Zwischen Zufall und Algorithmus
Die Masche von Glücksspielautomaten

Spielautomaten sind so programmiert, dass sie langfristig Geld einbringen. | Foto: Carl Raw
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Mit etwas Glück zum großen Geld - das versprechen die verlockend bunt leuchtenden Spielautomaten in Casinos. Ein paar Münzen in eine Maschine geworfen, auf einen Knopf gedrückt und gespannt wartet man, ob zufällig die gleichen Symbole bzw. Ziffern am Bildschirm erscheinen. Doch was hier im Hintergrund der Automaten wirklich passiert, hat wenig mit Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun.

ÖSTERREICH. Spielautomaten sind so programmiert, dass sie langfristig Geld einbringen. Sie versprechen ein Zusammenspiel aus Spannung, Unterhaltung und geschicktem Marketing. Wer nach einem Muster sucht, wird schnell feststellen, dass der einzig sichere Gewinner auf der anderen Seite des Automaten sitzt. 

Algorithmus hinter Dreh

Hinter dem stoppen der Glücksräder am Spielautomaten steckt ein Algorithmus. Dieser erzeugt ständig Zahlenfolgen, auch wenn der Spielautomat nicht gerade benutzt wird. Drückt man auf den Knopf, wandelt das System eine dieser Zahlenfolgen in eine Symbolkombination um. Somit können sich sozusagen Gewinne nicht anstauen, denn jeder Dreh bleibt unabhängig vom Vorherigen, erklärt das Online-Marketing-Unternehmen impulsQ in einer Aussendung. Der Mythos, dass Spielautomaten einem angeblichen Muster folgen, ist daher falsch.

Algorithmen werden heute in vielen Bereichen verwendet. Wenn man etwa eine Überweisung per Online-Banking betätigt, ist zur Bestätigung des Vorgangs ein Push-TAN, der aus einer Zahlenreihenfolge besteht, erforderlich. Dieser wird per RNG (Random Number Generator) erstellt, sodass Hackern der Zugriff auf die Transaktionen nicht ermöglicht wird. Auch auf Datingplattformen kommen Algorithmen ins Spiel, die potenzielle Matches zufällig vorschlagen. 

Auszahlungsquote im Casino

Wie viel ein Automat am Ende des Tages tatsächlich ausspuckt, bestimmt der RTP (Return to Player). Der englische Glücksspielbegriff beschreibt die durchschnittliche Auszahlungsquote eines Slots über einen längeren Zeitraum gesehen. Ein RTP von 96 Prozent bedeutet beispielsweise, dass bei über Millionen von Spins im Durchschnitt 96 Euro von 100 Euro an die Spieler zurückfließt. Das kann auf kurzfristige Sicht jedoch anders aussehen. Mit Glück räumt ein Spieler alles ab oder geht mit leeren Händen nach Hause. Manche Spielautomaten zahlen regelmäßig kleine Summen aus, andere selten, dafür höhere Gewinne.

Der englische Glücksspielbegriff RTP beschreibt die durchschnittliche Auszahlungsquote eines Slots. | Foto: Carl Raw
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Österreichs Glücksspielmarkt

In Österreich ist das Glücksspielgeschäft die Angelegenheit des Staates. Als einziger offizieller Anbieter gilt die Casinos Austria AG, welche auch die Online-Casino-Plattform wind2day betreibt. Dabei sollen staatlich regulierte Angebote verhindern, dass das Glücksspiel außer Kontrolle gerät. Andere Betreiber aus dem Ausland sind nach österreichischem Recht nicht lizenziert. Gespielt wird dort trotzdem, da es kaum Regelungen gibt, die das Spielen auf diesen Plattformen effektiv verhindern könnten. 

Gerade das Online-Glücksspiel birgt die Gefahr, dass man schnell das Gefühl von Zeit und Geld verliert. Während in einer echten Spielhalle eine leere Geldbörse eine Pause erzwingt, kann man online in Sekundenschnelle sein Konto nachladen. Dabei agieren illegale Anbieter oftmals intransparent.

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Spielautomaten sind so programmiert, dass sie langfristig Geld einbringen. | Foto: Carl Raw
Der englische Glücksspielbegriff RTP beschreibt die durchschnittliche Auszahlungsquote eines Slots. | Foto: Carl Raw

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