Kinderbetreuungsstatistik 2023/2024
Mehr Einrichtungen, mehr Angebote
Seit vergangenem Jahr laufen in Tirol die Vorbereitungen auf das Recht auf Kinderbildung und -betreuung. Ein Großteil der geplanten Maßnahmen wurde bereits umgesetzt oder ist auf Schiene. Zusätzlich wurde nun ach die Kinderbetreuungsstatistik 2023/2024 veröffentlicht.
TIROL. Am Ende möchte man den Kindern in Tirol die beste Bildung ermöglichen und vor allem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen, so LH Mattle im Zuge der Veröffentlichung der Kinderbetreuungsstatistik 2023/2024.
„Im vergangenen Jahr konnten die Anzahl der Einrichtungen erweitert werden. Dadurch können über 97 Prozent der über Dreijährigen und 34 Prozent der unter Dreijährigen in einer Kinderbildungseinrichtung gebildet und betreut werden. Aufholbedarf haben wir noch insbesondere im Sommer sowie an den Tagesrandzeiten.“
Die Ergebnisse der Statistik
Seit dem vergangenen Kinderbetreuungsjahr 2022/23 konnte der Bestand der Kinderbildungseinrichtungen um insgesamt 14 institutionelle Einrichtungen erweitert werden. Auch die Anzahl der zu betreuenden Kinder unter 15 Jahren stieg auf insgesamt rund 42.700 (+ 3 Prozent) in ganz Tirol. Zur Umsetzung der Maßnahmen zum Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes werden im laufenden Jahr rund 160 Millionen Euro in die Kinderbildung und Kinderbetreuung investiert. Zusätzlich zur Einführung des Rechtes auf Kinderbildung und Kinderbetreuung stehen zusätzlich 50 Millionen Euro zur Verfügung.
„Eine hochwertige Bildungs- und Betreuungsmöglichkeit für alle Kinder bildet die Grundlage für unsere Zukunft. Dafür braucht es auch weiterhin einen quantitativen und qualitativen Ausbau des ganztägigen, ganzjährigen und wohnortnahen Angebotes an Kinderbetreuungsplätzen.“,
betont Bildungslandesrätin Cornelia Hagele.
Mehr Einrichtungen in Tirol
In Tirol gibt es circa 112.000 Kinder unter 15 Jahre, von denen über ein Drittel in einer Kinderbildungs- oder Kinderbetreuungseinrichtung betreut werden. So stieg die Gesamtbetreuungsquote aller Altersgruppen auf 1.400 betreute Kinder. Die größte Zunahme zeigt sich bei den Jüngsten bis zwei Jahre, deren Betreuungsquote von knapp 32 Prozent im Vorjahr auf über 34 Prozent im aktuellen Jahr angewachsen ist. Bei den Sechs- bis Neunjährigen stieg die Quote ebenfalls von rund 30 auf 32 Prozent. Die Quote bei den Zehn- bis 14-Jährigen sowie bei den Kindern im Kindergartenalter (drei bis fünf Jahre) ist ebenfalls leicht gestiegen.
Zum Glück steigt mit der Anzahl der zu betreuenden Kinder auch die Anzahl der Betreuungseinrichtungen. Während im letzten Kinderbetreuungsjahr noch rund 41.300 Kinder unter 15 Jahren in insgesamt 908 institutionellen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen (484 Kindergärten, 310 Kinderkrippen und 114 Horte) und in 327 alternativen Betreuungsformen (16 Kinderspielgruppen, 133 Tageseltern für eine Tagesbetreuung und 178 Ganztagsschulen) in ganz Tirol gebildet und betreut wurden, waren es im Jahr 2023/24 bereits rund 42.700 Kinder in insgesamt 922 institutionellen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen (486 Kindergärten, 317 Kinderkrippen und 119 Horte) sowie 323 alternativen Betreuungsformen (11 Kinderspielgruppen, 126 Tageseltern für eine Tagesbetreuung sowie 186 Ganztagsschulen).
Betreuungsplätze für über 97 Prozent der Kinder ab drei Jahren
Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielen Faktoren wie das regionale Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen, tägliche Öffnungszeiten, Betriebstage und die Möglichkeit zur Einnahme eines Mittagessens eine wesentliche Rolle. Diese sogenannten VIF-Kriterien (Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf) wurden 2006 entwickelt und anschließend in den Bund-Länder-Vertrag zur Verbesserung der Kinderbetreuung aufgenommen. Gemäß dem Barcelona-Abkommen der Europäischen Union soll damit eine Kinderbetreuung ermöglicht werden, die mit der Vollbeschäftigung der Eltern vereinbar ist. Ziel dieses Abkommens ist es, Betreuungsplätze für 33 Prozent der Kinder unter drei Jahren und für mindestens 90 Prozent der Kinder ab drei Jahren bis zum Schuleintritt bereitzustellen. Tirol übertrifft bereits diese Ziele der Europäischen Union mit einer Betreuungsquote von 34 Prozent bei Kindern unter drei Jahren und über 97 Prozent bei Kindern ab drei Jahren – inklusive alternativer Betreuungsformen.
Breitere Zeiten und Mittagessen
Bereits 93 Prozent der Kindergärten und 89 Prozent der Kinderkrippen bieten vor 7.30 Uhr Betreuung an (im Vergleich zu 91 und 88 Prozent im Jahr 2022/23). Auch am Nachmittag bleiben 38 Prozent der Kindergärten bis nach 16.30 Uhr geöffnet und 91 Prozent der Horte sind bis 17 Uhr geöffnet (im Vergleich zu 36 und 94 Prozent im Jahr 2022/23). In insgesamt 685 Einrichtungen (296 Kinderkrippen, 297 Kindergärten und 92 Horte) werden Kinder zwischen 45 und 52 Wochen im Jahr betreut. Damit konnten die Betriebstage im Vergleich zum Vorjahr in 68 Einrichtungen erweitert werden.
Zudem bieten mit 88 Prozent (2022/23: 85 Prozent) immer mehr Kinderbildungseinrichtungen ein Mittagessen an. Von knapp der Hälfte aller betreuten Kinder wird dieses Angebot in Anspruch genommen. Zudem werden in den Ferienzeiten vermehrt gemeindeübergreifende Kooperationen zwischen den Kindergärten genutzt, um Betreuungsplätze angepasst an den aktuellen Bedarf zur Verfügung zu stellen. So bieten beispielsweise über Ostern knapp 50 Prozent der Einrichtungen Betreuung an und rund 68 Prozent beaufsichtigen Kinder in den Semesterferien.
HIER geht es zur gesamten Kinderbetreuungsstatistik 2023/2024
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