Brand Laaben
Lilo Plaunsteiner – Eine TV-Legende feiert ihren 80. Geburtstag

- Lieselotte Plaunsteiner erinnert sich an ihre vielen Sendungen und Filmpartner gerne zurück. Am Arm hält sie ihr "kleines Henderl", dass sie von einer Freundin vererbt bekam. Tiere und der Bauernhof sind bis heute ihre große Leidenschaft
- Foto: Karin Kerzner
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Lieselotte Plauensteiner schrieb österreichische Fernsehgeschichte. Jetzt wird die "Am dam des" Moderatorin und Schauspielerin unzähliger Krimi-Serien 80.
BRAND-LAABEN. "Nur so aus Interesse, habe ich nach meiner Goldschmiede-Lehre die Schauspielschule Kraus besucht. Man will halt was machen, wenn man jung ist", erzählt Lieselotte Plauensteiner, die geborene Wienerin, die sich eigentlich mehr fürs Tanzen interessierte. Dass sie österreichische Filmgeschichte schreiben wird, hat sie damals noch nicht wissen können.
Kinderfernsehen bis Krimi
Wann die Filmkarriere begann, kann sie genau sagen, denn sie rechnet in Kindern. "1963 habe ich begonnen und 1964 war ich mit meinem Sohn schwanger", berichtet die zweifache Mutter, dreifache Großmutter und zweifache Urgroßmutter. Eine Unterbrechung der Karriere gab es nicht.
"Mit einer Doppelbesetzung haben wir da gearbeitet."
Von 1965 bis 1970 spielte sie bereits als Susi Wodak die Titelrolle in der Fernsehserie "Oberinspektor Marek" an der Seite von Fritz Eckhart, was sie ab 1971 unter dem bis heute beliebten "Tatort" fortsetzte. 1968 begann sie gemeinsam mit Heinz Zuber, dem späteren Enrico, das Kinderfernsehen "Das kleine Haus" zu moderieren, was sie als "Am dam des" fortführten. Es folgten Serien wie "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" oder "Hallo – Hotel Sacher."
"Am dam des"-Tante brannte
"Es war schon eine tolle Zeit", sagt sie rückblickend. "Ich habe immer gemacht, was mich interessiert hat", erinnert sie sich anhand der Fotos und Zeitungsartikel, die sie in ihrem roten Koffer aufbewahrt, an einzelne Episoden zurück.
"Da ist mir einmal auf der Autobahn mein altes Auto eingegangen und hat zu brennen begonnen. Die Feuerwehr musste kommen und alles war eigentlich rasch erledigt. Am nächsten Tag stand in der Kronen Zeitung am Titelblatt 'Die Kindertante brannte'", lacht sie und schüttelt den Kopf.
Auch an Schauspiel-Episoden mit Harry Bankhofer und den Gastauftritt von Arik Brauer erinnert sie sich gerne zurück.
Schafkäse am Bauernhof
Doch was sie genauso faszinierte wie die Schauspielerei waren Tiere.
"Ich wollte eigentlich immer Bäuerin werden", verrät sie.
Und weil Lilo – wie sie von ihren Freunden genannt wird – bekanntlich macht was sie interessiert, ist sie mit den Kindern auf einen Bauernhof in Michelbach und später nach Wöllersdorf bei Brand-Laaben gezogen, wo sie heute noch lebt.
"Wir hatten jede Menge Tiere und vor allem Schafe. Einige Jahre habe ich Schafkäse produziert und diesen verkauft", erzählt sie, hält inne, verlässt den Raum und kommt mit einem Zwerghuhn wieder. "Das ist mein Henderl", sagt sie, "Das soll auch fotografiert werden, als Andenken an meine Freundin, von der ich es geerbt habe." Sie streichelt sanft über das unaufgeregte Haushuhn.
Heute lebt sie ohne Fernseher und ohne Internet, hält vereinzelt Lesungen und engen Kontakt zum Michelbacher Kulturverein und zu ihrer Literaturrunde. "Ich höre Radio und lese, das reicht mir." Was sie sich zum 80. Geburtstag wünscht? "Nichts Bestimmtes, aber ich weiß was ich bekomme", sagt sie. "Einen Wecker – dabei wache ich jeden Tag von alleine vor fünf auf, versorge meine Tiere und raste mich nochmal aus. Aber ok, hin und wieder kann man den vielleicht gebrauchen," sagt sie zwinkernd.
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