Antivirale Optionen
Neue Mittel gegen Covid-19

- Neben Infusionen stehen Risikopatienten auch Tabletten zur Verfügung.
- Foto: guvo59/pixabay.com
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Bei frühzeitiger Therapie können Corona-Medikamente Todesfälle und schwere Verläufe verhindern.
ÖSTERREICH. Nach wie vor stellt die Impfung die primäre Maßnahme zur Pandemiebekämpfung dar. Mittlerweile gibt es außerdem antivirale Behandlungsmöglichkeiten, welche insbesondere für Risikopatienten von Bedeutung sind und prophylaktisch, aber auch in der akuten viralen Phase helfen können. Sie kommen in Form von Tabletten oder Infusionen zum Einsatz. Damit eine Besserung erreicht werden kann, ist der Faktor Zeit von größter Wichtigkeit: Innerhalb einer Woche nach der Infektion sollte diese Art der Therapie erfolgen – noch bevor es zu den gefährlichen Entzündungsprozessen im Körper kommt. Über die Behandlungsoptionen und Hürden berichteten Experten beim Hintergrundgespräch vom Verein „AM PLUS – Initiative für Allgemeinmedizin und Gesundheit“, welches Ende Jänner stattgefunden hat.
Die Zielgruppe
Damit die neuen Behandlungsmöglichkeiten erfolgreich sind, müssen die "richtigen" Patienten identifiziert und die entsprechenden Medikamente zum ehestmöglichen Zeitpunkt gegeben werden. Bei den betroffenen Personen handelt es sich vor allem um solche, die ein Risiko haben, im Krankenhaus aufgenommen zu werden und an der Krankheit zu sterben. Als wesentliche Faktoren bzw. Vorerkrankungen wurden im Gespräch genannt: Alter, Gewicht, Diabetes, Organtransplantationen und HIV-Infektionen. Diese Patienten können zum Teil trotz Impfung keine adäquat schützende Immunität aufbauen.
Wo gibt es die Medikamente?
Die Verteilung der Arzneimittel obliegt den Gesundheitsbehörden der einzelnen Bundesländer. Der Ablauf ist österreichweit unterschiedlich und teils noch nicht definitiv festgelegt. In Wien werden relevante Personen beispielsweise von der MA 15 kontaktiert. In Niederösterreich müssen sich diese selbst über ein Online-Formular melden. Eine gute Adresse und Ansprechperson scheint in jedem Fall der Hausarzt zu sein. Dieser kennt seine Patienten und kann Risikogruppen rasch identifizieren. Wer einen schweren Verlauf befürchtet, ist aber gut beraten, sich selbst zu erkundigen. Aus Datenschutzgründen werden Hausärzte derzeit nämlich nicht informiert, wenn ihre Patienten positiv getestet werden, und können diese daher nicht vorwarnen bzw. informieren.
(Neben-)Wirkungen
Die neuen Arzneimittel können – wie anhand von Studien nachgewiesen wurde – Todesfälle und Spitalsaufnahmen verhindern, die Einnahme birgt aber bestimmte Risiken. Ein aufklärendes Arzt-Patienten-Gespräch sorgt daher nicht nur für Vertrauen, sondern kann auch unerwünschte Folgen verhindern. Vorsicht ist vor allem bei Schwangerschaft oder Kinderwunsch geboten. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (z. B. Blutdrucksenkern) sind möglich und müssen vorab unbedingt geklärt werden. Beruhigend ist hingegen, dass Studienergebnisse zum Teil bereits die Wirksamkeit der neuen Medikamente gegen die Omikron-Mutation belegen. Um die Betroffenen auch zu schützen, müssen diese allerdings rechtzeitig zum Einsatz kommen, und das in der richtigen Dosierung.
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