Grüne Lunge am Rand von Graz

- Gert Wurzinger gibt auf seiner Homepage kostenlos Ratschläge bei Atemnot.
- hochgeladen von Edith Ertl
Feinstaub und Nikotin setzen der Gesundheit zu
Feinstaub ist tückisch. Man sieht und riecht ihn nicht, und dennoch ist er eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit. „Wenn die Luft in Graz schlecht ist, dann steigen die Aufnahmen bei uns“, sag Gert Wurzinger. Der Primar vom LKH Enzenbach spricht über die Grüne Lunge am Rand von Graz und über Raucher, denen die Luft ausgeht.
Dicke Luft in Graz
In Österreich werden die Grenzwerte von Luftschadstoffen durch das Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L) festgelegt. Die Toleranzgrenze liegt bei 25 Überschreitungstagen pro Jahr. Graz verzeichnet mit Ende Oktober bereits 32 Tage, an denen die Feinstaubbelastung den zulässigen Mittelwert bei weitem überschritten hat. Menschen mit der Lungenerkrankung COPD geht buchstäblich die Luft aus
Das Lungenemphysem ist eine nicht heilbare Erkrankung der Lunge, bedingt durch chronische Bronchitis, langjähriges Zigarettenrauchen und Luftschadstoffen. „Es gibt keine größere Luftverschmutzung, als jene, die der Raucher sich selber zuführt. Da könnte man bei einem Fabriksschlot den Kopf hineinhalten, dann hat man die gleiche Konzentration“, beschreibt Wurzinger das düstere Bild der Raucherlungen.
Nur ein leichter Husten
COPD beginnt schleichend mit einem leichten Husten, Auswurf und mit Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung. Dann kommen nächtliche Atemnot und ein Beklemmungsgefühl dazu. „Die Leute nehmen diese Symptome oft lange Zeit nicht ernst“, sagt der Lungenspezialist, „weil als Raucher bin ich halt ein bisschen verschleimt“. Ab einem gewissen Stadium ist COPD nicht mehr heilbar. Aber man kann lernen, wie man mit der geschädigten Lunge umgehen kann. „Eine gesunde Lunge ist wie ein Schwamm, der sich ansaugt und den man wieder ausdrücken kann“, so Wurzinger. Bei COPD ist diese Elastizität verloren gegangen und das Ausatmen funktioniert nicht mehr.
Leichter atmen bei COPD
Hilfe bei Atemnot erklärt Wurzinger anhand eines Luftballons. „Wenn man den Verschluss bis auf eine winzige Öffnung zuhält und beim Ausströmen der Luft ein Quietschen hörbar ist“. So funktioniert die helfende Lippenbremse bei Atemnot: durch die Nase einatmen und beim Ausatmen die Lippen bis auf einen kleinen Schlitz schließen. Es ist ein Teufelskreis, wer schlecht Luft bekommt, geht nicht aus dem Haus, wenn die Bewältigung der Treppe Mühe macht. Vereinsamung, Muskelschwund und der vermehrte Griff zur Zigarette sind die Folge. Wurzinger hat in Enzenbach vielen Patienten das Stiegen gehen wieder gelehrt. Es ist möglich, man muss nur wissen, wie. Auf seiner Homepage www.wurzinger.com bietet der Primar hilfreiche Leitfäden zum kostenlosen Herunterladen an, darunter auch Ratschläge bei Atemnot durch COPD.
Gute Luft in Enzenbach
„Raus aus dem Feinstaubgebiet bei erhöhten Werten“, empfiehlt Wurzinger. Enzenbach und der Stiftswald von Rein im Gemeindegebiet Eisbach bieten ideale Bedingungen für ein gesundes Durchatmen. Wo das nicht möglich ist, soll man in der Wohnung bleiben, die Fenster schließen und nur stoßlüften.
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