Nach Warnstreiks im Sozial- und Pflegebereich
Protestkundgebung in Eisenstadt für 35-Stunden-Woche
Nach den gescheiterten Kollektivvertragsverhandlungen bezüglich einer 35-Stunden-Woche im Sozial- und Pflegebereich und den folgenden Warnstreiks, findet am Freitag auch in Eisenstadt eine Protestkundgebung statt
BURGENLAND. Die Sozialwirtschaft Burgenland fordert: "Eine 35 Stunden-Woche statt einer 38 Stunden-Woche ist dringend notwendig, um Arbeit im Sozial- und Pflegebereich attraktiver zu gestalten." Das sieht auch Michael Pieber, Geschäftsführer der GPA-djp (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier) im Burgenland, so.
"Beschäftigte müssen entlastet werden"
„Beschäftigte, die im Gesundheits- und Sozialbereich tätig sind, tragen Verantwortung und Fürsorge für pflegebedürftige Menschen. Dies gelingt aber nur dann, wenn es ihnen selbst gut geht. Daher muss man sie entlasten“, so Pieber. Deshalb protestiert die Gewerkschaft im Burgenland am Freitag in Eisenstadt ab 10:30 Uhr gegen die "Gesprächsverweigerung der Arbeitgeber". Stattfinden wird die Protestkundgebung in der Fußgängerzone zwischen dem Rathaus und der Jobs Marien-Apotheke.
Die Redner bei der Protestkundgebung
Reden werden am Freitag in der Fußgängerzone der Vorsitzende der GPA-djp Burgenland, Christian Dvorak, BetriebsrätInnen aus der Sozialwirtschaft und der Caritas, der Arbeiterkammer Burgenland-Präsident Gerhard Michalitsch, der Landessekretär der Gewerkschaft vida, Ernst Gruber sowie Michael Pieber. "Auch weitere KollegInnen werden unsere Veranstaltung solidarisch unterstützen", erklärt Pieber.
"Vollste Unterstützung der Arbeiterkammer"
Arbeiterkammer Burgenland-Präsident Gerhard Michalitsch sicherte der Gewerkschaftsforderung bereits am Mittwoch "die volle Unterstützung" der Arbeiterkammer Burgenland zu: „Die Pflege ist der Bereich, in dem extrem viel Druck herrscht. Pflegekräfte leisten Tag für Tag Unglaubliches. Dieser Beruf ist äußerst fordernd und verlangt volle Konzentration und hohe Verantwortung. Dazu kommen enorme körperliche und psychische Belastungen. Dafür verdienen Pflegekräfte entsprechende Wertschätzung und unseren vollsten Respekt. Damit geht auch bessere Bezahlung und Arbeitszeitverkürzung einher“, so Michalitsch, der am 18. März in Kooperation mit dem Land zum "Tag der Pflege" lädt – "Mehr als 20 Organisationen haben bereits zugesagt. Sie geben ihr Wissen und ihre Fachkompetenz zum Thema Pflege weiter."
Nächste Verhandlungsrunde am Montag
Die nächste Kollektivsverhandlungsrunde findet am 17. Februar in Wien statt. Im Burgenland arbeiten mehr als 6.000 Frauen und Männer in der Sozialwirtschaft in Gesundheits- und Pflegeberufen, sowie ca. 600 Beschäftigte bei der Caritas in der Diözese Eisenstadt. Ihre Tätigkeiten sind vielfältig. Sie kümmern sich um Menschen mit besonderen Bedürfnissen sowie um kranke und alte oder pflegebedürftige Menschen.
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