Massive Kritik an Landesschulrat Resch

- Hat Landesschulratspräsident Gerhard Resch zu wenig kommuniziert?
- hochgeladen von Christian Uchann
Streit zwischen ÖVP und SPÖ rund um die Vorgangsweise beim neuen Schulleitermodell.
Eine E-Mail des Landesschulrates kurz vor den Sommerferien sorgte bei einigen Schuldirektoren für Aufregung. Ihnen wurde mitgeteilt, dass sie ab September ihres Amtes enthoben sind, weil ihre Schule von einem anderen Standort betreut wird. Insgesamt sind es 29 Pflichtschulen, die von dieser Maßnahme betroffen sind.
Die Proteste ließen sich nicht lange auf sich warten. Vor allem die Vorgangsweise wurde heftig kritisiert – auch von politischer Seite.
„Knappe E-Mails, Befehlston“
„Es kann nicht sein, dass Schulleitern mit knappen E-Mails von oben herab diktiert wird, dass sie ab Herbst ihrer Funktion enthoben sind, bzw. ihnen im Befehlston mitgeteilt wird, dass sie eine oder mehrere Schulen zusätzlich zu betreuen haben“, ärgerte sich LHStv. Franz Steindl, der jedoch die Möglichkeit, einen Schulleiter für mehrere Standorte einzusetzen, begrüßt.
Niessl: „Soll ich etwa in die Volksschulen fahren, um zu informieren?“
Viel Kritik musste der Landesschulrat auch von LH Hans Niessl einstecken. „Es ist Aufgabe des Landesschulrates und der Schulinspektoren, das neue Modell der Leiterbestellung zu kommunizieren. Da orte ich ein Defizit“, so Niessl. Auf die Frage, ob nicht auch die Politik hier eine Mitverantwortung trägt, meinte der Landeshauptmann: „Soll ich etwa in alle Volksschulen fahren, um zu informieren?“
Steindl: „Niessl kritisiert seine eigene Abteilung“
Für LHStv. Franz Steindl sind die Aussagen von Niessl nicht nachvollziehbar. „Der Landeshauptmann ist amtsführender Präsident des Landesschulrat. Er kritisiert seine eigene Abteilung. Ich fordere Niessl auf, die Bestellungen zurückzunehmen und über die Ferien mit den Betroffenen zu reden.“
SPÖ: „Steindl leidet unter Gedächtnisschwund“
Die Reaktion der SPÖ: „Steindl leidet offensichtlich unter starkem Gedächtnisschwund. Denn Steindl hat dieser Vorgangsweise vollinhaltlich zugestimmt“, so SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich, der darauf hinweist, dass im Burgenland eineinhalb Jahre keine Schuldirektoren bestellt wurden, um die Zusammenlegungen vorzubereiten.
ÖVP: „Die SPÖ leidet unter Verfolgungswahn“
Der Konter von ÖVP-Klubobmann Rudolf Strommer: „Die SPÖ leidet an Verfolgungswahn. LHStv. Franz Steindl hat weder davon gewusst, noch inhaltlich zugestimmt. Die politische Verantwortung liegt ausschließlich beim Landeshauptmann, das handwerkliche Versagen beim amtsführenden Präsidenten Gerhard Resch.“
Im Landeshauptmannbüro zeigt man sich über diese Aussagen verärgert: „Es gibt ein Protokoll von einer Sitzung vom 21. November 2013, aus dem klar ersichtlich ist, dass Steindl diesen zusammengelegten Schulleitungen zugestimmt hat.“
Kommentar von Chefredakteur Christian Uchann
NEOS fordern Abschaffung des amtsführenden Landesschulratspräsidenten
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