Altes Theater & Moderne Bühne
Felsentheater zeigt "Die Zirkusprinzessin"
Bühne & Kultur: Das außergewöhnliche und geschichtsträchtige Theater mitten im Felsen, neu und umfangreich renoviert mit modernster Technik, spielt heuer die Zirkusprinzessin - ein Lustspiel über Liebe, Gesellschaft und den Glanz und Schein des Zirkus.
FERTÖRAKOS. Inmitten eines alten Steinbruchs, in die Felsenhöhle geschlagen, liegt eine Bühne. Das Felsentheater integriert sich mit modernster Technik und beheizten Sitzen direkt in die jahrtausende alte Kulisse. Fertörakos an der Österreich-Ungarischen Grenze liegt zwischen Mörbisch, Sankt Margarethen, dem Neusiedler See und Sopron und damit ideal für Tagesausflüge - und ein wenig Kultur.
Geschichte - mitten im Felsen
Das Felsentheater bietet Platz für 750 Gäste im großen Raum mit hohen Decken, sodass sich selbst klaustrophobische Gäste wohl fühlen. Die Reihen sind so arrangiert, dass es keine schlechte Sicht gibt - von jedem Platz aus hat man einen uneingeschränkten Blick auf die Bühne und das Geschehen. Fast könnte man vergessen, wo man sich befindet - wären da nicht hin und wieder Vögel, die von einer Felsspalte hinunterblicken, die an das natürliche Ambiente erinnern.

- Intendant Sepp Schreiner auf der Bühen des Felsentheaters.
- Foto: RMA Podiwinsky
- hochgeladen von Katharina Podiwinsky
Geschichtsträchtig & modern
Vor Millionen von Jahren entstand der Felsen, als sich an dieser Stelle noch ein Binnenmeer befand. Zahlreiche fossile Einschlüsse in den Felsgesteinen zeugen noch heute durch maritime Schnecken und Muscheln von einem Land lange vor unserer Zeit. Besucher des Theaters haben die Möglichkeit, das angrenzende Museum im Inneren des Felsens zu erkunden - wo Megalodon-Gebiss und Hai-Attrappen an die Zeit erinnern.

- Einst bewohnten Haie das Binnenmeer, das an der Stelle des heutigen Felsentheaters bestand.
- Foto: RMA Podiwinsky
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Rund 12 Millionen Jahre später, im 19. Jahrhundert, wurden unter Kaiser Franz Joseph I. diese Kalkgesteine abgetragen (ebenso von den Kalkalpen des Wiener Beckens), um die Prunkbauten entlang der Wiener Ringstraße zu errichten. Er führte damit im Kalksteinbruch fort, was zuvor bereits die Römer begonnen hatten. Zurückgeblieben ist ein ausgehöhlter Stein.
Seit rund 100 Jahren dient die vom Fels überdachte Plattform des Steinbruchs mittlerweile als Bühne. 2015 wurde das Theater mit Millionen-fachem Aufwand generalsaniert und mit der modernsten Technik und gepolsterten und beheizten Sitzen ausgestattet.

- Das Felsentheater im Betrieb
- Foto: Felsentheater
- hochgeladen von Katharina Podiwinsky
Unterhaltung bei jedem Wetter
Die natürliche Überdachung erlaubt Vorstellungen bei jedem Wetter und jeder Temperatur - weil es innen trocken bleibt und stets zwischen 15 und 20 Grad hat. Eine Jacke ist daher aber auch im Sommer empfehlenswert! Aufführungen finden in diesem Theater sowohl am Abend, als auch vormittags statt.

- Das Areal des Felsentheaters mit seinem Vorplatz bietet Raum für ein Vorevent: Den Sektempfang mit Gauklern vor der Aufführung der Zircusprinzessin.
- Foto: RMA Podiwinsky
- hochgeladen von Katharina Podiwinsky
Die Gäste haben vor der Vorstellung die Möglichkeit, das Areal zu erkunden. Der Theaterplatz öffnet schon eine Stunde vor Aufführungsbeginn, und bietet seinen Gäste ein Begrüßungsgetränk und passend zum Stück ein Programm von Artisten und Gauklern, die vor der einzigartigen Kulisse des Felsentheaters für Unterhaltung sorgen.
Die Zirkusprinzessin
Die Theatersaison beginnt mit Mai und endet im September. Die diesjährige Aufführung ist "Die Zirkusprinzessin" von Emmerich Kálmán. Die Operette in drei Akten ist ein rasantes Lustspiel, zwischen Manege und Parkett, mit komödiantischer Verwechslung, einer sozialkritischen Liebesbeziehung, feinsinnigen Dialogen und klangvollen Melodien.
Die Liebesgeschichte mit Hindernissen und dem Glanz des Zirkus erzählt von einem namenlosen Artisten der mit seiner waghalsigen Akrobatik eine adlige Witwe verzaubert, deren Leben von Status und Geld bestimmt wird. Der Standesunterschied der Fürstin Fedora und des am Rande der Gesellschaft lebenden Artisten sorgen für politische Verstrickungen und eine heimliche Liebe.
Alle Termine und Einzelheiten zum aktuellen Stück.

- Die letzte Produktion auf der Bühne des Felsentheaters.
- Foto: Felsentheater
- hochgeladen von Katharina Podiwinsky
Zur Fotogalerie: Wir durften uns gemeinsam mit Intendant Sepp Schreiner und Bühnentechniker Tremmel Ernő einen Eindruck des Felsenpalasts verschaffen.
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