Long-Covid und Co.
1 Million für Zentrum für postvirale Erkrankungen
Ein nationales Referenzzentrum soll sich auf postvirale Erkrankungen fokussieren, um diese besser zu verstehen und im Endeffekt besser behandeln zu können. Eine Million Euro nimmt der Bund dafür in die Hand.
ÖSTERREICH. Das Gesundheitsministerium hat beschlossen, ein Budget von bis zu 1 Million Euro für die Einrichtung eines nationalen Referenzzentrums für postvirale Erkrankungen bereitzustellen. Dieses Zentrum wird als zentraler Knotenpunkt für die Forschung fungieren und den intensiven Austausch zwischen Theorie und Praxis vorantreiben. Das Hauptziel ist es, die medizinische Betreuung der Betroffenen auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu optimieren.
Im November verkündete Gesundheitsminister Johannes Rauch die Umsetzung der Empfehlungen des Obersten Sanitätsrates (OSR) zur medizinischen Versorgung von Personen mit postviralen Erkrankungen. Zu diesen Erkrankungen zählen beispielsweise Long Covid und ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronic Fatigue Syndrom).
Diagnose, Therapie und Versorgung verbessern
Ein zentraler Bestandteil dieser Empfehlungen ist die Schaffung eines nationalen Referenzzentrums für postvirale Erkrankungen. Dieses Zentrum wird den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis intensivieren, um so die Diagnose, Therapie und Versorgung der Betroffenen zu verbessern.
Die Ausschreibung für das Projekt wird in den nächsten zwei Wochen veröffentlicht. Das Gesamtbudget für einen Zeitraum von drei Jahren beläuft sich auf 1 Million Euro. Das Referenzzentrum wird zukünftig Informationen für Gesundheitspersonal und Betroffene aufbereiten und auch die politische Entscheidungsfindung in diesem Bereich unterstützen.
Leidensdruck ist enorm
Der Leidensdruck für Menschen mit postviralen Erkrankungen ist erheblich. "Die Betreuung von Personen mit chronischen Erkrankungen ist zweifellos eine soziale Herausforderung. Sie müssen langfristig mit gesundheitlichen Einschränkungen leben und sind oft nicht voll arbeitsfähig", betont Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne). Weiter meint er, dass der Weg zur Diagnose und gezielten Behandlung von Menschen mit Long COVID und ME/CFS besonders kompliziert sei. "Mit einer Million Euro für ein nationales Referenzzentrum leisten wir einen bedeutenden Beitrag, um die Betreuung dieser Betroffenen in Zukunft spürbar zu verbessern."
Durch die Corona-Pandemie haben postvirale Syndrome wie Long COVID und ME/CFS zusätzliche Bedeutung erlangt. Es wird allein in Österreich von bis zu 80.000 Betroffenen von ME/CFS ausgegangen. Aufgrund des Fehlens klarer Biomarker gestaltet sich die Diagnose immer noch als langwierig. Krankheitsbilder und Behandlungsmöglichkeiten variieren stark. Oft ist eine Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen erforderlich, um die Betroffenen angemessen zu versorgen.
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