Bevölkerung hilft
Purbacher Jungfamilie von Baufirma abgezockt

- Ein kleiner Teil, der hilft und unterstützt: (v.l.) Herbert Stolvaetz bei der Spendenübergabe mit Benjamin Umathum, Anna Kummer und deren Sohn.
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Benjamin Umathum und Anna Kummer aus Purbach kämpften vier Jahre um ihr Recht vor Gericht. Gestritten wurde um 65.000 Euro, die sie einer Firma, die für den Bau ihres Passivhauses beauftragt war, bezahlt hatten. Erhalten haben sie für das Geld lediglich Pläne, nicht aber den Bausatz. Sie gewannen den Prozess zwar, stehen aber dennoch vor einem Schaden von rund 120.000 Euro. In der Ortschaft wird nun zur Hilfe aufgerufen.
PURBACH. "Recht zu haben und sein Recht zu bekommen, sind in Österreich zwei völlig unterschiedliche Dinge", schreibt Benjamin Umathum auf der Spendenseite "gofundme". Über vier Jahre lang ging es für die junge Familie aus Purbach von Gerichtstermin zu Gerichtstermin. Drei Richterinnen, ein Sachverständigengutachten und eine Rufschädigungsklage später kam dann das erlösende Urteil: Gewonnen. Das junge Paar mit bald zwei Kindern hat von dem gewonnenen Prozess nur leider nicht viel.
Firma ging in Konkurs
Eine Baufirma bekam von der Jungfamilie die Anzahlung für Baumaterialien ihres Passivhauses. Insgesamt wurden 65.000 Euro an die Firma überwiesen. Das Geld kam zwar beim Firmenchef an, dieser bezahlte damit aber nicht das Produktionswerk. Außergerichtlich konnte man sich nicht einigen, weshalb nach einem Jahr Bauverzögerung Klage eingereicht wurde. In der Folge wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben. Als dieses auflag, ging die Firma in Konkurs. Sämtliche Kosten wurden der Familie zwar zugesprochen, von der Konkursmasse sahen die Purbacher jedoch nichts. Hinzu kam noch die Endabrechnung ihres Anwalts in Höhe von 30.000 Euro, und das, obwohl sie diesem im Laufe der Jahre bereits 25.000 Euro überwiesen hatten. Da weder Schuldenberatung, Versicherung, Anwaltskammer noch Gericht helfen können, hoffen sie nun auf Unterstützung.

- Die Trainingsgruppe von Herbert Stolavetz in Purbach machte sich dieses Mal für andere stark und legte sich für den guten Zweck ins Zeug.
- Foto: Herbert Stolavetz
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"Schwitzen für den guten Zweck"
Solidarisch zeigt sich jedenfalls die Bevölkerung in Purbach, die via soziale Netzwerke zur Unterstützung der Familie aufruft. Herbert Stolavetz hatte zur akuten Hilfe eine besondere Idee. Er betreibt seit 2018 das Crosstraining "PurInMotion" und lud sozusagen zum "Schwitzen für den guten Zweck". Bei seiner letzten Trainingseinheit wurden daher fleißig Spenden gesammelt. 200 Euro kommen jetzt der Jungfamilie aus Purbach zu zugute.
Wer für die junge Familie aus Purbach spenden möchte, kann dies unter diesem Link: www.gofundme.com
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