Jahresbilanz, Richter Pharma
Geplanter Umsatzrückgang 2019

- Das Führungstrio von Richter Pharma: Roland Huemer (CEU), Florian Fritsch (Eigentümer), Friedrich Pöcherstorfer (Finanzvorstand), (v.l.).
- Foto: Richter Pharma
- hochgeladen von Peter Hacker
Anlässlich einer Pressekonferenz am 24. Juli präsentierten Roland Huemer, CEO des Unternehmens und Florian Fritsch, Eigentümer und Friedrich Pöchhacker die Jahresbilanz von 2019 und einen Zwischenbericht für 2020.
WELS. Auffällig dabei, dass es 2019 einen rund 10-prozentigen Umsatzrückgang gegeben hat. Laut Vorstandschef sei dieses Minus aber genau so im Plan gewesen, da im letzten Jahr mehrere Medikamentenpatente ausgelaufen sind. Heuer sollen eine neue Gesellschaft und innovative Produkte wieder Umsatzwachstum bringen. Der Umsatz betrug letztes Jahr 541,6 Millionen Euro, im Jahr zuvor lag dieser noch bei 601 Millionen. Auch beim Ergebnis gab es einen Rückgang um rund 1,4 Millionen Euro.
Neue Gesellschaft
Der Welser Pharmakonzern beschäftigt 430 Mitarbeiter und ist in vier Geschäftsfeldern tätig: Human, Logistik, Industrie und Veterinär, im letzteren ist man dabei Marktführer in Österreich.
Durch die Gründung der neuen Gesellschaft "MEDventureo", gemeinsam mit Kwizda Pharmahandel und Jacoby GM Pharma, will man weiter Umsatz- und Gewinnzuwächse erwirtschaften. Dabei geht es um die Belieferung von Apotheken mit individuell zusammengestellten Tagesmedikationen für Patienten. Wels wird der Standort des Unternehmens sein. Bis zu zehn Arbeitsplätze sollen zum Start der Produktion neu geschaffen werden.
Die Pharma Logistik Austria beliefert Apotheken mit Produkten von 56 Pharmaherstellern, darunter auch Novartis und CSL Behring erwirtschaftete zuletzt 330 Mio. Euro. Der neu errichtete Standort in Wels hat im ersten Betriebsjahr eine Auslastung von 60 Prozent erreicht. 23 Mio Millionen Packungen wurden ausgeliefert. Weitere Umsatzhoffnungen macht man sich mit der Nahrungsergänzungsmittellinie "Supamun".
Marktführer im Veterinärbereich
Die Sparte Veterinär für Haus- und Nutztiere erreichte nach eigenen Angaben beinahe die 100 Millionen Umsatzgrenze. Quasi jede Tierarztpraxis mit Hausapotheke kann in Österreich zu den Kunden gezählt werden. Exportiert wird in über 50 Länder. "Als marktführender Veterinärgroßhändler stehen wir in der Verantwortung, die heimischen Tierärzte zu versorgen. Hier geht es vor allem um Nutztiere in der Landwirtschaft und somit um die Lebensqualität der Bevölkerung, so Roland Huemer. Der stetige Zuwachs bei der Herstellung von Veterinärarzneimittel ist vor allem auf die exklusive Zulassung von über 600 Produkten zurückzuführen. Bis Ende 2020 sollen es 670 Zulassungen sein.
Gut durch die Krise
Die Corona-Krise stellte das Unternehmen vor ganz neue Herausforderungen. "Zunächst wurde gehamstert, was im März zu einer nie da gewesenen Umsatzspitze führte. In der Folge kam es dann zu einem rapiden Rückgang. Derzeit sind wir auf dem besten Weg zu einer Normalisierung der Situation", so der Roland Huemer. "Es ist uns aber gelungen, die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten".
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