BezirksRundschau-Interview
David Allerstorfer: "Es gibt genug Schotter bei den Badeseen"
FELDKIRCHEN (reis). David Allerstorfer, SPÖ-Gemeinderat und Sprecher der Bürgerinitiative, zum Bescheid des Landesverwaltungsgerichtshofs, den Kiesabbau auf acht Hektar Grundfläche in Bergheim zu gestatten.
Sind Sie enttäuscht vom Spruch des Gerichts?
Allerstorfer: Ja, natürlich. Uns wurde die Parteistellung verwehrt. Leider hat das Gericht ehemalige Schottergruben in der Nähe der Abbaufläche nicht miteinbezogen. Die Gemeinde hat deutlich zum Ausdruck gebracht, dass der Kiesabbau an diesem Standort unerwünscht ist.
Wie steht die Bevölkerung bzw. wie die Anrainer dazu?
Mehr als 1.000 Feldkirchner sind direkt betroffen. Zirka 90 Prozent davon sind gegen den Kiesabbau, wie sich bei Unterschriftenaktionen und Hausbesuchen herausgestellt hat.
Gäbe es dafür Alternativen?
In der Nähe der Badeseen gibt es Vorbehaltsflächen für den Schotterabbau. Wir werden daher an die Abbaufirma appellieren, andere Standorte zu prüfen, die nicht so exponiert liegen wie der des Abbau-Projektes zwischen den Ortschaften Bergheim, Feldkirchen und Landshaag. Die Gemeinde wird bei der Suche sicher behilflich sein.
Die Angst um das Trinkwasser bleibt?
Ja, weil das Trinkwasser für unsere Bevölkerung aus Grundwasserbrunnen gewonnen wird, die in unmittelbarer Nähe des Schotterabbaus sind und niemand weiß, welche Auswirkung der Klimawandel auf unser Trinkwasser hat. Es bleibt außerdem die Angst, dass in den nächsten Jahren weitere Schotterabbauprojekte eingereicht werden. Und es bleibt der Ärger, dass das Land OÖ die Grundflächen des Landesgutes Bergheim vor 20 Jahren nicht an die Bauern verkauft hat. Gegenüber unseren Bauern ist dieser Verkauf nicht fair abgelaufen.
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