Neue Maßnahme
Ab jetzt Kinderschutz-Siegel für sichere Einrichtungen

- Das am Donnerstag in Kraft getretene Gütesiegel Kinderschutz zertifiziert Organisationen, die Kindern ein sicheres Umfeld bieten. Voraussetzung ist ein geprüftes Kinderschutzkonzept und ein erfolgreiches Audit.
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Das am Donnerstag in Kraft getretene Gütesiegel Kinderschutz zertifiziert Organisationen, die Kindern und Jugendlichen ein sicheres Umfeld bieten. Voraussetzung ist ein geprüftes Konzept und ein erfolgreiches Audit.
ÖSTERREICH. Mit dem Start des neuen Gütesiegels Kinderschutz trifft die Bundesregierung eine weitere Maßnahme für den Schutz von Kindern und Jugendlichen. Seit Donnerstag können Organisationen und Unternehmen, die mit jungen Menschen arbeiten, ihre bestehenden Kinderschutzkonzepte offiziell zertifizieren lassen. Das Gütesiegel wird durch die Qualitätssicherungsstelle für Kinderschutzkonzepte vergeben und soll Einrichtungen auszeichnen, die ein sicheres und förderndes Umfeld für Kinder bieten.
Die Initiative richtet sich an ein breites Spektrum von Einrichtungen – vom Sportverein über Sommerlager und Theatergruppen bis hin zu Gesundheits- und Beratungseinrichtungen. Voraussetzung ist ein vorhandenes, fundiertes Kinderschutzkonzept, das nun einer unabhängigen Prüfung unterzogen werden kann. Eine erfolgreiche Auditierung berechtigt zur Führung des Gütesiegels.

- Das Gütesiegel wird durch die Qualitätssicherungsstelle für Kinderschutzkonzepte vergeben und soll Einrichtungen auszeichnen, die ein sicheres und förderndes Umfeld für Kinder bieten.
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Kriterien des Gütesiegels
Das Gütesiegel Kinderschutz basiert auf fünf zentralen Kriterien: Beteiligung und Vernetzung aller Beteiligten, Durchführung von Risikoanalysen zur Prävention, regelmäßige Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeitenden, klar definierte Verfahren für Beschwerden und Interventionen sowie die kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung des Kinderschutzkonzepts.
Der Zertifizierungsprozess beginnt mit einem Selbstcheck und der Einreichung der Unterlagen, gefolgt von einem Vor-Ort-Audit und einem Auditbericht. Bei ausreichender Punkteanzahl wird das Gütesiegel für drei Jahre verliehen – inklusive Zertifikat und Öffentlichkeitsnutzung – eine Re-Zertifizierung ist möglich. Träger der Qualitätssicherungsstelle sind der Bundesverband der Österreichischen Kinderschutzzentren und ECPAT Österreich.
"Sichtbares Zeichen"
Familienministerin Claudia Plakolm betont die Bedeutung des neuen Gütesiegels:
"Das Gütesiegel Kinderschutz soll vor allem auch für Eltern ein Qualitätsmerkmal werden und für Vereine und Organisationen ein sichtbares Zeichen, dass sie sich mit Kinderschutz und Prävention besonders gut auseinandergesetzt haben."
Die Maßnahme reiht sich in eine ganze Reihe von Initiativen der letzten Jahre ein – darunter die Strafverschärfungen für kinderschutzrelevante Delikte, eine umfassende Kinderschutzkampagne sowie die Etablierung der Safer-Internet-Fachstelle für digitalen Kinderschutz.

- Claudia Plakolm: "Das Gütesiegel Kinderschutz soll vor allem auch für Eltern ein Qualitätsmerkmal werden und für Vereine und Organisationen ein sichtbares Zeichen, dass sie sich mit Kinderschutz und Prävention besonders gut auseinandergesetzt haben."
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Auch Waltraud Gugerbauer, Geschäftsführerin von ECPAT Österreich, und Dunja Gharwal, Leiterin der Fachstelle Qualitätssicherung für Kinderschutzkonzepte, sehen in dem neuen Siegel einen großen Schritt in Richtung mehr Sicherheit und Transparenz:
"Das Gütesiegel bietet Eltern Sicherheit, dass die Einrichtung, die Kindern ein Angebot stellt, sich umfassend mit dem Thema Kinderschutz auseinandergesetzt hat. Kinder selbst profitieren durch speziell geschultes Personal und klare Strukturen im Beschwerdefall."
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