Leserbrief
Hundeattacken zu 100 Prozent verhindern
EISENSTADT. Hundetrainer und "Kampfhunde"-Halter sagen seit Jahrzehnten immer wieder dasselbe: Wenn der Hundehalter gut ausgebildet ist und entsprechend den sogenannten Listenhund (=Kampfhund) richtig behandelt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass etwas passiert. Die Wahrscheinlichkeit für eine Attacke zu reduzieren, steht jedoch in keinem Verhältnis zur Möglichkeit, 100 prozentig eine Attacke auf Menschen zu verhindern. Damit mit absoluter Sicherheit eine Attacke auf Menschen verhindert wird, müssten einfach rigoros alle Kampfhunde verboten werden. Und wenn nun die Hundetrainerin Conny Sporrer in einem Fernseh-Interview als Gleichnis sagt, es können doch auch nicht Autos in «Luftpolster-Folie» eingewickelt werden, um Unfälle zu vermeiden, dann ist das wirklich ein äußerst unpassender Vergleich. Einerseits haben Autos kein Instinkt-Trieb-Bewusstsein wie Hunde und können somit nicht durch ungünstige Innen- oder Außeneinflüsse eigenständig aggressiv reagieren. Andererseits dienen Autos hauptsächlich einem Alltagszweck, um bestimmte alltägliche Verpflichtungen erfüllen zu können, während im Gegensatz dazu keiner Kampfhunde wirklich brauchen würde; auch nicht zur Sicherung seines Eigenheims, denn da gibt es andere Möglichkeiten. Besonders bedenklich finde ich die Tatsache, dass vielen Hundehaltern das Wohlergehen des eigenen Vierbeiners wichtiger ist, als das Wohlergehen von fremden Personen. Einem Mitmenschen gegenüber – auch Fremden – sollte man ohne Wenn und Aber immer mehr Bedeutung schenken als einem Haustier.
Von Stefan Hahnekamp aus Eisenstadt
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