Fokus auf Immobilien
Dritter Report über Klima-Maßnahmen und Chancen Wiens

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ, l.) und Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck präsentieren den neuen "Vienna Green Economy"-Report. (Archiv) | Foto: PID
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Wien möchte klimaneutral werden: Welche ökonomischen Vorhaben, aber auch Chancen es dazu gibt, soll der "Vienna Green Economy"-Report zeigen. Dieser ist jetzt in seiner dritten Auflage erschienen und fokussiert sich dieses Mal auch auf den Immobiliensektor.

WIEN. Was braucht es, um die Stadt zusammen in Richtung Klimaschutz voranzutreiben? Was unternimmt die Stadt dafür, und welche Chancen bieten sich? Über all dies soll der "Vienna Green Economy"-Report einen Überblick bringen.

Am Dienstag, 12. November, erscheint er in seiner dritten Auflage. Einen neuen Schwerpunkt legt man dabei auf Immobilien. Denn "Wien ist nicht nur der Wirtschaftsmotor Österreichs, sondern auch Vorbild im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Mit dem Beschluss des ersten Klimaschutzgesetzes setzt die Stadt konsequent ihren Weg als Klimamusterstadt fort", erklärt dazu Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im Rathaus.

Bis 2040 soll die Stadt klimaneutral werden. Dafür brauche es, neben entsprechendem Investment, wichtige Partner, wie die Wirtschaftskammer WIen (WKW). „Wien prüft und optimiert alle Bau- und Stadtentwicklungsvorhaben hinsichtlich der Anforderungen des Klimawandels und setzt auf kreislauffähiges Planen und Bauen zur maximalen Ressourcenschonung. Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg gehen Hand in Hand in Wien, und wir können diese Ziele nur gemeinsam erreichen", versichert der Stadtchef.

"Win-win-Situation"

Ökologie und Ökonomie seien kein Gegensatz, sondern eine "Win-win-Situation", erklärt WKW-Präsident Walter Ruck. Ein Vorteil sei in der Hauptstadt die innovative und flexible Unternehmerschaft: "Sie kann daher die Chancen, die sich am Weg zur Klimaneutralität ergeben, nutzen. Das zeigen auch die Projekte, die im 'Vienna Green Economy'-Report angeführt sind, sehr klar".

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ, l.) und Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck präsentieren den neuen "Vienna Green Economy"-Report. (Archiv) | Foto: PID
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Dem Gebäudesektor komme dabei eine besondere Bedeutung zu, schlüsselt der WKW-Chef auf: "Denn darauf entfallen 30 Prozent der CO2 -Emissionen Wiens. Maßnahmen in diesem Bereich kommen nicht nur dem Klima zugute, sondern beleben auch die Konjunktur, was wir derzeit gut gebrauchen können".

Der neue Report enthält dazu Analysen der Kammer zu aktuellen und geplanten öffentlichen Projekten, genauso wie zu jenen aus der Privatwirtschaft. Aufgeschlüsselt wird in den Sektoren Energie, Mobilität, Kreislaufwirtschaft und eben jetzt auch Immobilien. Dabei sollen sowohl die ökologischen wie auch die volkswirtschaftlichen Effekte beleuchtet werden.

Für Umwelt und Wirtschaft

Am Gebäudesektor würden vor allem auch Standorte der Gemeindebauten und der öffentlichen Pflichtschulen Potenzial für Maßnahmen zur Klimaertüchtigung bieten. In Wien gibt es über 1.600 Gemeindebauten und mehr als 450 Pflichtschulen.

Investitionen in die Sanierung von Gemeindebauten bringen bei einem notwendigen jährlichen Aufwand von 681 Millionen Euro einen Beitrag zum Bruttoregionalprodukt (BRP) von 387 Millionen Euro, heißt es. Im laufenden Betrieb ergibt sich bei jährlichen Kosten von 157 Millionen Euro ein BRP-Beitrag von 71 Millionen Euro, rechnet man vor. In Summe bedeuteten diese Investitionen eine jährliche Einsparung von rund 227.000 Tonnen CO₂.

Es gibt verschiedene Maßnahmen für den Klimaschutz, von der Photovoltaik-Anlage bis hin zur Fassadenbegrünung. (Symbolfoto) | Foto: Wieser/WKW
  • Es gibt verschiedene Maßnahmen für den Klimaschutz, von der Photovoltaik-Anlage bis hin zur Fassadenbegrünung. (Symbolfoto)
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Eine jährliche Investition bei den Pflichtschulen von 45 Millionen Euro löst einmalig einen BRP-Beitrag von 26 Millionen Euro aus. Laufende Betriebskosten von sechs Millionen Euro bringen einen Beitrag von drei Millionen Euro pro Jahr. Die CO2 -Einsparung liege bei mehr als 8.200 Tonnen jährlich, teilte man mit.

Neben diesen großen Schwerpunkten gäbe es jedoch auch andere Großprojekte, welche der Wirtschaft und dem Klima gewichtig guttun würden: Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen, die neue Großwärmepumpe der Wien Energie in Simmering sowie die Effekte der Neuzulassung von E-Autos. Diese ergeben in Summe eine jährliche CO2 -Einsparung von rund 433.000 Tonnen und generieren allein in Wien einen volkswirtschaftlichen Effekt von einmalig 464 Millionen Euro sowie in der Folge einen jährlichen BRP-Beitrag von 117 Millionen Euro, erklärt man.

Zahlt sich für Unternehmen aus

Um zu verdeutlichen, dass der Umstieg auf ökologischere Maßnahmen auch den Unternehmern etwas bringt, wurde auch Sonja Wimmer zur Präsentation ins Rathaus eingeladen. Wimmer hat ihr Hotel auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und wurde dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. "Mein Herz schlägt für innovative Nachhaltigkeit und Einzigartigkeit in der Hotellerie. Unser Grundsatz ist es daher, unseren Gästen etwas Gutes zu tun und zugleich die Umwelt freundlich zu behandeln", erklärt die Betreiberin des Boutique Hotels "The Harmonie Vienna" in der Alsergrunder Harmoniegasse.

Unter anderem wurden bei ihr die Fassade des Hotels begrünt, am Dach sind Solaranlagen installiert. "Ressourcenschonende Prozesse haben wir auf den letzten Stand gebracht. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern bringt uns auch Wettbewerbsvorteile in einem Markt, der immer stärker Wert auf Nachhaltigkeit legt", sagt Wimmer abschließend.

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Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ, l.) und Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck präsentieren den neuen "Vienna Green Economy"-Report. (Archiv) | Foto: PID
Mit der Investition in Klimamaßnahmen gibt es zahlreiche Vorteile für die Wirtschaft, wird am Dienstag im Rathaus erklärt. (Symbolfoto) | Foto: Wien Energie
Es gibt verschiedene Maßnahmen für den Klimaschutz, von der Photovoltaik-Anlage bis hin zur Fassadenbegrünung. (Symbolfoto) | Foto: Wieser/WKW

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