Mehr Geld in der Pension
Was eine freiwillige Höherversicherung bringt

- Die sogenannte freiwillige Höherversicherung ist eine Möglichkeit, die staatliche Pension zu ergänzen.
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Dominique Rohr
Die sogenannte freiwillige Höherversicherung ist eine Möglichkeit, die staatliche Pension zu ergänzen. Im Vergleich zur privaten Pensionsversicherung ergibt sich vor allem ein großer Vorteil. Welcher das ist und was du sonst noch über die freiwillige Höherversicherung wissen musst, liest du hier.
Vorschau "Freiwillige Höherversicherung"



ÖSTERREICH. Im internationalen Vergleich bietet das gesetzliche Pensionssystem in Österreich eine gute Absicherung. Wer nach 45 Beitragsjahren in Pension geht, erhält 80 Prozent seines/ihres durchschnittlichen Einkommens als gesetzliche Pension. Mit der Überalterung der Gesellschaft ergeben sich jedoch Herausforderungen. Eine schrumpfende Zahl an Erwerbstätigen sollte eine wachsende an Pensionistinnen und Pensionisten finanzieren – das geht sich schon länger nicht mehr aus. Bedeutet: Der Staat muss das öffentliche Pensionssystem alljährlich mit Milliarden aus dem Bundesbudget subventionieren. Gleichzeitig wird den Menschen nahegelegt, mehr bzw. länger zu arbeiten. Das Mehr an Arbeit finanziert nicht nur das Pensionssystem, sondern sorgt auch dafür, dass die eigene Pension erhöht wird, so die einfache Rechnung.
Vor diesem Hintergrund möchten sich viele Menschen, die es sich während ihrer Erwerbstätigkeit leisten können, ergänzend absichern. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine davon ist die sogenannte freiwillige Höherversicherung. Sie bietet gegenüber einer privaten Pensionsversicherung vor allem einen großen Vorteil, wie Sozialversicherungsexperte Alexander Pasz von der Arbeiterkammer (AK) in einem FAQ gegenüber MeinBezirk.at darlegt:
Was ist die freiwillige Höherversicherung?
Alexander Pasz: Die freiwillige Höherversicherung ist eine "Zusatzversicherung" in der gesetzlichen Pensionsversicherung und ermöglicht eine Erhöhung des zukünftigen Pensionsanspruchs. Mit den eingezahlten Beiträgen wird ein eigener Pensionsbestandteil, der sogenannte "besondere Steigerungsbetrag" erworben. Dieser wird wie die Pension 14-mal jährlich ausbezahlt und ist zu 75 Prozent steuerfrei. Leistungen aus der Höherversicherung werden außerdem jährlich an die Inflation angepasst.
Wie ergibt sich dieser Steigerungsbetrag?
Der besondere Steigerungsbetrag errechnet sich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen. Es gilt der Grundsatz, je jünger eingezahlt wird, desto höher ist die daraus resultierende Leistung. Besonders in jungen Jahren ist daher die Inanspruchnahme der freiwilligen Höherversicherung lohnenswert. Beiträge einer beispielsweise 30-jährigen Versicherten amortisieren sich bereits nach ungefähr sieben Jahren Pensionsbezug, abhängig von den steuerlichen Abzügen. Selbst bei Versicherten, die erst mit 60 einzahlen, amortisieren sich die Kosten in einer Überschlagsrechnung nach etwa 15 bis 16 Jahren Pensionsbezug. Jährlich kann bis zur doppelten Höchstbeitragsgrundlage (2023: 11.700 Euro) eingezahlt werden.
Gibt es Vorteile gegenüber der privaten Pensionsversicherung?
Im Vergleich zur privaten kapitalmarktbasierten Pensionsversicherung ist ein großer Vorteil der Höherversicherung die Sicherheit: Die haftungsrechtliche Absicherung über die sogenannte Ausfallshaftung des Bundes ist bei Weitem besser, als das bei einer privaten Versicherungsgesellschaft der Fall ist.
Worauf sollte man ggf. achten?
Zu beachten ist, dass die Höherversicherung nicht empfehlenswert ist, wenn zur Pension die Gewährung einer Ausgleichszulage in Betracht kommt. Und: Nachdem Leistungen der freiwilligen Höherversicherung abhängig vom Einzahlungsalter sind, ist die Inanspruchnahme Höherversicherung besonders in jungen Jahren lohnenswert. Ältere Beschäftigte sollten eine genaue Rentabilitätsprüfung anstellen.
Zusammengefasst







Die drei Säulen des Pensionssystems
Die Altersvorsorge ist in Österreich nach dem "Drei-Säulen-Modell" aufgebaut:
Gesetzliche Pension





Betriebliche Pension




Private Altersvorsorge



Das könnte dich auch interessieren:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.