Bundesheer-Risikobild 2025
"Europa befindet sich schon im Kriegszustand"

- Am Montag präsentierte das Verteidigungsministerium die Publikation "Risikobild 2025 – Gewählt! Demokratie und die freie Welt" in Wien.
- Foto: Bundesheer/Gorup
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Am Montag präsentierte das Verteidigungsministerium die Publikation "Risikobild 2025 – Gewählt! Demokratie und die freie Welt" in Wien. Laut Brigadier Roland Vartok befinde sich Europa bereits im Kriegszustand. Er bezog sich dabei insbesondere auf hybride Kriegsführung. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) mahnte, dass sich Österreich weiter vorbereiten müsse.
ÖSTERREICH. "Wir sind keine Insel der Seligen", so Tanner bei der Präsentation des "Risikobilds 2025". Es seien unsichere Zeiten, weshalb die Nachbarschaft zu NATO-Staaten nicht als Sicherheitsstrategie ausreiche. "Eine Eskalation des Krieges in der Ukraine ist nach wie vor nicht auszuschließen", betonte Vartok. Eine Ausweitung der Kriegshandlungen auf andere Teile Europas sei nicht auszuschließen. Der Brigadier erklärte zwar, dass ein Angriff auf Österreich durch einen Bomber "nicht passieren" werde, allerdings könne der starke Einsatz von Drohnen und Raketen durch Russland die Sicherheit des Landes gefährden.
Cyberangriffe und hybride Bedrohungen
Neben der militärischen Bedrohung verwies Vartok auf die wachsende Zahl von Cyberangriffen und Desinformationskampagnen. Ziel solcher hybriden Angriffe sei es, Wahlen zu beeinflussen, die Kohäsion zu schwächen und das Vertrauen in die Demokratie zu untergraben. Eine weitere Bedrohung sei Spionage, auch im sicherheits- und verteidigungspolitischen Bereich Wissen zu generieren und gezielte hybride Maßnahmen zu setzen.
Darüber hinaus seien wirtschaftliche Auswirkungen des Ukraine-Krieges, wie steigende Energiepreise und Migration, eine zusätzliche Herausforderung. Vartok betonte, dass diese von Russland gezielt gesteuert werden. Die Zahl der Menschen auf der Flucht sei "weltweit so hoch wie nie zuvor". Der Brigadier betonte zudem, dass Europa und Österreich nicht mehr so sicher seien wie noch in der EU-Globalstrategie von 2015 angenommen. Die Hoffnung auf eine westliche regelbasierte Weltordnung werde nicht erfüllt, stattdessen scheine das "Gesetz des Stärkeren" eine Renaissance zu erleben.
Tanner: "Müssen uns vorbereiten"
"Wir müssen uns vorbereiten", mahnte Verteidigungsministerin Tanner. Österreich habe bereits Schritte gesetzt. So sei etwa der Aufbauplan 2032+ in Umsetzung, wobei hier auch das Heer gefragt sei. Michael Karnitschnig, Direktor für Außenbeziehungen im Generalsekretariat der EU-Kommission, wies auf die große Zahl inkompatibler Waffensysteme hin, die in Europa im Einsatz seien.

- "Wir müssen uns vorbereiten", mahnte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
- Foto: Carlovits HBF
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Es gehe um den Aufbau fehlender Kapazitäten und Transportmöglichkeiten, Computersysteme, Synergien, gemeinsamen Grenzschutz und den Schutz kritischer Infrastruktur wie Unterseekabel.
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