Roncalli und Swaroswski Kristallwelten
Beim Zirkus geht´s um die Auszeit!

Lilli Paul Roncalli als Schlangenfrau. | Foto: Swarovski Kristallwelten
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Bereits seit sechs Jahren gastiert der Circus Roncalli regelmäßig des Sommers in den Swarovski Kristallwelten, Wattens, Tirol. Heuer werden die Artistinnen und Artisten des Circus-Theater Roncalli vom 19. Juli bis 1. September unter dem Motto „Circus of Wonder“ die Gäste im Garten der Swarovski Kristallwelten mit Akrobatik und verschiedenen Shows begeistern.

ÖSTERREICH. Wie kam es zu der Zusammenarbeit zwischen Swarowski Kristallwelten und dem Zirkus Roncalli? Was macht sie so besonders? Und was ist für die Zukunft geplant? Exakt ein Monat zuvor gaben Kristallwelten-Geschäftsführer Stefan Isser und Lili Paul-Roncalli MeinBezirk Einblicke in die Hintergründe dieser besonderen Kooperation in den Swarovski Kristallwelten.

MeinBezirk: Was hat die Kristallwelt mit der Zirkuswelt gemein?
Lilli Paul-Roncalli: Ich kenne noch die alten Kostüme meiner Mama, und die waren bereits mit Swarovski-Kristallen geschmückt. Das hat immer zum Zirkus dazugehört. Was mich schon als Kind am meisten fasziniert hat, wenn ich in die Manege gekommen bin und mir die Künstlerinnen und Künstler angeschaut habe, waren die leuchtenden Kristalle, die alles noch magischer gemacht haben. Das hatte etwas von einer Märchenwelt. Vor allem junge Mädchen finden alles, was Glitzer hat, anziehend. Dieser Glitzer was war schon immer ein Mädchentraum von mir. Deswegen sind auch heute noch meine Kostüme voll von Swarovski-Kristallen. 

Kristallwelten-Geschäftsführer Stefan Isser und Artistin Lili Paul-Roncalli  | Foto:  Swarovski Kristallwelten / Hammerschmid
  • Kristallwelten-Geschäftsführer Stefan Isser und Artistin Lili Paul-Roncalli
  • Foto: Swarovski Kristallwelten / Hammerschmid
  • hochgeladen von Mag. Maria Jelenko-Benedikt

Stefan Isser:  Ich glaube, es gibt sehr viele Parallelen von Zirkus und Kristallwelt, weil am Ende des Tages geht es um die Verzauberung, es geht um Momente des Staunens, es geht um diese Auszeit vom Alltag. Das Team rund um Roncalli ist einfach Meister der Inszenierung und wir können da für die Kristallwelten auch sehr viel lernen, weil die Artistinnen und Artisten absolute Perfektionisten sind, sie überlassen nichts dem Zufall. Damit diese Leichtigkeit auf der Bühne auch spürbar wird und die ausgeleuchtete Bühne funktioniert, braucht es auch sehr viel Feinmechanik in der "Dunkelkammer". Wie die Technologie dahinter eingesetzt ist, dass sie die Magie nicht zerstört. 

Was konkret meinen Sie damit?
Egal, ob es die Gerüche sind, die Beleuchtung ist, wie die Künstlerinnen und Künstler mit dem Publikum interagieren: Alles ist sehr detailliert überlegt, und das ist wahrscheinlich auch der Grund für den großen Erfolg bei Alt und Jung, bei allen unterschiedlichen Kulturen und Bildungsgraden: Man verbindet Zirkus mit etwas Positivem.

Voriges Jahr war 5. Jubiläum, heuer besteht die Kooperation zum sechsten Mal. Was hat sich seit dem ersten Event verändert?
Stefan Isser: Wir konnten heuer die Aufenthaltsdauer zum Glück um zwei Wochen verlängern. 
Lilli Paul-Roncalli: Also, wir haben immer versucht, das vorige Jahr zu toppen und etwas Neues, etwas Innovatives zu bringen. Wir versuchen jedes Jahr, ein neues, tolles Programm auf die Beine zu stellen und lernen aus der Erfahrung. Das ist natürlich für uns auch eine Herausforderung, Darbietungen zu finden, die draußen genauso gut funktionieren wie im Zelt mit dem Licht. Und da haben wir auch viel dazugelernt. Wir haben heuer erstmals eine Wiederholung mit Svetlana in der Wasserkugel, weil das ist so gut angekommen und war wunderschön. 

Was genau passiert in dieser Nummer?
Lilli Paul-Roncalli: Svetlana ist eine Künstlerin, die in der Kugel etwa Handstand macht und sich verbiegt. Sie taucht während ihrer Performance ins Wasser ein. Das haben wir heuer zum zweiten Mal eingebaut.

Foto: Fotos: Walpoth

Stefan Isser: Wir hatten da so viele Rückmeldungen unserer Gäste, die sie sich gewünscht haben, dass die Nummer wiederholt wird. Und Gott sei Dank ist es gelungen, die Künstlerin durch Roncalli zu verpflichten. Ich glaube, das Wunder liegt in den vielen Details, die dann auch verbessert werden, die funktionieren. Roncalli lässt sich aber immer wieder etwas Neues einfallen. Wir haben beim Spielturm einmal Akrobaten gehabt, das waren Fassadenläufer. Das Interessante ist, dass es nicht ein klassischer Zirkus ist mit Manege und Zelt, sondern dass man die Show im Garten beobachten kann, wo Backstage auch etwas passiert, wo man sieht, wie sich die Artisten und Akrobatinnen aufwärmen, sie interagieren mit dem Publikum. Während der Besuchszeit bieten wir mit diesen acht Artistinnen und Artisten vor Ort 15 Shows pro Tag an. Das heißt, es ist immer Unterschiedliches los. Das ist eben eine ganz besondere Atmosphäre.

