Haus der Barmherzigkeit
Das sagt der neue Pflegedienstleiter im 22.

Der neue Pflegedienstleiter. | Foto: Haus der Barmherzigkeit
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Seit ein paar Wochen gibt es im Haus der Barmherzigkeit in der Tokiostraße einen neuen Pflegedienstleiter. Matthias Schlemitz hat mit der BezirksZeitung über seine neue Aufgaben und aktuelle Herausforderungen gesprochen.

WIEN/DONAUSTADT. Matthias Schlemitz ist seit Mai neuer Pflegedienstleiter im Haus der Barmherzigkeit Pflegekrankenhaus in der Tokiostraße. Der Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger war zuvor über fünfeinhalb Jahre im Göttlichen Heiland tätig und wechselte dort 2019 vom Stationskoordinator zur Bereichsleitung für die Intensivpflege und Anästhesie.

In seiner neuen Funktion im Haus der Barmherzigkeit ist Schlemitz als Pflegedienstleiter für das Personalmanagement und die strategische Entwicklung der Pflege am Standort in der Donaustadt verantwortlich. Mit der BezirksZeitung hat er über seine neue Position und aktuelle Herausforderungen gesprochen.

Herr Schlemitz, Am Standort in der Tokiostraße werden 270 hochbetagte, chronisch kranke Menschen behandelt. Wie sieht die Arbeit hinter den Kulissen aus?
MATTHIAS SCHLEMITZ: Der Tag beginnt in der Früh mit einer Dienstübergabe. Diese wurde auch angepasst an die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Menschen, damit sie etwas länger schlafen können. Es wird dann die Therapie und das Frühstück hergerichtet. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner werden mobilisiert und zum Frühstück gebracht. Anschließend wird gepflegt - das ist natürlich zeitintensiv bei so vielen Menschen. Nach dem Mittagessen sorgen unter anderem die Fach-Sozialbetreuer für Abwechslung im Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner. Zwischendurch müssen dann beispielsweise immer wieder Medikamente hergerichtet werden.

Warum haben Sie sich für die Stelle als Pflegedienstleiter entschieden?
Ich komme vom Intensivbereich und war auch schon im AKH auf einer Intensivstation. Danach bin ich ins Göttliche Heiland Krankenhaus gewechselt, wo ich schließlich eine leitende Position einnehmen konnte. Doch bei mir war das Thema Langzeitpflege immer im Hinterkopf. Die Pflege chronisch kranker Menschen empfinde ich auch für die Zukunft ein zentrales Thema, bei dem es noch viel Veränderung braucht. Für mich war es deshalb wichtig, diese Gelegenheit zu ergreifen. Im Haus der Barmherzigkeit bin ich nun in einer Funktion, in der ich aktiv für die Pflege Veränderung schaffen kann. So kann ich etwa an der Budgetgestaltung aktiv mitwirken oder neue Projekte ins Leben rufen.

Wie gut haben Sie sich bereits einleben können?
Im Haus der Barmherzigkeit sind alle Leute wirklich sehr nett. Deshalb wurde ich auch herzlich empfangen und habe mich so auch gleich wohlgefühlt. Die ersten Wochen waren doch etwas herausfordernd. Alles war neu und ich war sehr gefordert, da man an sich selbst ja immer einen sehr hohen Anspruch stellt. Ich lerne nach wie vor sehr viel von meinen Kolleginnen und Kollegen. Doch ich habe mich mit der Zeit mittlerweile immer besser eingelebt.

Wie sehr hat die Corona Krise auch das Haus der Barmherzigkeit getroffen?
Die Corona-Krise hat natürlich auch unsere Einrichtungen stark betroffen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegekrankenhaus haben mit riesigem Einsatz versucht, die Einschränkungen während der Lockdowns für die Bewohnerinnen und Bewohner auszugleichen und Ansteckungen bestmöglich zu verhindern. In der Sommerwelle haben uns vor allem Personalausfälle stark gefordert. Wir versuchen mit einer sehr guten Work-Life-Balance unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entgegenzukommen und so auch mehr Menschen für den Beruf zu begeistern.

Die Teuerung hat Einfluss auf unser aller Leben... auch auf das Haus der Barmherzigkeit?
Die generelle globale Situation macht sich natürlich auch bei uns bemerkbar. Es sind zum Beispiel Handschuhe, die früher 0,03 Cent pro Stück gekostet haben, plötzlich massiv teurer geworden. Wenn man dann die Summe an Schutzmaterialien hochrechnet, die für ein Krankenhaus benötigt werden, dann sind das erhebliche Mehrkosten. Auch die steigenden Lebensmittelpreise sind natürlich für alle spürbar. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir in unseren Einrichtungen weiterhin ein günstiges Mittagessen anbieten. Man kann zwischen zwei ausgewogenen Menüs wählen.

Der Standort in der Tokiostraße. | Foto: Ludwig Schedl
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Was haben Sie sich für Ihre neue Aufgabe vorgenommen?
Für mich hat die Entlastung der Pflege oberste Priorität. Dabei geht es darum, zu schauen, welche Aufgaben gehören wirklich zur Pflege und welche nicht. Denn die Pflege erledigt aktuell oft auch Aufgaben, die eigentlich nicht mehr in ihr Aufgabengebiet fällt. Da wären andere Berufsgruppen zuständig: seien es Serviceteams, Reinigungskräfte oder Verwaltungspersonal. Wir hoffen, dass wir nun durch dieses Programm künftig auch eine Erleichterung für die Pflege erreichen können.

Was würden Sie sich als Unterstützung wünschen?
Mein großer Appell, auch an die Politik lautet, dass Pflege in allen Bereichen gleich entlohnt werden muss. Vor allem die Langzeitpflege soll und muss in den richtigen Fokus gerückt werden. Es ist ein Allround-Paket, das von Pflegekräften in Pflegeeinrichtungen verlangt wird: Man braucht ein großes Allgemeinwissen in der Medizin und ein höchstes Maß an sozialer Kompetenz. Sowohl in der Akutpflege als auch in der Langzeitpflege sind wirklich Top Pflegepersonen im Einsatz. Das Schema 'Langzeitpflege ist nur Hintern abwischen' muss aus den Köpfen verschwinden - da ist auch die Politik gefordert.

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