Mega-Projekt Fertőrákos
Ungarisches Gericht entscheidet für Naturerhalt

- Erfolg für Umweltschützer beim Obersten Gerichtshof in Ungarn. Groß-Projekt in Fertőrákos darf nur reaktiviert werden, wenn die Bauarbeiten die Flora und Fauna des geschützten Nationalparks Neusiedler See nachweislich nicht beschädigen.
- Foto: Greenpeece/Szamosi Andras
- hochgeladen von Stefan Schneider
Nachdem das Mega-Projekt in Fertőrákos erst im Oktober neu ausgeschrieben wurde, traf der Oberste Gerichtshof (Kúria) in Ungarn jetzt eine wegweisende Entscheidung zugunsten von Greenpeace. Die Baustelle dürfe nur reaktiviert werden, wenn die Bauarbeiten die Flora und Fauna des geschützten Nationalparks Neusiedler See nachweislich nicht beschädigen, heißt in einer Aussendung von Greenpeace.
NEUSIEDLER SEE. Nach vier Jahren Rechtsstreit rund um das Mega-Bauprojekt sieht Greenpeace die Entscheidung des Obersten Gerichtshof als "bahnbrechenden Umwelterfolg". "Dieses Urteil ist ein Meilenstein für den ungarischen Naturschutz und wird auch in anderen Natur- und Umweltschutzprozessen als Präzedenzfall dienen", sagt Greenpeace-Sprecher Stefan Stadler. Der Neusiedler See sei ein sensibles, artenreiches und mehrfach geschütztes Ökosystem, das bereits empfindlich unter den Folgen der Klima- und Artenkrise leide. "Hier für ein touristisches Mega-Projekt hektarweise Nationalparkgelände zuzupflastern, ist kompletter Wahnsinn", so Stadler weiter.
Sollten die Bauarbeiten fortgesetzt werden, muss die Flora und Fauna des geschützten Nationalparks Neusiedler See nachweislich intakt bleiben. Das Urteil sei laut Greenpeace bereits rechtskräftig.

- Im Juli 2022 kam es in Fertörakos zum Baustopp.
- Foto: Greenpeace
- hochgeladen von Sandra Koeune
Zu dem geplanten Projekt
Neben einem Hotelkomplex mit 100 Zimmern sollten im Rahmen des Bauprojekts eine Sporthalle, ein Parkhaus mit 880 Stellplätzen und ein Jachthafen für bis zu 850 Bootsliegeplätzen entstehen.
Gegen das Bauprojekt auf ungarischer Seite in Fertőrákos gab es massiven Widerstand von Umweltorganisationen. Im Juli 2022 gab es eine überraschende Wende: Das Projekt wurde vorerst gestoppt. Die Projekt-Ausschreibung sei damals aufgrund fehlender Mittel gescheitert. Zudem war eine Gesetzesänderung, die vorsah, dass alle Großprojekte neu evaluiert werden müssen, ein weiterer Grund für den Baustopp (MeinBezirk berichtete).
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