Steyeregg besucht Steyregg

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Wenn jemand „Steyeregg“ googelt, kann es schon vorkommen, dass er irrtümlich bei „Steyregg“ landet. Einige Mitglieder der hiesigen Bergkapelle waren auf diese Art neugierig geworden und hatten beschlossen, sich den Fast-Namenskollegen einmal gründlich anzusehen. Das dortige Stadtfest am 7. und 8. September bot nun die Gelegenheit dazu.
Angeführt von Obfrau Michaela Krammel, welche diese Fahrt auch organisiert hatte, setzte sich ein Bus in Bewegung. Einige Stunden später rollte er durch Linz, durchquerte die riesige Industriewüste und gelangte über eine Donaubrücke nach Steyregg. Die Steyeregger wollten ihren Augen kaum trauen: Steyregg hat einen kleinen, aber wunderschönen Altstadtkern – und die dortige Stadtkapelle empfing die Steirer mit einigen bekannten und unbekannten Märschen. Die Begrüßung, die nun folgte, war nur ein Vorgeschmack auf die Freundlichkeit und Herzlichkeit, die dem kleinen Bruder entgegengebracht wurden. (Steyregg hat fast zehnmal so viele Einwohner wie Steyeregg.) Nach dem Abendessen gab es einen Empfang im Musikerheim, der wohl etwas länger dauerte als übliche Empfänge. Dabei konnte festgestellt werden, dass Bier und ähnliche Getränke auch in Oberösterreich durchaus bekannt sind.
Am nächsten Tag folgte bei strahlender Sonne ein Konzert, das von Steyregg und Steyeregg abwechselnd und auch gemeinsam bestritten wurde. Die Bergkapelle unter Kplm. Josef Rupp spielte sich sichtlich in die Herzen der Stadtfestbesucher, ein besonderes Glanzlicht boten die stimmlichen Einlagen von Christina Trstenjak. Zwischendurch verblieb genug Zeit, um durch die Stadtturmgasse oder über den Stadtplatz zu schlendern, wo sich ein Stand an den anderen reihte und überall fröhliche Stimmung herrschte.
Den kulturellen Höhepunkt bildete eine ausführliche Schlossführung durch den Hausherrn Niklas Salm-Reifferscheidt, welcher die weststeirischen Gäste völlig in seinen Bann zog. Eine beeindruckende Persönlichkeit mit uralter Familiengeschichte und ein Mensch, dem Überheblichkeit dennoch völlig fremd ist. Am Sonntagvormittag führte der „Nachtwächter von Steyregg“ Hans Hametner durch das benachbarte Linz. Dann trat der steirische Bus die Heimreise an. Wohl alle, die an diesem Wochenendausflug teilgenommen hatten, waren begeistert von dem Gebotenen.
Den Abschluss bildete ein Backhendl-Schmaus im Toplerhof, zu dem Kapellmeister Rupp eingeladen hatte. Im nächsten Jahr sollen die Steyregger ihre neuen Steyeregger Freunde besuchen und eines steht jetzt schon fest: Die Steirer werden alle Anstrengungen unternehmen, ihre Heimat ebenso gastfreundlich zu präsentieren, wie sie es heuer in Oberösterreich erlebt haben.



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