Schönegg am Weg zum Bezirk Urfahr-Umgebung
Die 600-Seelen-Gemeinde wird voraussichtlich mit Vorderweißenbach zusammengelegt. Heute entscheidet der Schönegger Gemeinderat.
VORDERWEISSENBACH/SCHÖNEGG (fog). Geht es nach dem Willen einer Mehrheit der Gemeindebewohner von Schönegg (Bezirk Rohrbach), dann stimmen die 13 Mandatare (8 ÖVP, 3 SPÖ und 2 FPÖ) in der heutigen Gemeinderatssitzung der 600-Seelen-Gemeinde zugunsten einer Fusion mit Vorderweißenbach ab. Bei einer Bürgerbefragung zu diesem Thema hatten zirka 70 Prozent der teilnehmenden Schönegger für eine Zusammenlegung mit Vorderweißenbach und nur rund 27,5 Prozent mit Helfenberg (Bezirk Rohrbach) gestimmt. "Dieses deutliche Ergebnis für Vorderweißenbach hat mich überrascht, aber ich denke die junge Generation hat mehr Bezug zu Vorderweißenbach", sagt der jetzige Bürgermeister Peter Pagitsch (ÖVP).
Mehr Bezug zum Schmankerldorf
Für Pagitsch auch deshalb ein überraschendes Ergebis, weil sich im Vorfeld eine Bürgerinitiative für eine Fusion mit Helfenberg stark gemacht hatte. Bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 22. Juni rechnet Pagitsch nicht mit Überraschungen, weil sich die drei Fraktionen zuletzt einig waren.
Vorderweißenbach könnte also am 1. Jänner 2018 statt rund 2.000 dann 2.600 Einwohner haben. Vizebürgermeister Wolfgang Feilmayr (ÖVP) sieht es als Bereicherung. Der Bezug zwischen Schönegg und dem Schmankerldorf sei immer groß gewesen, durch Pfarre, Vereine sowie Volks- und Neue Mittelschule. Teile von Schönegg tragen bereits jetzt die Vorderweißenbacher Postleitzahl 4191. Was für Vorderweißenbach gesprochen hatte, erklärt Feilmayr: "Wir sind eine aufstrebende zukunftsorientierte Gemeinde und bieten jungen Familien etwas." Gemeint sind etwa das reiche Vereinsleben oder Arbeitsplätze.
Finanzielle Vorteile
Alexander Pilsl, der Chef des Hotels Guglwald (Gemeinde Schönegg), meint, dass die mögliche Fusion mit Vorderweißenbach mit der Infrastruktur und mit der Wirtschaft zu tun hätte. "Bei einer Fusion mit der jetzigen Abgangsgemeinde Helfenberg würden sich mit dem neuen Gemeindeabgabengesetz ab Jänner 2018 die Gebühren für Wasser und Kanal vor allem für Betriebe deutlich erhöhen", sagt Pilsl.
Der Hotelier zieht daher die Fusion mit Vorderweißenbach klar vor. "Bei einem Wellnesshotel mit einem hohen Wasserverbrauch wie Guglwald wäre das ein Unterschied von 15.000 bis 20.000 Euro im Jahr", betont Pilsl. Auch die Kooperation der Tourismusverbände Region Leonfelden und "Traumarena" (Schönegg, Afiesl und St. Stefan) würde für Vorderweißenbach sprechen, meint der Hotelier.
Zahlen & Fakten
Von 470 Abstimmungsberechtigten haben sich 346 beteiligt. Das sind 73,62 Prozent. 4 Stimmzettel waren ungültig, daher wurden 342 Stimmen ausgezählt.
2,3 Prozent: Gemeinderat soll entscheiden
27,5 Prozent: Fusion mit
Helfenberg
70,2 Prozent: Fusion mit
Vorderweißenbach
Einwohner: 569
(Stand 1. Jänner 2017)
Fläche: 10,21 km²
Einwohner: 84.377 (Stand 1. Jänner 2017)
Fläche: 649,33 km²
Einwohner: 57.136 (per 1.1.2017)
Fläche: 827,95 km²
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