehungsweise händische Weise bewirtschaftet werden." Dieses Forschungsergebnis deckt sich mit den Erfahrungen, die auf den Flächen der Wilden Möhre gemacht werden.

Auch die Vielfalt an verschiedenen Sorten ist Maria Schinnerl ein Anliegen. | Foto: Maria Schinnerl
  • Auch die Vielfalt an verschiedenen Sorten ist Maria Schinnerl ein Anliegen.
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Die Struktur der Wilden Möhre sieht vor, Konsumentinnen und Konsumenten aktiv in den landwirtschaftlichen Prozess einzubeziehen. Mitglieder erhalten regelmäßig saisonales Gemüse und beteiligen sich zugleich an einem Modell gemeinschaftsgetragener Landwirtschaft, das eine alternative Form des Lebensmittelkonsums und der Verantwortungsteilung verfolgt. Durch den Anbau von weniger verbreiteten Sorten erweitert sich oftmals auch das Spektrum der verwendeten Lebensmittel. "Als aktive Landwirtin und engagiertes Mitglied unserer Region ist es mir ein Anliegen, nicht nur lokal und nachhaltig Gemüse anzubauen, sondern auch meine Form der klein-strukturierten und gemeinschaftsgetragenen Landwirtschaft bekannter zu machen", schilderte Maria Schinnerl abschließend.

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