Erinnerungskultur
Die Rolle der Polizei im Nationalsozialismus in Tirol

Das Forschungsprojekt "Die Polizei im Reichsgau Tirol und Vorarlberg" möchte vor allem der Frage auf den Grund gehen, welche Rolle die Polizei in der NS-Zeit zwischen 1938 und 1945 gespielt hat.  | Foto: BRS / Symbolbild
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  • Das Forschungsprojekt "Die Polizei im Reichsgau Tirol und Vorarlberg" möchte vor allem der Frage auf den Grund gehen, welche Rolle die Polizei in der NS-Zeit zwischen 1938 und 1945 gespielt hat.
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Tirol wird sich an einem Forschungsprojekt mit dem Thema "Die Polizei im Reichsgau Tirol und Vorarlberg" beteiligen. Der Fokus bei der historischen Aufarbeitung liegt auf der Rolle der Polizei in der Zeit des Nationalsozialismus in Tirol. 

TIROL. Das Forschungsprojekt "Die Polizei im Reichsgau Tirol und Vorarlberg" möchte vor allem der Frage auf den Grund gehen, welche Rolle die Polizei in der NS-Zeit zwischen 1938 und 1945 gespielt hat. Aber auch wie nach 1945 politisch und juristisch mit den Taten der Polizei umgegangen wurde.

Gesamtkosten von 300.000 Euro

Vier Jahre wird das Projekt laufen und insgesamt 300.000 Euro kosten. Tirol wird sich an den Kosten mit 100.000 Euro beteiligen. Weitere 100.000 Euro kommen vom Bundesministerium für Inneres, die restlichen Kosten werden durch Beiträge des Landes Vorarlberg und der Stadt Innsbruck abgedeckt.

Am Ende sollen die Ergebnisse in einer Monographie bzw. in einem Sammelband präsentiert werden. Verantwortlich für das Projekt ist das Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, die Projektleitung hat Peter Pirker inne.

Wieso ein Projekt über die Polizei?

Angefangen hat die Thematik mit dem Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Inneres. Dieses initiierte das Projekt „Die Polizei in Österreich: Brüche und Kontinuitäten 1938–1945“. Mit den Projektpartnern der Universität Graz, dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung, dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands und dem Mauthausen Memorial wurden in den Jahren 2021 bis 2023 erstmals die Archive des Bundesministeriums für Inneres und der Landespolizeidirektionen in ganz Österreich geöffnet.

„Die Auseinandersetzung mit der eigenen polizeilichen Geschichte bildet die Grundlage für eine moderne und verantwortungsbewusste Polizei. Ich freue mich daher, dass aufbauend auf unsere Forschungsaktivitäten nun ein Folgeprojekt diese wichtige Arbeit auf regionaler Ebene fortsetzt“,

so Bundesminister Gerhard Karner.

Auch LH Mattle erläutert: 

„Das Archiv der Landespolizeidirektion Tirol wird derzeit erschlossen und bietet eine bislang unbekannte Fülle an Dokumenten, die zur Aufarbeitung der Polizeiarbeit während der NS-Herrschaft beitragen sollen."

Die kritische Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit sei wesentlich, so Mattle, damit sich durch Aufklärung und Wissen unsere Gesellschaft weiterentwickeln könne. 

Befürwortet die Förderung des Forschungsprojekts zur Erinnerungskultur: LA Mattle.  | Foto: RMA Archiv
  • Befürwortet die Förderung des Forschungsprojekts zur Erinnerungskultur: LA Mattle.
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Das Projekt „Die Polizei im Reichsgau Tirol und Vorarlberg“

Das Projekt hat das Ziel, das gesamte Spektrum des Verhaltens von Polizisten und Gendarmen aus dem Reichsgau Tirol und Vorarlberg zu untersuchen. Dabei geht es um ihre Beteiligung an der Shoah und an Besatzungsverbrechen im Zusammenhang mit Bevölkerungspolitik und der Bekämpfung von Widerstand, um die Unterdrückung politischer Gegner, soziale Ausgrenzung und rassistische Ausbeutung. Es wird auch ambivalentes Verhalten zwischen Anpassung und Abweichung sowie widerständige Handlungen bis hin zur Beteiligung an der Befreiung vom Nationalsozialismus betrachtet. Zudem wird analysiert, wie das Verhalten der Polizei in einer Diktatur nach 1945 im demokratischen Rechtsstaat bewertet wurde, insbesondere im Kontext des Wiederaufbaus der Exekutive nach dem Krieg.

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