Kollektivvertrag
KV-Einigung in der Sozialwirtschaft auf vier Prozent mehr Gehalt
Nach drei Verhandlungsrunden haben die Sozialpartner in der Sozialwirtschaft eine Einigung über einen neuen Kollektivvertrag erzielt. Für die 130.000 Beschäftigten steigen die Gehälter um vier Prozent, wie die Gewerkschaft in der Nacht auf Dienstag mitteilte.
ÖSTERREICH. Nach rund 16 Verhandlungsstunden konnte in der nunmehr dritten Verhandlungsrunde der neue Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft abgeschlossen werden. Laut Gewerkschaft steigen die IST- und Mindestgehälter der rund 130.000 Beschäftigten der Branche um vier Prozent. Auch Zulagen und Zuschläge werden um vier Prozent angehoben.
Zusätzlich wurden materiellrechtliche Verbesserungen, wie eine überproportionale Erhöhung der großen und kleinen Flexibilisierungszuschlags auf 50 und 25 Euro (etwa 68 Prozent), Änderungen in der Verwaltung sowie im Behindertenbereich und die Verlängerung des Zusatz-KV zum Pflegezuschuss vereinbart. Der neue Kollektivvertrag gilt ab 1. Jänner 2025.
Der Abschluss im Detail:
- Die Mindest- und IST-Gehälter werden um vier Prozent erhöht.
- Die Zulagen und Zuschläge werden um vier Prozent erhöht.
- Der große Flexibilitätszuschlag (Prämie fürs Einspringen) wird auf 50 Euro erhöht.
- Der kleine Flexibilisierungszuschlag wird auf 25 Euro erhöht.
- Der Pflegezuschuss bleibt als Zusatzkollektivvertrag erhalten.
- Die Verwendungsgruppen für Verwaltungsangestellte werden verbessert.
- Eine soziale Absicherung für Tageseltern wurde vereinbart.
"Stärke demonstriert"
"Besonders in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten stellen wir sicher, dass die Beschäftigten sich ihr Leben weiter leisten können. Möglich war dieser Abschluss nur, weil unsere Kolleginnen und Kollegen hinter uns gestanden sind und in Betriebsversammlungen und Kundgebungen Stärke demonstriert haben", erklärt Eva Scherz, Verhandlerin für die Gewerkschaft GPA, in einem Statement.
"Auch im Rahmenrecht sind uns Erfolge gelungen. So konnten wir mehr Geld fürs Einspringen sicherstellen und darüber hinaus eine bessere Einstufung für Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung erreichen. Nur wenn wir die Arbeitsbedingungen kontinuierlich verbessern, können wir die Attraktivität dieser wichtigen Branche erhöhen", ergänzt Michaela Guglberger, Verhandlerin für die Gewerkschaft vida.
Auch die Arbeitgeberseite lobte die Einigung. Trotz Rezession und schlechter Wirtschaftsaussichten sei für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus Gesundheits- und Sozialberufen eine Reallohnerhöhung erzielt worden, es sei jedoch kein einfacher Abschluss gewesen.
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