ZukunftsRundschau
Neuer Schwung bei Breitband-Ausbau in Urfahr-Umgebung

Spatenstich in Kelzendorf: Michael Leitner, Stefan Gintenreiter, Martin Tanzer, Helmut Waldmann & Rene Schaumberger (v. l.).  | Foto: Liwest
  • Spatenstich in Kelzendorf: Michael Leitner, Stefan Gintenreiter, Martin Tanzer, Helmut Waldmann & Rene Schaumberger (v. l.).
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Ein Breitband-Internetanschluss zählt heutzutage zur Grundversorgung. Der Bezirk hat Aufholbedarf.

URFAHR-UMGEBUNG. Wie schnell sich das Bild von der Zukunft ändern kann, zeigt die aktuelle Corona-Krise. Vor allem die Bedeutung von schnellen Internetverbindungen ist uns ins Bewusstsein gerückt. Homeoffice, Distance-Learning, Lieferservices, Click&Collect, E-Rezept, Streamingangebote – für all das brauchen auch Privathaushalte schnelle Verbindungen. Ganz zu schweigen von den Unternehmen. Vergangene Woche fixierte die Bundesregierung ein zusätzliches Breitbandpaket von 1,4 Milliarden Euro. Diese nächste Förderwelle wird bis 2026 ausgerollt. Im Nationalrat mitbeschlossen hat diesen "Breitband-Turbo" auch Nationalratsabgeordneter Michael Hammer (ÖVP): "Es liegen viele Projekte vor, die nun verwirklicht werden sollten.“

UU hat Aufholbedarf

Urfahr-Umgebung war beim Breitband-Ausbau nie bei den besten oberösterreichischen Bezirken dabei. Aktuell liegt der Bezirk im unteren Mittelfeld. Von den 27.544 "Gebäudepunkten" – grob gesprochen die Haushalte und Unternehmen – sind rund 8.000 "unterversorgt". Von einer Unterversorgung spricht man bei einer Datenmenge von unter 30 Megabit pro Sekunde. "Wir müssen in den nächsten ein bis zwei Jahren den Breitband-Ausbau forcieren, weil sich die Datenmengen vervielfachen und Homeoffice ein fixer Bestandteil bleiben wird", sagt die Obfrau der Wirtschaftskammer Urfahr-Umgebung, Sabine Lindorfer. In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass sich die Datenmengen innerhalb von 13 bis 14 Monaten verdoppeln.

Förderungen genützt

In einigen Urfahraner Gemeinden, wie etwa in Engerwitzdorf, Eidenberg, Feldkirchen, Gramastetten, Sonnberg, Steyregg, Vorderweißenbach, Walding oder Zwettl haben Provider bereits die Förderungen für den Glasfaser-Netzausbau genützt und somit die digitale Versorgung zahlreicher Betriebe und auch vieler privater Haushalte sichergestellt. Beispiel Eidenberg: Laut Bürgermeister Adi Hinterhölzl (ÖVP) haben hier bereits 60 Prozent der Haushalte den Glasfaserausbau mit Liwest als Provider unterschrieben: "Unsere Funktionäre sind von Haushalt zu Haushalt gelaufen und haben die Unterschriften gesammelt."

Mit dem neuen Breitband-Paket des Bundes können diese Haushalte nun angeschlossen werden. Der 100-prozentige Ausbau wird etwa in Eidenberg schwierig. Die Gemeinde hat 29 Quadratkilometer Fläche, bei gerade einmal 2.100 Einwohnern. Da gibt es schon Gegenden, in denen Leute, die derzeit zum Beispiel im Homeoffice oder im Home-Schooling Empfangsprobleme haben.

Letzter Spatenstich

Der letzte Spatenstich im Bezirk für den Glasfaser-Breitbandausbau fand Mitte April in Kelzendorf (Gemeinde Alberndorf) statt. Hier lag die Beteiligungsquote der Bewohner bei sensationellen 90 Prozent – wohl auch eine Folge der Corona-Krise. "Kelzendorf kann bereits im Juni mit Glasfaser-Internet versorgt werden", freut sich Bürgermeister Martin Tanzer (ÖVP). Weitere Ausbauten in der Gemeinde sind in Planung.

Zur Sache

• Informationen über die Fördergebiete, das Ausbauprogramm oder Förderungen sind unter breitbandatlas.at, breitband-ooe.at oder unter breitband-ooe.at/Förderprogramme/ abrufbar.

• Die österreichische Bundesregierung wird dank der großteils EU-Mittel in den kommenden fünf Jahren 1,4 Milliarden Euro in den Ausbau des Breitband-Internets investieren.

Extra für Unternehmen: "Um neben Förderungen auch günstige Providerangebote zu erhalten, macht eine Bündelung der Nachfrage von Unternehmen einer Region Sinn" (Volker Dobringer, Breitbandbüro Land OÖ). Für Unternehmen werden für jeden unversorgten Betriebsstandort derzeit 50 Prozent der Anbindungs- und Errichtungskosten eines Glasfaseranschlusses gefördert.

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