Keine Metaller-Verhandlungen
Herbstlohnrunde 2024 wird eingeläutet
Traditionellerweise startet die Herbstlohnrunde in Österreich mit den Verhandlungen für einen neuen Kollektivvertrag (KV) in der Metallindustrie und Bergbau. Die Herbstlohnrunde 2024 verläuft jedoch etwas anders als gewohnt, da sich die Metaller im vergangenen Jahr auf einen zweijährigen Abschluss geeinigt haben. Dennoch stehen auch in diesem Herbst einige Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern an.
ÖSTERREICH. In 400 Betrieben mit über 150.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden im Herbst 2023 Betriebsversammlungen, Warnstreiks und Streiks der Metaller statt. Die letztjährigen KV-Verhandlungen in der Metallindustrie und Bergbau zählten somit zu den schwierigsten in der Geschichte der österreichischen Gewerkschaften. "Es war der härteste Arbeitskampf der letzten 60 Jahre", resümierte Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft PRO-GE.
Schlussendlich konnten die Gesprächspartner aber doch eine Einigung erzielen, wobei erstmalig ein Abschluss über zwei Jahre festgelegt wurde. Beschlossen wurde damals, dass die kollektivvertraglichen Mindestlöhne in der Metallindustrie mit 1. November 2024 um die durchschnittliche Inflationsrate von Oktober 2023 bis September 2024 ansteigen. Im Metallgewerbe werden die KV-Löhne mit dieser Inflationsrate ab 1. Jänner 2025 angehoben. Die Ist-Löhne in der Metallindustrie werden um einen Prozentpunkt über der Inflation erhöht. Im Metallgewerbe wurde hingegen ein Plus von 0,5 Prozent vereinbart.
Brauereien, Sozialbereich und Handel
Wie der Gewerkschaftsbund auf seiner Webseite festhält, seien die Rufe nach Lohnzurückhaltungen vonseiten der Arbeitgeber zuletzt wieder lauter geworden, weshalb auch diesen Herbst gelte: "Wir werden uns sicher nicht zurückhalten und faire Lohn- und Gehaltserhöhungen durchsetzen. Das haben sich die arbeitenden Menschen verdient."
Bereits in ihre Verhandlungen sind die österreichischen Brauereien gestartet. Am 1. Oktober übergibt die Gewerkschaft ihre Forderungen für einen neuen Kollektivvertrag für die rund 130.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich. Die Verhandlungen dazu starten am 22. Oktober, nur einen Tag später dann jene für die Angestellten im Handel. In den Wochen darauf folgen schließlich die Lohn- und Gehaltsrunden für die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, den Öffentlichen Dienst und Reinigungskräfte.
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