S7
Gusentaler ärgern sich über schleppende Planungen bei Stadtbahn
Anliegergemeinden der künftigen Stadtbahn (S7) reißt bei schleppenden Planungen der Geduldsfaden.
LINZ/URFAHR-UMGEBUNG. Politiker aus dem Gusental laufen Gefahr, unglaubwürdig zu werden, wenn sie gegenwärtig mit der geplanten Stadtbahn Linz-Pregarten (S7) argumentieren. Viele Gerüchte sind im Umlauf – für manche ist die Bahn nur ein "Luftschloss". Die Meldung aus dem Büro von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) vom Test eines TramTrains in Karlsruhe (siehe weiter unten) wird in Gallneukirchen nicht ernstgenommen. "Klingt nach PR-Gag", sagt Bürgermeister Sepp Wall-Strasser (SPÖ). "Es gibt keine Infos des Landes. Wir wissen nicht, wo die Stadtbahn genau verlaufen wird und können daher nichts entscheiden", so Wall-Strasser.
Korridor behindert Ideen
Als Beispiel nennt er die Kreuzung B125/Alberndorfer Straße, beim City Center. Diese relativ gefährliche Kreuzung müsste entschärft werden, eventuell mit einem Kreisverkehr.
"Aber das Land steht auf der Bremse", sagt der Ortschef. In Gallneukirchen und Engerwitzdorf gebe es weitere Überlegungen beim Wohnungs- oder Betriebsneubau, aber der vorgegebene Korridor des Landes behindert viele Ideen. "Das geht alles zu langsam. Und wir bekommen immer nur Infos, wenn wir nachbohren", sagt auch der Engerwitzdorfer Bürgermeister Herbert Fürst (ÖVP).
Steinkellner: "Ein wenig Geduld"
Der Forderung der Gusentalgemeinden, die Planungen gleichzeitig in Linz und im Mühlviertel, quasi vorne und hinten, durchzuführen, erteilt das Steinkellner-Büro eine Absage. Das Umland bittet der Landesrat um "ein wenig Geduld". Seit einem Jahr würden Planungen für die Verbindung Hauptbahnhof mit dem Mühlkreisbahnhof (S6) laufen. Der erste Ausbauschritt erfolge vom Hauptbahnhof in Richtung Krankenhausviertel (Derfflingerstraße). Der Baubeginn werde für "Anfang 2027 angestrebt". Darüber hinaus sei in der Folge ein "Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost" vorgesehen, auf Höhe des Gasthauses Lindbauer. In Absprache mit dem Bund begann laut Steinkellner-Büro im Herbst 2022 die Vorprojekt-Planung der künftigen Stadtbahn (S7), welche die Drehscheibe Urfahr-Ost mit der JKU verbinden soll. Dann erst könne nach Gallneukirchen geplant werden. Zeithorizonte nennt der Landesrat keine, aber eine Planung im Linzer Umland hätte nur Sinn, wenn die Strecke bis zur JKU fixiert sei.
"Funkstille"
Doch die Leute in der schnell wachsenden Region Gallneukirchen-Pregarten sind mit ihrer Geduld am Ende. "Das ist eine Katastrophe. Wir brauchen dringend die Bahn. Der Buskorridor Linz-Gallneukirchen zählt zu den dichtesten in Österreich", sagt etwa der Gallneukirchner ÖVP-Vizebürgermeister Helmut Hattmannsdorfer. Der Fraktionsobmann der Grünen Andreas Kaindlstorfer ist ebenso verärgert: "Schade um die unentgeltliche Arbeit, die wir in die Ausarbeitung von zwei Varianten gesteckt haben. Seit fünf Jahren herrscht schwarz-blaue Funkstille."
20 Tramtrains ab 2026
In der vergangenen Woche verkündeten Landesrat Günther Steinkellner und Herbert Kubasta, Geschäftsführer der Schiene OÖ, die Testung eines "TramTrain"-Modells bei den Karlsruher Verkehrsbetrieben. Ab 2026 und bis 2030 sollen die ersten 20 dieser Fahrzeuge auf der Linzer Lokalbahn zum Einsatz kommen. Die Option auf weitere 50 TramTrains hat sich das Land OÖ gesichert. Diese sollen auf den geplanten S-Bahnlinien (S6, S7) verkehren.
Der 22 Meter lange TramTrain ist eine Kombination aus Eisen- und Straßenbahn. Insgesamt werden sechs Fahrzeugvarianten mit unterschiedlichen Einstiegshöhen, individuellem Design und beispielsweise mit oder ohne Toiletten produziert.
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