Klimakrise
Extremwetter könnte chronische Rhinosinusitis-Fälle vermehren
Die Winter- und damit die Erkältungszeit ist fast überstanden. Gebannt ist die Schnupfengefahr damit aber nicht. Denn auch der Sommer könnte in Zukunft für ein vermehrtes Auftreten der chronischen Rhinosinusitis (CRS) sorgen.
ÖSTERREICH. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Fachzeitschrift "Allergy and Rhinology". Für diese wurden die Daten von 2376 CRS-Patienten (also Personen mit einer anhaltenden Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündung) im Zeitraum zwischen 2013 und 2022 ausgewertet, und mit jenen einer Kontrollgruppe verglichen. Das Ergebnis: Sowohl bei sehr heißen als auch sehr kalten Temperaturen steigt die Anzahl an CRS-Fällen.
Warum das Entzündungsrisiko in der kalten Jahreszeit steigt, ist bekannt. Im Winter ist die Feinstaubbelastung höher und die Luft trockener, beides eine Belastung für die Nasenschleimhäute. Gleichzeitig sind mehr Erkältungsviren im Umlauf, so kann sich die ohnehin schon anfälligere Nase leichter entzünden.
Aber warum steigt das Risiko für Chronische Rhinosinusitis auch bei hohen Temperaturen?
"Klimaanlage" Nase
Der Experte für Umweltmedizin der MedUni Wien Hans-Peter Hutter erklärt sich das so: "Der Effekt könnte mit der Funktion der Nase als `Klimaanlage´ zusammenhängen. Im Sommer kühlt sie warme Luft durch das Verdunsten von Flüssigkeit ab. Wenn die Temperaturen immer mehr steigen, ist es naheliegend, dass die Nasenschleimhäute trockener und anfälliger werden.“
Öffentliche Gesundheit
Schon jetzt ist die Krankheit eine Belastung für das Gesundheitssystem, denn Diagnose und Behandlung sind kostspielig. Aktuell ist bereits etwa ein Zehntel der Weltbevölkerung betroffen. Sollte sich der Zusammenhang zwischen Extremtemperaturen und chronischer Rhinosinusitis bestätigen, wird die Erderwärmung in Zukunft für noch höhere Zahlen und damit auch höhere Kosten sorgen.
MeinMed-Newsletter
Bleiben Sie mit dem MeinMed-Newsletter auf dem Laufenden! Erhalten Sie ganz bequem die neuesten Gesundheits-Informationen oder Veranstaltungs- und Webinartermine in Ihr E-Mail-Postfach.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.