Energiespartipps
Wie viel Wärme über Fenster wirklich verlorengeht

- Wenn die Fenster nicht optimal gegen Wärmeverlust geschützt sind, sind Maßnahmen notwendig.
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Alte und undichte Fenster lassen einen großen Teil der Heizwärme ins Freie. Gerade in Zeiten der Teuerung lohnt es sich daher, die eigenen Fenster zu überprüfen, ob sie gegen Wärmeverlust schützen.
ÖSTERREICH. Zunächst ist es wichtig, herauszufinden, an welchen Stellen Luftzug durch das Fenster gelangt. Manchmal ist ein Spalt nicht sofort erkennbar. Eine nützliche Methode ist, ein Blatt Papier zwischen Fensterflügel und Rahmen zu klemmen, um festzustellen, wo es an den Rändern des Fensters zieht. Das empfiehlt die Umweltberatung. Lässt sich das Blatt durchziehen, ist das Fenster undicht. Der Energieverbrauch steigt in diesem Fall um mindestens zehn Prozent. Dass ein wenig Durchzug bei den Fenstern ganz gut sei, wie es früher hieß, ist falsch. Ratsam ist es, mittels Stoßlüftung drei- bis fünfmal am Tag frische Luft in den Raum zu bringen.
Selber Abdichten
Zugluft an den Fenstern kann dazu führen, dass eine Menge Wärme unnötig verloren geht. Mit kleinen Handgriffen lässt sich ein Fenster nachträglich abdichten, um so Heizkosten zu sparen. Abhilfe schaffen Dichtungsbänder aus Schaumstoff, Bänder aus Silikon und Gummidichtungen. Silikon-Dichtungsbänder sollten nicht zu dick sein, damit die Fenster nach dem Dichten noch gut schließen. Auch gut bewährt haben sich laut Umweltberatung Aluschienen mit dauerelastischen Silikonfugen. Der Vorteil ist, dass die Schiene im Fensterstock montiert wird und der Fensterflügel nicht gefräst werden muss. Größere Spalten lassen sich damit nicht abdichten, weil Schaumstoff an Flexibilität verliert. Selbstklebende Dichtungsbänder aus Schaumstoff sind preiswert.

- Die einfachste und kostengünstigste Sanierungsvariante ist das Aufkleben von Silikon-Dichtungsbändern.
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Dreifachverglasung als neuer Standard
Auch beim Glas existieren Unterschiede. Vor 25 Jahren waren Fenster mit Zweifachverglasung der Standard. Ein modernes, dreifach verglastes Fenster bietet eine um rund 80 Prozent höhere Dämmwirkung als ein Fenster mit Einfachglas. Durch den Wechsel eines Zweifachglases auf ein modernes Dreifachfenster erreicht man immerhin eine Verbesserung der Dämmung von rund 70 Prozent. Anders gesagt: Der Fenstertausch kann die Energiekosten in einem typischen Haushalt um ca. 700 bis 1.000 Euro pro Jahr reduzieren. Durch Verwendung eines Feuerzeugs kann man feststellen, wie viele Scheiben ein Fenster hat: Die Flamme spiegelt sich so oft im Glas, wie Scheiben im Fenster vorhanden sind.
Wie aufwendig ein Fenstertausch ist, hängt vom Gebäude und den Fenstern selbst ab. Wird der bestehende Fensterrahmen nicht ausgebaut, sind Schmutz und Arbeitsintensität überschaubarer. Aber auch wenn man den Fensterrahmen herausnehmen lässt, lässt sich der Tausch innerhalb eines Tages je Zimmer realisieren. Es empfiehlt sich, einen Austausch mindestens sechs Monate im Voraus zu planen. Der Einbau von Fensterelementen ist keine Arbeit für Heimwerker. Solche Bauelemente sind technisch komplex und schwer, man muss bei Aufmaß und Montage viele Aspekte beachten.

- Beim Thema Wärmeschutz lautet die Gretchenfrage: 2-fache oder 3-fache Verglasung.
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Was der U-Wert aussagt
Bei Fenstern kommt es zudem auf den sogenannten U-Wert an. Je geringer dieser Wert ist, desto weniger Wärme kann durch das Fenster entweichen. Moderne Fenster werden in Österreich meistens mit einem Dreifachglas mit einem Wert von 0,6 W/(m²K) ausgestattet. Bei der Zweifachverglasung liegt der Wert bei 1,3 W/(m²K). Im Allgemeinen hängt der U-Wert von Fenstern von dem Rahmenmaterial, der Verglasung und der Dichtheit ab.
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