Physiotherapie im Fokus / Hilfe bei Knie-Arthrose

- Peter Herdin, Vorsitzender Physio Austria Oberösterreich
- hochgeladen von Doris Schulz
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Jürgen Barthofer veranstaltete kürzlich die Physio Austria mit der AUVA im Unfallkrankenhaus Linz eine Fachtagung zum Thema „Physiotherapie im Fokus 2017" mit dem Themenschwerpunkt Knie-Arthrose. Mehr als 110 Physiotherapeuten und Ärzte folgten dieser Einladung, bei der drei Fachvorträge über die anatomischen Ursachen und Schweregrade sowie Behandlungsmethoden Aufschluss gaben.
Dr. Jürgen Barthofer, Wissenschaftliche Leiter der Tagung, wies darauf hin, dass immerhin 44% der Behandelten wieder schmerzhafte Erlebnisse hat, „hier gilt es die verschiedenen Wirkungsbereiche zwischen Physiotherapie bis hin zur Operation abzuklären, auf jeden Fall sind verschiedene Methoden notwendig“.
Sowohl Dr. Georg Mattiassich vom Ordensklinikum Linz als auch Dr. Lukas Pichler wiesen darauf hin, dass nicht immer sofort operiert werden muss und hier noch viel Forschungsbedarf herrscht, die verschiedenen manuellen Therapien und Injektionen sehr gut angenommen werden und den Betroffenen helfen.
Ziel bei der Therapie einer Arthrose sollte sein, für möglichst viel Bewegung bei möglichst wenig Belastung der betroffenen Gelenke zu sorgen. Das Knie sollte also bei niedriger Belastung in ausdauernder Form bewegt werden, ohne dass es dabei zu großen Schmerzen kommt. Lange Fahrradtouren ohne große Steigungen sind zum Beispiel eine gute Möglichkeit, der Kniegelenksarthrose entgegenzuwirken. Peter Herdin, Vorsitzender des Verbands der Physiotherapeuten OÖ, appellierte: „Auf der einen Seite soll der Patient Muskeln aufbauen, also belasten - er soll aber auch nicht ÜBER-lasten. Hier ist es absolut notwendig, sich in professionelle, physiotherapeutische Hilfe zu begeben, um nicht die Arthrose noch mehr zu fördern.“
Sportphysiotherapeut Gernot Mayr beschrieb die funktionellen Ursachen, die bei Knieschmerz sowie Prophylaxe bei jugendlichen Sportlern feststellbar sind. „Vom Y-Balance-Test, Techniken und Übungen für Alltag und Sport, bei deren Ausübung in jeder Phase der Behandlung auf Schmerzfreiheit geachtet werden muss, ist alles gut und wirkungsvoll“ brach der Experte eine Lanze für die Prophylaxe und rasche Erkennung, damit die Therapie rasch einsetzen kann.
Den Vorträgen folgte eine angeregte Diskussion aller beteiligten Experten mit dem Fachpublikum. Dr. Jürgen Barthofer freut sich, dass die gedeihliche Zusammenarbeit von Physiotherapeuten und Ärzten durch diese vor vier Jahren ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe eine wesentliche Verbesserung erfahren hat und der richtige Weg in die Zukunft ist. Physio Austria OÖ ist der Verband der ausgebildeten Physiotherapeuten und vertritt landesweit knapp eintausend Mitglieder.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.