Burgenlands Tourismuschef Tunkel
„Am 1. März aufsperren und aufpassen!“

- Didi Tunkel, der im September 2020 Geschäftsführer von Burgenland-Tourismus wurde, kann sich trotz der positiven Statistik zum touristischen Sommerhalbjahr 2020 nicht richtig freuen.
- Foto: Burgenland Tourismus/Tanja Hofer
- hochgeladen von Christian Uchann
Burgenland- Tourismus-Geschäftsführer Didi Tunkel fordert die Öffnung der Betriebe für 1. März und kritisiert, dass bis heute kein einziger Leitbetrieb den Umsatzausgleich zur Gänze erhalten hat.
BURGENLAND. Mit einer Gesamt-Bettenauslastung von 34,2 Prozent im Sommerhalbjahr (Mai bis Oktober) führt das Burgenland die Österreich-Rangliste deutlich vor Kärnten (29,5) und der Steiermark (28,1) an. „Die Österreicherinnen und Österreicher haben das Burgenland noch mehr für sich entdeckt. Das ist das wenige Gute an der Krise. Auch dank gezielter Maßnahmen wie dem Bonusticket und der Corona-Kasko konnten wir das Beste aus der Situation machen. Aber richtig freuen kann man sich darüber angesichts der Gesamtsituation freilich nicht“, so der Tourismus-Chef des Burgenlandes.
Sicherheits- und Präventionskonzepte
Nun fordern die Tourismusverantwortlichen mit Didi Tunkel an der Spitze die Öffnung am 1. März - mit entsprechenden Sicherheits- und Präventionskonzepten. Johann Haberl vom Hotel Larimar in Stegersbach hat ein Motto geprägt, das die Forderung der Hoteliers auf den Punkt bringt: „Wir möchten am 1. März unter dem Motto ‚Aufsperren und Aufpassen‘ wieder eröffnen.“
„Die Betriebe sind gerüstet“
Didi Tunkel unterstützt den erfolgreichen Hotelier und fordert: „Wir Touristiker haben die Hausaufgaben gemacht, in den Schubladen liegen professionell ausgearbeitete COVID- Sicherheits- und Präventionskonzepte, die ein Öffnen unserer Betriebe mit Augenmaß ermöglichen. Wir brauchen die Öffnung am 1. März. Die burgenländischen Betriebe sind bestens gerüstet.“

- Burgenlands Tourismusbetriebe sind bereit, um wieder Gäste empfangen zu können.
- Foto: Burgenland Tourismus / Birgit Machtinger
- hochgeladen von Christian Uchann
„Den Betrieben geht das Geld aus“
Beim Thema Umsatzausgleich fällt es Tourismuschef Tunkel schwer, ruhig zu bleiben: „Den Betrieben geht das Geld aus. Selbst wenn die Betriebe am 1. März öffnen dürfen – das kommt vielleicht schon zu spät, einen weiteren Monat übersteht der eine oder andere Betrieb möglicherweise nicht. Kein einziger der Leitbetriebe vom Süd- bis zum Nordburgenland hat bisher den gesamten in Aussicht gestellten Umsatzersatz bekommen. Dafür fehlt mir das Verständnis. Ich fordere keine Erklärung, ich fordere die Auszahlung.“
„Es geht um Liquidität“
Tunkel mit Bezug auf die Statistik: „Der verhältnismäßig gute Sommer wird unsere Betriebe nicht retten, wenn nicht rasch die zugesagten Unterstützungsgelder kommen und die Betriebe wieder geöffnet werden dürfen. Es geht um Liquidität! Wir sind bereit und möchten am 1. März öffnen.“
„Mitarbeiter verlieren die Freude am Job“
Belastend in der Corona-Krise ist auch die psychische Situation für die Gastgeber und deren Mitarbeiter, die seit Monaten zur Untätigkeit gezwungen sind: „Wir merken, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Freude am Job im Tourismus verlieren. Bisher gibt es nur vereinzelte Jobwechsel, weil viele in Kurzarbeit sind und natürlich nicht kündigen. Aber ich bin sicher, dass wir wertvolle Mitarbeiter verlieren werden, wenn die Wirtschaft in allen Bereichen wieder Fahrt aufnimmt und Arbeitskräfte gesucht werden. Der Frust ist immens.“


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.