Frühe Weinlese
Wenn die Hitze mit den Trauben tanzt

Die Weinlese im Burgenland begann in diesem Jahr bis zu drei Wochen früher als üblich.  | Foto: Pixabay/Symbolbild
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Der lang anhaltenden Hitze geschuldet, begann die diesjährige Weinlese so früh wie noch nie und die ersten Trauben der frühen Sorten, wie etwa Muskateller, sind schon längst geerntet. Die Winzerinnen und Winzer bereiteten sich schon Ende Juli vor, nun fiel der Startschuss zur Hauptlese. 

BURGENLAND. Bereits Ende Juli hatten sich die ersten Winzer nahe dem Neusiedler See auf den Start der Lese vorbereitet. Bald darauf lief die Ernte der frühen Sorten an, beinahe drei Wochen früher als sonst. Kürzlich erfolgte nun der offizielle Auftakt zur Hauptlese. Aufgrund des lang anhaltenden sonnigen Wetters fing die Arbeit im Weingarten in diesem Jahr bedeutend früher an. Die Prognosen sind vielversprechend. Burgenlands Weinwirtschaft rechnet mit einer „sehr guten Ernte“. Der Ertrag wird zwar unter dem Durchschnitt bleiben, doch die Qualität wird top, so der Tenor. „Die hohen Erwartungen werden garantiert erfüllt. Die kräftige Sonne hat die Trauben optimal zur Reife gebracht, sie sind gesund, geschmackvoll und von höchster Güte“, fasst Andreas Liegenfeld, Präsident des burgenländischen Weinbauverbandes, kurz zusammen.

"Weinlese war noch nie so früh"

Das familiäre Weingut Pluschkovits in Leithaprodersdorf, deren Heuriger von Falstaff bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, ist für seine nachhaltigen und exzellenten Weine bekannt. In sorgfältiger Handarbeit werden die verschiedenen Weinsorten gekeltert, durch den Kalkstein in dem Gebiet, der Leithakalk, in welchem als Überbleibsel Millionen Jahre alter Meeresfossilien vorhanden sind, bekommen die Weine ihre unverwechselbare Note. Carina Pluschkovits erzählt, die "Weinlese war noch nie so früh. Wir hatten auch Mühe, vor allem die fruchtigen Sorten so schnell wie möglich zu lesen, wie den Muskateller. Diesen haben wir noch vor unserer Heurigen-Saison geerntet." Die Sorte Sauvignon Blanc werde nach der Heurigen-Woche eingeholt. Man starte in den sehr frühen Morgenstunden, sprich ab vier Uhr früh und versuche zwischen acht und neun Uhr morgens fertig zu sein, schildert die Winzerin, welche mit ihrer Familie gemeinsam das Weingut als auch den Heurigen führt.

"Durch die große Hitze verlieren die Trauben nicht nur die Frucht, sondern auch die Säure, diese ist vor allem bei Welschriesling oder Grüner Veltliner wichtig. Die Burgundersorten sind hier weniger betroffen, da hier die Säure nicht im Vordergrund steht. Durch die Trockenheit ist natürlich auch die Saftausbeute sehr stark reduziert, das für die Rotweine allerdings ein großer Vorteil ist. Es wird heuer sicher ein großer Rotweinjahrgang werden", geht Pluschkovits ins Detail. In Zukunft aber werde man sich auf solche Situationen immer mehr vorbereiten müssen und deshalb sei man auch das ganze Jahr in der Weingartenarbeit gefordert, fasst die Winzerin abschließend zusammen. 

Man erwartet zwar weniger Ertrag, dafür Top-Qualität.  | Foto: Pixabay/Symbolbild
  • Man erwartet zwar weniger Ertrag, dafür Top-Qualität.
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"Weniger ist mehr" 

"Der heurige Jahrgang wird erneut erlesene Weine hervorbringen", blickt Wein-Burgenland-Obmann Herbert Oschep voller Zuversicht der Lese entgegen. Aus seiner Sicht entspricht dieser Befund ganz dem Credo „Typisch Burgenland“, das im Weinbau konsequent auf höchsteQualität setzt. "Wenn der Weinbau eine olympische Disziplin wäre, dann würde das Burgenland mit großem Abstand den ersten Platz im Medaillenspiegel belegen", betont Oschep. Einbußen seien lediglich bei der Erntemenge in Kauf zu nehmen.

Lag der Ertrag im Jahr 2022 bei 62Hektoliter pro Hektar, so sank die Ausbeute 2023 im Schnitt auf 52,6 Hektoliter. Dieser Wert dürfte heuer noch geringer ausfallen. Nasses Wetter während der Blüte im Mai sowie Trockenheit im Juli und August wären die Gründe dafür, so Liegenfeld. "Hervorragende Qualität ist uns wichtiger als große Erntemengen. Weniger ist mehr", ist Oschep überzeugt. Außerdem wären ausgezeichnete Spezialitäten aus dem vergangenen Jahr noch ausreichendverfügbar. "Ich möchte mich bei den Winzerinnen und Winzer des Burgenlands an dieser Stelle von ganzem Herzen bedanken. Sie leisten einfach Großartiges für unser Heimatland", bedankt sich Oschep. 

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