Kirchliches Hochfest
Was an Christi Himmelfahrt gefeiert wird
Exakt 39 Tage nach dem Osterfest, heuer am 18. Mai, begeht die Kirche alljährlich das Fest zu Christi Himmelfahrt. Aber was steckt eigentlich hinter dem Feiertag? Die RegionalMedien geben dir einen Überblick.
ÖSTERREICH. Am 40. Tag des Osterfestkreises, also 39 Tage nach dem Ostersonntag und zehn Tage vor Pfingsten, wird unter Katholikinnen und Katholiken Christi Himmelfahrt gefeiert. Der Festtag findet somit immer an einem Donnerstag statt, das Datum selbst ist allerdings abhängig von dem des Osterfestes und damit variabel. Der frühestmögliche Termin ist der 30. April, der spätestmögliche der 2. Juni. In den meisten Jahren fällt Christi Himmelfahrt auf Termine Ende Mai bzw. Anfang Juni.
Rückkehr zu Gott
Der Tag geht auf die Apostelgeschichte und das Evangelium des Lukas zurück. Dort wird berichtet, dass Christus sich vierzig Tage nach seiner Auferstehung den Jüngern gezeigt habe, woraufhin er in den Himmel aufgefahren sei und den Platz zur Rechten Gottes eingenommen habe. Dementsprechend feiert die Kirche an Christi Himmelfahrt das Andenken der Aufnahme von Jesus Christus in den Himmel, damit seinen Sieg über den Tod sowie die Rückkehr zu Gott.
Daher gilt auch die Zahl 40 im Katholizismus als heilig und wird als Zwischenzeit vor einem Neubeginn gedeutet: 40 Tage nach Ostern stieg Jesus in den Himmel auf, 40 Tage dauert auch die Fastenzeit vor Ostern.
Seit dem 4. Jahrhundert
Kirchengeschichtlich lässt sich der Feiertag bis ins 4. Jahrhundert zurückverfolgen – zuvor wurde er aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem neun Tage später stattfindenden Pfingstfest gefeiert. Um 370 setzte sich Christi Himmelfahrt schließlich als eigenständiges Fest durch – erste schriftliche Nachweise gibt es für das Jahr 383/384.
Der Christi-Himmelfahrt-Tag wird heute in der der römisch-katholischen Kirche, der orthodoxen und der anglikanischen Kirchen als Hochfest begangen und gilt dementsprechend nicht nur in Österreich als Feiertag – u. a. in der Schweiz, in Deutschland, Belgien, Dänemark, Frankreich, Liechtenstein, Luxemburg und in den Niederlanden haben die Menschen ebenfalls frei. In Italien, Polen und Ungarn wurde der gesetzliche Feiertag mittlerweile abgeschafft.
"Bitttage" und "Heilliggeistloch"
Christi Himmelfahrt zeichnet sich in Österreich durch ein weniger stark ausgeprägtes Brauchtum als andere Festtage des Kirchenkalenders aus. Auch zeigen sich viele regionale Unterschiede. Überregional werden allerdings die sogenannten "Bitttage" begangen. An diesen drei Tagen vor Christi Himmelfahrt finden traditionellerweise Prozessionen statt, bei denen um eine gute Ernte gebeten wird.
In einigen ländlichen Gegenden gibt es am Christi-Himmelfahrt-Tag zudem die Tradition, eine Statue des auferstandenen Jesus durch das sogenannte "Heilliggeistloch" auf den Dachboden der jeweiligen Kirche empor zu ziehen. Was das Essen betrifft, wird an dem Tag oft und gerne "fliegendes Fleisch" also Geflügel gegessen.
Gottesdienste in Radio und TV
Wer der heiligen Messer zu Christi Himmelfahrt beiwohnen will, kann das auch via Radio oder Fernsehen tun. Hier findest du eine Übersicht der nächsten Gottesdienste, die live übertragen werden.
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