Keine Gefahr durch heimliches Rauchen

- Zündende Debatte: Die Freiwillige Feuerwehr sieht keinen Grund zur Panik hinsichtlich Brandgefahren.
- Foto: Kahrer
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Mehr Brandquellen aufgrund des Nichtraucherschutzes? Die Feuerwehr glaubt nicht daran.
Das Rauchverbot in der Gastronomie sorgt nach wie vor für heftige Debatten. Aber hat der Schutz der Gesundheit auch etwas mit Brandschutz zu tun? Wir haben mit Bernhard Konrad, Abschnittsbrandinspektor des Bereichsfeuerwehrverbandes Graz-Umgebung, Abschnitt 6, über heimliches Rauchen und das Rauchen in öffentlichen Räumen gesprochen.
Zu wenig Aufklärung
Verbote, so sagt man, sind reizvoll. Dass aufgrund des Nichtraucherschutzes durch heimliches Rauchen eine Brandgefahr entstehen könnte, ist für Konrad aber kein Grund zur Panik. "Klar, es gibt strikte Rauchverbote, die deshalb bestehen, weil es Brandgefahr gibt. Die Leute respektieren gesetzliche Auflagen. Wenn es einer machen will, tut er es sowieso", sagt er. In öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern oder Kindergärten ist das Rauchverbot seit Jahren kein Thema. Erst seit es in der Gastro zu einem wurde, wird vermehrt darüber gesprochen. "Die meisten Menschen vergessen, dass es dabei um den Schutz der Arbeitnehmer geht. Ich verstehe, dass Wirte Angst um Umsatzeinbußen haben, aber durch die Medien wird das Thema sehr hochgespielt. Fakten werden aber nicht wirklich veröffentlicht", bedauert Konrad. So ist es zum Beispiel weiterhin möglich, auch innerhalb eines Gasthauses zu rauchen. Dabei müssen aber klare Vorschriften eingehalten werden: So ermöglicht zum Beispiel ein Raucherzimmer oder eine Raucherkoje, wie sie noch viele Flughäfen haben, in der Gaststätte das Rauchen. "Es muss ein geschlossener Raum sein, in dem keine Speisen und Getränke hergestellt oder eingenommen werden dürfen."
Leichtsinnigkeit vs. Gefahr
In den gut 30 Jahren, in denen Konrad bereits aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, hat er nur ein einziges Mal erlebt, dass "heimliches" Rauchen zu einem Einsatz geführt hat. "Und das war so gesehen kein heimliches Rauchen, sondern pure Leichtfertigkeit. Ein älterer Herr hat im Altersheim den Zigarettenstummel in ein Plastiksackerl getan, weil er ihn entsorgen wollte."
Die eigentliche Farce bei der gesamten Diskussion um das Rauchen in der Gastronomie seien laut dem Abschnittsbrandinspektor die vorab investierten Kosten der Gastronomen hinsichtlich baulicher Maßnahmen zur Abtrennung von Raucher- und Nichtraucherräumen. "Es war lange vorher bereits abzusehen, dass es zu einem generellen Rauchverbot kommt. Die Investitionen hätten nicht getätigt werden müssen, wenn der Gesetzgeber im Vorhinein die Vorgaben der EU umgesetzt hätten. Dadurch hätten Ausgaben gespart werden können."
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