Oper im Steinbruch
Bühnenaufbau in St.Margarethen wurde fertiggestellt
Die Oper „Turandot“ hätte eigentlich bereits 2020 über die Bühne gehen sollen, wurde aber wegen der Covid-19-Pandemie abgesagt. Jetzt wagt man den zweiten Anlauf: Ab 14. Juli soll „Turandot“ bei 16 Vorstellungen die Bühne des Steinbruches erobern. Am Bühnenbild wird seit Mai gearbeitet, dieses wurde jetzt fertiggestellt.
ST. MARGARETHEN. Die Dimensionen im St. Margarethener Steinbruch sind riesig. Bei einer Bühnenfläche von 7.000 Quadratmeter braucht es 50 Tonnen Gerüstkonstruktion mit Ballast, etwa 28 Tonnen Holzboden, rund 30 Tonnen Bühnentechnik sowie circa 35 Tonnen Kulisse für die fulminante Inszenierung von Giacomo Puccinis „Turandot“.
Chinesische Kugel
Die Welt des Kaisers Altoum wird in einem kugelähnlichen Gebilde dargestellt. Als Unterkonstruktion dient ein Stahlgerüst, das mit Schlangen- und Drachendarstellungen verkleidet ist. Die vielen Öffnungen ermöglichen einen ungehinderten Blick auf den Kaiser aus dem gesamten Zuschauerbereich. Die Kugel ist auf einem Drehkranz gelagert, sodass eine 180 Grad-Drehung möglich ist. Zu Beginn der Vorstellung wird ein zwölf Meter langes Boot, umringt von mehreren Hundert Seerosenblätter, auf die Bühne gefahren, das rein durch die Muskelkraft zweier Techniker in beide Richtungen bewegt wird.
Bühnenbild setzt neue Maßstäbe
„Mit dem Bühnenbild werden neuen Maßstäbe in der Opernwelt gesetzt. Besonders die darstellende Kunst ist eng mit Emotionen verbunden und da ist die visuelle Wahrnehmung nicht zu unterschätzen. Das internationale Leading Team, die Sängerinnen und Sänger, alle Mitwirkenden und ich freuen uns, diese so berührende wie dramatische Liebesgeschichte für alle Sinne erlebbar zu machen“, bringt es Daniel Serafin, Künstlerischer Direktor der Oper im Steinbruch, auf den Punkt.
Asiatischer Flair
„Was teils federleicht wirkt, hat ein Materialgewicht von einigen Tonnen“, erklärt Edi Edelhofer, Technischer Leiter der Oper im Steinbruch. Damit asiatisches Flair im St. Margarethener Steinbruch Einzug hält, wurde mit vielen, von traditionellen chinesischen Elfenbeinschnitzereien inspirierten Elementen gearbeitet. In den Werkstätten von Winter Artservice wurden für das Bühnenbild 1.200 Kubikmeter Styropor, zwölf Tonnen Stahl, 52.000 Stück Schrauben und 5,9 Tonnen Putz und Farbe von Dekorationsbauern verarbeitet sowie 9.400 Arbeitsstunden plus 6.800 Roboterstunden und computergesteuerte Maschinenstunden benötigt.
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