Gute Vorbereitung wichtig
Skitourensaison steht in den Startlöchern
Um sicher am Gipfel anzukommen, ist die richtige Ausrüstung und jede Menge Know-how wichtig. Der Alpenverein bietet wieder Kurse für Skitourenanfänger an.
VILLACH, VILLACH LAND. Auch in unserem Bezirk wartet die Skitourensaison noch auf Schnee. Aber sobald er fällt, zieht es wieder unzählige Outdoorfans ins alpine Gelände. Wie man sicher am Gipfel und wieder zurück im Tal ankommt, verraten Arnulf Müller von der Bergrettung Villach, Michael Bachlechner von der Alpinpolizei Kärnten und Alois Goller vom Alpenverein Villach. "Warme Kleidung, Gewand zum Wechseln, Regenschutz und ein Biwaksack gehören auf jeden Fall ins Gepäck, damit man auch nach einem unerwarteten Problemfall wieder sicher vom Berg herunterkommt", betont Müller, der auch das Lawinenverschüttetensuchgerät hervorhebt: "Dazu gehört das LVS-Gerät selbst, die dazugehörige Sonde und die Schaufel. Aber bloßes Mitführen alleine ist zu wenig. Man muss die Ausrüstung auch unter Stress richtig bedienen können und dafür muss man sich mit dem Equipment auseinandersetzen!"
"Nur wenig Zeit"
Nach einem Lawinenabgang hat man in etwa 18 Minuten Zeit, um einen Verschütteten zu bergen. Müller: "Neueste Untersuchungen zeigen, dass die Zeitspanne kürzer ist, ein Lawinenopfer schneller zumindest an die Luft gebracht werden muss. Ohne regelmäßige Schulungen hat man im Ernstfall keine Chance. Schon eine zehn Zentimeter dicke Schneeschicht über den Atemwegen kann zu viel sein!"
"Immer einsatzbereit"
Auch wenn der Bezirk Villach – nicht zuletzt aufgrund von Schneemangel – kein ausgeprägtes Skitourengebiet ist, wird das Team der Bergrettung zu Lawinenabgängen im Umland gerufen. Müller: "Österreichweit gab es in den letzten 15 bis zehn Jahren 25 Lawinentote, in den letzten fünf Jahren waren es 15. Bessere Ausrüstung und gute Ausbildung haben dazu geführt, dass die Zahl gesunken ist. Es nutzt das beste Steigeisen nichts, wenn man nicht weiß, wie man damit umzugehen hat!"
"Alle helfen zusammen"
Auch die Alpinpolizei weist darauf hin, dass man sich körperlich auf eine Skitour vorbereiten muss. "Eine gewisse Grundfitness ist ebenso wichtig, wie ein intaktes Material. Sind die Skier präpariert, die Kanten geschliffen? Im Skitourenbereich muss man auch die LVS-Ausrüstung regelmäßig warten, sich einlesen, die Batterien checken und sich nach der Sommerpause wieder aufs Tourengehen einstellen", ist Bachlechner überzeugt, dessen Team der Alpinpolizei Kärnten eng mit der Berg- und Flugrettung sowie dem Alpenverein zusammenarbeitet.
Kurse für Skitourengeher
Regelmäßig bietet der Villacher Alpenverein Kurse für Skitourenanfänger an, denn die richtige Ausrüstung, deren Einsatz, grundlegende Techniken und Bewegungsabläufe retten im Ernstfall Leben. Der nächste Kurs findet am 10. und 11. Jänner statt. Kursziel ist, dass jeder Teilnehmer im Rahmen einer geführten Skitour mitgehen kann. Je nach Schneelage geht es zum Kursfinale geführt auf einen Berg im Bezirk Villach. Anmelden kann man sich bis 7. Jänner über die Website des Villacher Alpenvereins – auf www.alpenverein.at/villach.
Kursinhalt
"Als Anfänger kann man sich etwa bei erfahrenen Kollegen abschauen, wie man Skitouren geht. In unserem Jänner-Kurs geht es darum, welche Kleidung man mitführt, wie man den Rucksack richtig packt und was man wann wo braucht", verrät Goller vom Alpenverein Villach: "Am Freitag (10. Jänner) geht es mit viel Theorie durch den Tag. Am Samstag (11. Jänner) gehen wir gemeinsam eine kleine Skitour. Letztes Jahr waren wir in der Innerkrems, weil hierzulande zu wenig Schnee lag. Ich bin gespannt, wie das im Jänner aussehen wird." Während man zum Hinaufgehen eine gute Kondition braucht, ist beim Abfahren Technik gefragt. Goller: "Abfahren lernt man nicht im alpinen Gelände, sondern auf der Piste. Am Anfang empfehle ich Pisten-Skitouren. Wir bieten auch Skitechnikkurse für den alpinen Bereich an."
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