Heimreise
Der Storch in Bad Leonfelden lässt heuer noch auf sich warten

Die Jungstörche vom Jahr 2024 in Bad Leonfelden bei ihren ersten Flugversuchen. | Foto: Helga Bayer
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  • Die Jungstörche vom Jahr 2024 in Bad Leonfelden bei ihren ersten Flugversuchen.
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Meister Adebar trifft meist rund um Valentinstag in Bad Leonfelden ein. Dort brütet jährlich ein Storchenpaar und verlässt einige Monate später wieder den Horst bei der Firma Kastner.

BAD LEONFELDEN. Im Frühling warten die Mitarbeiter der Firma Kastner Lebkuchen in Bad Leonfelden immer schon sehnsüchtig auf "ihren" Storch. Jedes Jahr, etwa zum Valentinstag, trifft zuerst das Männchen, einige Zeit später dann ein Weibchen ein. Besonders gern gesehen sind im Frühsommer dann die Jungstörche und ihre ersten Flugversuche.

Ein eigener Storchenbeauftragter

Die ersten Bemühungen eines Storchenpaars, einen Horst am Schornstein der ehemaligen Molkerei zu bauen, erfolgten am 20. Juni 2007. Nachdem ein Nachbar dies beobachtet hatte, wurde eine Nisthilfe angebracht. Seither ist jedes Jahr Familie Adebar zu Gast. Paulus Nimmervoll hat sich um die Aufsicht der Tiere angenommen. Er beobachtet und dokumentiert unter anderem. "Um Krankheiten zu verhindern, muss alle zwei Jahre das Nest gereinigt werden. Dabei erhalte ich immer Unterstützung von der Feuerwehr Bad Leonfelden", sagt der Storchenbeauftragte.

Weite Reise zurückgelegt

Vergangenes Jahr erreichte das Männchen bereits am 3. Februar die Kurstadt. "Es war dasselbe Tier wie in den Vorjahren", weiß Nimmervoll aufgrund der Ring-Nummer am Bein des Storches. Seine Herkunft ist beeindruckend: Der Vogel schlüpfte in Straßburg (Frankreich). Am 28. März 2024 folgte ein Weibchen. Drei Jungvögel waren geschlüpft und sind Mitte Juli ausgeflogen. Die Altvögel verlassen meist gegen Ende August den Horst. Erfreulich sei, dass es im letzten Jahr einige Neuansiedlungen von Storchpaaren in der Region gab. "Das liegt daran, dass wir in der Zugroute vom Süden nach Tschechien liegen und es immer wärmer wird", weiß Nimmervoll. Außergewöhnlich ist auch, dass das Männchen aus Straßburg nicht mehr in den Süden fliegt. "Es hält sich derzeit in der Gegend von Buchkirchen auf", so der Storchenbeauftragte. Es sollte daher, je nach Witterung, Mitte Februar wieder Bad Leonfelden erreichen.

Rekordjahr bei den Weißstörchen

Die Weißstorch-Brutsaison 2024 zeigte einen signifikanten Anstieg der Weißstorchbestände in Oberösterreich, freut sich der Vogelexperte Robert Gattringer vom Naturschutzbund Oberösterreich. Es kam zu acht Neuansiedelungen beziehungsweise Erstbruten in Leonstein, Mitterkirchen, St. Oswald bei Freistadt, Neukirchen an der Vöckla, Pfarrkirchen bei Bad Hall, Riedau, Schenkenfelden und Ulrichsberg sowie einer Neumeldung von einem schon seit Jahren bestehenden Horst im Tierpark Altenfelden.

Brutergebnisse der Oberösterreichischen Weißstörche

Insgesamt brüteten 21 Weißstorchpaare in Oberösterreich, welche 50 Jungstörche erbrüteten und von denen 31 flügge wurden. Während der langjährige Durchschnitt des Bruterfolgs bei Weißstörchen in Oberösterreich bei zirka 2,0 Jungvögeln pro Horstpaar liegt, konnte in diesem Jahr nur ein Wert von 1,48 erreicht werden. Die extremen Wetterbedingungen mit starken Regenfällen führten vor allem im Inn- und Hausruckviertel zu einem massiven Verlust an Jungvögeln. „Aufgrund der erfreulich steigenden Anzahl an Horstbesetzungen in Oberösterreich wird es aber zunehmend aufwendig, detaillierte Informationen zu jedem einzelnen Brutgeschehen zu erheben“, erklärt der Vogelexperte Gattringer.

Einige Daten der Störche in Bad Leonfelden

  • 2007: Störche bauten ein Nest, allerdings kein Brutversuch
  • 2008: drei junge Störche schlüpften, einer verunglückte
  • 2009: fünf Eier im Horst, ein Jungstorch ist ausgeflogen
  • 2010: zwei junge Storche, allerdings verstarben beide aufgrund des schlechten Wetters
  • 2011: erstmals vier Jungstörche, die später mit einer Gruppe weiterzogen
  • 2012: drei Junge, alle verstarben aufgrund kühlen Temperaturen und Regen
  • 2013: wieder drei Jungstörche, die dem schlechten Wetter zum Opfer fielen
  • 2014: zwei junge Störche, einer verstarb
  • 2015: fünf Eier im Nest, zwei Jungtiere schlüpften, eines verstarb
  • 2016: zwei Jungstörche, beide sind ausgeflogen
  • 2017: kein Nachwuchs
  • 2018: ein Jungstorch, der später ausflog
  • 2019: drei Jungstörche, die in den Süden zogen
  • 2020: drei Jungstörche, alle verließen erfolgreich das Nest
  • 2021: drei Junge, alle flogen aus
  • 2022: fünf Störche schlüpften, eines verstarb
  • 2023: zwei Jungstörche geschlüpft, beide verließen den Horst
  • 2024: drei Junge geschlüpft
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