Büroumfrage zum Weltfrauentag
Die Rolle der Frau früher vs. heute
Seit über 100 Jahren wird der Weltfrauentag am 8. März gefeiert. Doch seitdem hat sich einiges bei dem Rollenbild der Frau verändert. MeinBezirk.at hat sich diesmal im Büro umgehört, was die Kolleginnen und Kollegen dazu zu sagen haben.
ÖSTERREICH. Selbst gepflückte Wiesenblumen am Küchentisch, makelloser Haushalt und das frisch gebackene Brot kann man förmlich schon riechen. Die Kinder tollen durch das Haus und helfen der Mutter bei den letzten Handgriffen für das Abendessen. Rechtzeitig kommt auch schon der Ehemann von der Arbeit nach Hause und begibt sich mit Frau und Kindern zu Tisch.
Ein klischeebehaftetes Bild einer Hausfrau, das man so etwa aus Back-Werbespots von früher kennt. Der bekannte Dr. Oetker-Werbeslogan aus den 50ern "Eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was soll ich anziehen und was soll ich kochen?" zeigt, welcher Rolle sich Frauen damals unterordnen sollten.

- Der bekannte Dr. Oetker-Werbeslogan aus den 50ern "Eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was soll ich anziehen und was soll ich kochen?" zeigt, welcher Rolle sich Frauen damals unterordnen sollten.
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Die "moderne Frau"
Doch seitdem hat sich einiges verändert. Frauen forderten politische und soziale Gleichstellung und erste Frauenrechtsbewegungen legten den Grundstein für spätere feministische Wellen. 1918 erlangten Frauen in Österreich erstmals das Wahlrecht. Eine "moderne Frau" war nicht mehr finanziell abhängig von ihrem Mann, hatte Zugang zu Bildung und bessere Arbeitsbedingungen.
Das sagen unsere MeinBezirk.at-Kolleginnen und -Kollegen
"Das Frauenbild hat sich zum Glück etwas gewandelt in der Gesellschaft. Ich finde, dass Frauen nicht mehr nur für die Kinder und den Haushalt zuständig sind."
"Moderne Frauen sind vielschichtiger - von Businessfrauen über Mütter. Sie sind im Prinzip ein riesiger Komplex aus verschiedenen Funktionen."
"Eine moderne Frau hat ihr eigenes Bankkonto, darf arbeiten und sagen, was sie möchte."
Spagat zwischen Familie und Arbeit
Doch sind Frauen teilweise noch denselben Erwartungen von früher ausgesetzt? Gerade in Kinderbetreuung und Familienplanung seien Frauen oft auf sich allein gestellt: Einer Ende 2023 erschienene Auswertung der Statistik Austria zufolge erledigen rund zwei Drittel der Frauen in Paarhaushalten die Kinderbetreuung und machen doppelt so viel Haushalt wie die Männer. Hinzu zur Haushaltsorganisation komme der Spagat mit der Vereinbarkeit aus Familie und Arbeit.
"Gerade im ländlichen Raum werden Leute, die über 25 Jahre, noch nicht verheiratet sind und keine Kinder haben, oft schief angesehen."
"Es kommt noch der Drang dazu, dass Frauen sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich viel erreichen müssen, weil es die Gesellschaft so verlangt."
"Wenn eine Frau Vollzeit arbeitet und die Kinder eine Nanny haben, werden diese oft als Rabenmütter bezeichnet. Das steckt Frauen schnell in eine schwierige Schublade."

- Einer Auswertung der Statistik Austria zufolge erledigen rund zwei Drittel der Frauen in Paarhaushalten die Kinderbetreuung und machen doppelt so viel Haushalt wie die Männer.
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Zurück in die 50er: Tradewives
Doch das Leben einer Hausfrau kann auch mit Leichtigkeit erfüllt sein und Spaß machen. Das versuchen sogenannte "Tradewives" gerade auf Social-Media zu vermitteln. "Tradewife" ist eine Wortzusammensetzung aus "traditional wife". Die Trendbewegung aus den USA zeigt Frauen im Internet, die der traditionellen Geschlechterrolle von früher gerecht werden. Mit perfekt gestylten Haaren, stilvollen Kleidern und einem Lächeln im Gesicht glorifizieren Tradewives den Alltag als Hausfrau. Das unverheiratete Gegenstück dazu ist ein "Stay-at-home Girlfriend". Im Kampf um Gleichstellung wirkt der Trend für Kritikerinnen und Kritiker eher wie ein Rückschritt zu veralteten Rollenbildern.

- Die Trendbewegung "Tradewives" aus den USA zeigt Frauen im Internet, die der traditionellen Geschlechterrolle von früher gerecht werden.
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