Wird die Kooperation bestehen bleiben?
Stefan Isser: Wir haben über Alternativen nachgedacht. Aber dadurch, dass die Show und die Zusammenarbeit so wunderbar funktioniert und wir so viele positive Rückmeldungen erhalten, freut es uns, wenn wir das fortsetzen können. Die Einheimischen warten schon das ganze Jahr über auf Roncalli - im Schnitt kommen 70.000 Tirolerinnen und Tiroler zu uns.

Swarovski hat die Auszeichnung Green Event und auch Green Location. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Roncalli?
Lilli Paul-Roncalli: Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle bei uns. Seit vielen Jahren versuchen wir, alles so umzustellen, dass wir wirklich so gut wie es geht plastikfrei sind. Wir reisen so gut es geht mit der Bahn, auch die ganzen Transporte erfolgen über die Schiene. Das ist natürlich auch manchmal eine Challenge, aber wir geben uns da sehr viel Mühe, in jeder Hinsicht darauf zu achten, dass wir ein grünes Unternehmen werden und auch sind.  Es gibt immer wieder Innovationen, die wir dann einbauen können und wir sind da immer sehr informiert, was es wieder für neue Lösungen gibt.

Auch im Bereich Nachhaltigkeit also eine Gemeinsamkeit...
Stefan Isser: Absolut, von den Werten, auch vom Umgang miteinander her, also mit den Teams. Wir sind da bereits freundschaftlich und partnerschaftlich verbunden. Es gibt also unterschiedliche Teams, die wegen der großen Anstrengung für die Künstlerinnen und Künstler jeweils gewechselt werden. Viel Detailplanung ist notwendig, dass es letztlich funktioniert.

Der Zirkus wird ja auch immer noch mit Tierleid verbunden. Wie stehen Sie zu Tieren?
Lilli Roncalli: Es gibt keine Tiere im Zirkus Roncalli. Deswegen ist das bei uns kein Thema. Einen kleinen Hund gibt es, aber der tritt nicht auf. Der ist sehr verwöhnt (lacht). Dass wir Tiere eingebaut haben, das ist schon so lange her, deswegen kann ich mich nicht mehr wirklich daran erinnern. Die Pferde haben wir vor acht Jahren herausgenommen. Wir haben damals erkannt: Die Plätze werden immer kleiner, die Sommer werden heißer. Weil der Zirkus mit den Pferden begonnen hat, war das damals ein schwieriger, aber es war auch ein notwendiger Schritt. Die Zeiten ändern sich. Tiere im Zirkus sind nicht unbedingt notwendig. 

Welche Zukunft geben Sie dem Zirkus im fortschreitend digitalen Zeitalter?  
Lilli Paul-Roncalli: Ich glaube nicht, dass das ein Problem ist. Man hat besonders in der Corona-Zeit gemerkt, dass die Leute das Live-Entertainment lieben und brauchen. Und deswegen denke ich nicht, dass es ein Problem wird. Zirkus gibt es seit über 200 Jahren, länger als Basketball, man wird es kaum glauben. Und ich glaube daran, dass es Zirkus immer geben wird. Es ist ein Teil der Gesellschaft und es hat so eine lange Tradition. Und wenn es gut und mit Liebe gemacht wird, dann hat es auch einen guten Stellenwert in der Gesellschaft. Man muss sich natürlich darum kümmern, dass alles schön erhalten bleibt.

Stefan Isser: Wir sehen da auch sehr viele Rückmeldungen, dass Zirkus etwas Magisches, Faszinierendes ist und obwohl so viel Nachfrage nach digitalem Erlebnis da ist, ist Zirkus etwas, was man ja nur analog erleben kann. Und das Teilen eines besonders überraschenden, schönen, exotischen Erlebnisses mit der Familie, mit seinen Liebsten, ist etwas, was tief verankert ist im Menschsein. Deshalb funktioniert es so gut. Und deswegen glaube ich auch, dass diese Entwicklungen an der Begehrlichkeit am Zirkus nichts ändern werden.

Clown Anatoli Akermann ist für die Kinder  natürlich ein Highlight.  | Foto: Kristallwelten
  • Clown Anatoli Akermann ist für die Kinder natürlich ein Highlight.
  • Foto: Kristallwelten
  • hochgeladen von Florian Haun

Vielleicht sogar im Gegenteil?
Ja, es gibt auch eine Gegenbewegung. Immer mehr Menschen sehnen sich nach digital Detox und WLAN-freie Zeit. Die sagen sich: Diese zwei Stunden, die gehören jetzt nur uns und der Familie.

Lilli Paul-Roncalli: Das Schöne an den Kristallwelten ist: Die Künstler sind draußen im Freien und sie bleiben auch nach dem Auftritt und vor dem Auftritt draußen. Das heißt, man hat diese Interaktion und die Unterhaltung mit dem Publikum. Man lernt die Zuschauer kennen, und umgekehrt die Zirkusartisten ganz anders kennen. Das ist noch einmal ein ganz besonderer Aspekt, den haben wir im Zirkus sonst nicht.

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