ELYSION. Malerei und Vision
Ingrid Pröllers Großformate auf Schloss Neuburg

- "Undine"
- Foto: Ingrid Pröller
- hochgeladen von Josef Goldhofer
Die Malerin selbst bezeichnet die Schau als "megalomanisch" und in der Tat werden auf Schloss Neuburg auf großen Ausstellungsflächen große Formate gezeigt, die so selten zu sehen waren, aber auch viele neue Werke.
Die Ausstellung ELYSION. Malerei und Vision vereint großformatige Gemälde, Diptychen und Triptychen bis zu 4,20 Meter Länge, die Ingrid Pröller zwischen 2006 und 2024 gemalt hat. Sie werden erstmals in dieser Fülle in den großzügigen Räumlichkeiten auf Schloss Neuburg am Inn gezeigt. Das Elysion ist in der griechischen Mythologie jene Insel der Seligen im äußersten Westen des Erdkreises, die vom Okeanos - dem Ursprung der Welt - umflossen wird.
Visionen, Dimensionen, Phantasmen
Malerische Visionen, Phantasmen, Traumgesichte und Wunschbilder eröffnen Einblicke in andere Welten und Dimensionen, vereinen Vergangenheit mit Zukunft und visualisieren utopische Vorstellungen und universelle, menschliche Gefühle.
Ingrid Pröllers malerische Sprache ist visionär und kraftvoll. Die Motive sind grossformatige Kompositionen, die aus der geschauten Realität schöpfen und innere Vorstellungskraft mit dem Leben in all seinen Facetten verbinden.
Zwischen Kreta und Innviertel
In Österreich findet Ingrid Pröller ihre visuellen Eindrücke in üppigen Wäldern und an stillen Ufern der Pram oder des Otterbachs nahe Schärding. Das Diptychon „der Schilfjunge“, ein Motiv vom Neusiedlersee, gehört zu den meisterlich gemalten Naturstudien. In Kreta aber malt sie in einem improvisierten Freiluft-Atelier aus einem alten ausgedienten Trampolingestell umgeben von üppiger Vegetation und den Geräuschen und Gerüchen der kretischen Natur. Sie malt meist nachts unter leuchtenden Sternen im hellen Schein des Mondes. Hier ist sie eingebettet in die Elemente und kann sich in den schöpferischen Momenten mit dem Kosmos verbinden und die Poesie des archaischen Lebens fließt in ihre Bilder ein.
Leben und Tod
In der Ausstellung hängen auch ihre aktuellsten Arbeiten, die 2024 in Kreta entstanden sind darunter das Plakat- und Einladungsmotiv, eine dynamische Komposition aus „Möwen“. Sie zeigt den Lebenskreislauf aus balzenden und Futter suchenden Möwen und einer toten Möwe, die sich in einem Netz verfangen hat. Rechts oben fliegt eine Möwe auf die Betrachterinnen und Betrachter zu. Ihre zwei unterschiedlichen Augen machen sie zu einem allwissenden Tier. Und links gleitet eine große Möwe ins tiefe Blau.
Wassergeister
Die „Undine“ wiederum lockt ins bunte Unterwasserreich. Es ist ein kleines Mädchen mit langen Haaren, das den Betrachter:innen entgegen taucht, umgeben von bunten Korallen und kleinem Meeresgetier. Nur ihre unterschiedlichen Augen lassen den Wassergeist erahnen, eine Nymphe, die erst eine Seele erhält, wenn sie sich mit einem Menschen vermählt.
(Pressetext und Auzüge aus der Rede: von Verena Traeger)
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