Tag des Kinderbuches

Beim Lesen einfach in andere Welten abtauchen

Am 2. April ist Tag des Kinderbuches. Zwei Autorinnen aus der Region sprechen über ihre Leidenschaft.

GRAMASTETTEN. Ihr Talent fürs Schreiben entdeckte die gebürtige Leondingerin Petra Schopf während der Corona-Zeit. "Ich hatte mich von meinem Lebensgefährten getrennt und lebte in einer Wohnung. Die Pandemie belastete mich sehr. Auf Anraten meiner Masseurin begann ich dann zu schreiben", erzählt Schopf. Innerhalb eines Dreivierteljahres entstanden so drei Kinderbücher. "Ich habe die Entwürfe an fünf Verlage gesendet, drei davon wollten etwas machen", so die 46-Jährige. Das erste Buch "Maravilla, wir kommen!" ist Ende des vergangenen Jahres erschienen. "Ich habe frei von der Leber geschrieben. Es geht um zwischenmenschliche Beziehungen und es sollte kraftgebend und herzöffnend sein", erzählt die Autorin. Die beiden weiteren Bücher "Maravilla – Naturwunder der Welt" und "Wurzelbert und die Naturwesen im Jahreskreis" sind derzeit bei der Illustration. Ein Erscheinungsdatum gibt es hier noch nicht.

Kinder lernen unbewusst

"Als ehemalige Kindergartenhelferin ist es mir wichtig, dass die Bücher sehr lehrreich sind", erzählt Schopf, die jetzt gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten einen Milchviehbetrieb in Gramastetten führt. So erfahren die Leser von "Maravilla – Naturwunder der Welt" über die Schönheiten der Natur, über die Meere und ihre Lebewesen und über die verschiedenen Völker. Bei "Wurzelbert und die Naturwesen im Jahreskreis" ließ Schopf auch ihre Feng-Shui-Ausbildung einfließen. Gemeinsam mit den Lesern begibt sie sich auf die Reise durch die Jahreszeiten. "Für Kinder ist es wichtig, dass sie lesen oder vorgelesen bekommen. Denn dabei merken sie oft gar nicht, dass sie sehr viel lernen", sagt Schopf. Sie hat auch schon Ideen für ein viertes Buch: Es sollte sich rund um die Gefühle drehen. "Zuerst müssen aber meine ersten drei Bücher veröffentlicht werden", so die Autorin.

Leonora Leitl veröffentlichte schon 15 Bücher

Vor rund zehn Jahren machte sich die ebenfalls in Gramastetten lebende Leonora Leitl als Grafikerin und Illustratorin selbständig. Vor einiger Zeit begann sie dann auch zu schreiben. Mittlerweile wird ihr 15. Buch veröffentlicht. Sie erhielt dafür bereits zahlreiche Auszeichnungen, wie etwa den Outstanding Artist Award, den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis oder den White Raven Award der Internationalen Jugendbibliothek. Am 1. April erscheint ihr neuestes Werk "Monsteraffen gibt es nicht". Sie zeigt dabei auf, wie schnell sich Gerüchte und Halbweisheiten verbreiten. In dem Bilderbuch kommen 299 Figuren vor, die sie alle selbst entworfen und mit Hand gezeichnet hat. "Das Schwierigste ist, dass alle Figuren auch wirklich immer gleich aussehen", verrät sie.

Erstes Pop-up-Kinderbuch entsteht

Inspiration für ihre Bücher holt sich Leitl unter anderem bei Spaziergängen an der Rodl. "Ich lese aber auch liebend gerne andere Bücher und orientiere mich an dem, was Autoren in anderen Ländern machen", so die Gramastettnerin. Derzeit arbeitet sie an ihrem ersten Pop-up-Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren. Darin geht es um eine Hühnerfamilie, die den Einkauf meistert. Im Herbst soll es erscheinen. "Ich möchte Kindern vermitteln, dass es lustig ist zu lesen. Neben der Sprachentwicklung, die gefördert wird, sollten die Kleinen auch lernen, dass man in Büchern ganz einfach in andere Welten abtauchen und sich daraus etwas fürs echte Leben mitnehmen kann", so Leitl.

Die Kinderbücher

Maravilla, wir kommen!
Autorin: Petra Schopf
Altersempfehlung: 5 bis 10 Jahre
38 Seiten
Verlag: Verlagshaus Schlosser
ISBN: 978-3-9620-0683-9
Erscheinungsdatum: 13.12.2022

Monsteraffen gibt es nicht!
Autorin: Leonora Leitl
Altersempfehlung: ab 5 Jahren 32 Seiten
durchgehend farbig illustriert
Verlag: Tyrolia
ISBN: 978-3-7022-4118-6
Erscheinungsdatum: 1.4.2023

Kaiserschmarrn. Mein genialer Sommer mit Ziege
Autorin: Leonora Leitl
Altersempfehlung: 6 bis 12 Jahre
208 Seiten
Verlag: Kunstanstifter GmbH & Co. KG
ISBN: 978-3-948743-08-6
Erscheinungsdatum: 15.3.2022