Bitcoin-Betrug
Abzocke mit gefälschten Promi-Finanztipps

Im Namen von Prominenten und gefälschten Homepages versuchen Betrüger Internetnutzer in fragwürdige Bitcoin-Geschäfte zu verwickeln. Diesmal verwenden die Online-Kriminellen Promis wie den Fußballer Bastian Schweinsteiger und den Moderator Oliver Welke. | Foto: BB Tirol
4Bilder
  • Im Namen von Prominenten und gefälschten Homepages versuchen Betrüger Internetnutzer in fragwürdige Bitcoin-Geschäfte zu verwickeln. Diesmal verwenden die Online-Kriminellen Promis wie den Fußballer Bastian Schweinsteiger und den Moderator Oliver Welke.
  • Foto: BB Tirol
  • hochgeladen von Sabine Knienieder

TIROL. Im Namen von Prominenten und gefälschten Homepages versuchen Betrüger Internetnutzer in fragwürdige Bitcoin-Geschäfte zu verwickeln. Diesmal verwenden die Online-Kriminellen Promis wie den Fußballer Bastian Schweinsteiger und den Moderator Oliver Welke.

Promis haben eine Kapital-Gesetzeslücke gefunden

Schon länger geistern immer wieder Anzeigen durchs Internet oder landen in den Mail-Ordnern, in denen Promis geheime Finanztipps geben: Sie hätten eine Kapital-Gesetzeslücke gefunden. Betrüger nützen die Promis als Köder: Dabei gehen sie relativ wahllos vor. Die Promis, die verwendet werden, reichen von Dietrich Mateschitz bis hin zu Armin Wolf, von Bastian Schweinsteiger bis hin zu Oliver Welke oder Christoph Waltz. Folgt man dem Link, der im Mail oder in der Anzeige angegeben ist, kommt man auf eine gefälschte Webseite von einem Medienunternehmen: Bild, Kurier, ZDF oder Zeit Online. Die Texte auf den gefälschten Webseiten lauten immer in etwa gleich. Nur die Namen der Promis wurden vertauscht.

Immer wieder werden Prominente beim Bitcoin-Betrug verwendet um so Vertrauen zu schaffen. | Foto: Screenshot
  • Immer wieder werden Prominente beim Bitcoin-Betrug verwendet um so Vertrauen zu schaffen.
  • Foto: Screenshot
  • hochgeladen von Sabine Knienieder

Auftritt in der Sendung "Late Night Berlin"

In dem Artikel auf der gefälschten Homepage wird berichtet, dass der Promi in der Sendung "Late Night Belin" zu Gast gewesen sei. Hier hätte der Promi eine neue "Kapital-Gesetzeslücke" angekündigt, von der er sagt, dass er jeden innerhalb von 3-4 Monaten in einen Millionär verwandeln könne. Man solle sich aber beeilen, bevor die Großbanken diese Kapital-Gesetzeslücke für immer schließen würden.

"Und tatsächlich, kurz nachdem das Interview beendet war, rief ein Vertreter der Deutschen Bundesbank an, um das Interview von Schweinsteiger zu stoppen - es war aber bereits zu spät."

Der Artikel auf der gefälschten Homepage geht dann noch weiter ins Detail. Hier geht es dann gleich zur Sache: Der Promi erzählt, dass das neue Bitcoin-System wie eine Gelddruck-Maschine sei. Er hätte mit diesem System ein Vermögen gemacht.

Fake-Interview auf der gefälschten Webseite

In Folge wird auf der gefälschten Webseite ein Fake-Interview mit dem Promi geführt. In diesem erklärt er ausführlich, wie einfach es sei mit der neuen Kryptowährungsinvestmentplattform namens Bitcoin System ein Vermögen zu machen. Im Anschluss wird genau erklärt, wie das System funktioniere. Weiters werden mögliche Zweifel zerstreut und Betrugsvorwürfe mit dem Argument, Banken hätten Angst, durch dieses System Verluste zu machen, widerlegt.

Um noch ein weiteres Mal den Erfolg des Systems zu unterstreichen, werden Erfahrungsberichte veröffentlicht: Ein Mann konnte seinem jüngeren Bruder dessen Traumauto kaufen. Sogar die Redakteure der Online-Redaktion hätten das System versucht: gleiches Foto – anderer Name:

Aus Erol wird Klaus - das Bild findet sich mit unterschiedlichen Namen noch auf vielen weiteren Abzock-Seiten | Foto: Screenshot
  • Aus Erol wird Klaus - das Bild findet sich mit unterschiedlichen Namen noch auf vielen weiteren Abzock-Seiten
  • Foto: Screenshot
  • hochgeladen von Sabine Knienieder

Abzocke durch Investment-/Bitcoin-Betrug

In dem Artikel wird weiters erklärt, wie genau dieses Bitcoin-System funktionieren würde. Die Anleitung ist in einzelnen Schritten aufgeführt – aber nicht ohne darauf hinzuweisen, dass die Plätze limitiert seien. Folgt man dennoch dem Link, kommt man auf eine betrügerische Investmentseite wie „Bitcoin Code“, „Bitcoin Profit“, „The News Spy“ oder "Bitcoin System". Die Namen dieser Seiten sind vielfältig, das Betrugsmuster meist ähnlich. Folgt man den Anweisungen auf der Seite, gibt man persönliche Daten wie Telefonnummer und E-Mail-Adresse bekannt. Kurz darauf bekommt man eine Anmeldebestätigung und einen Anruf. Dabei wird man aufgefordert einen Mindestbeitrag – meist um die 250€ – zu überweisen. Dann würde das automatische Trading beginnen.

Druck durch Anrufe und keine Auszahlung

Es zeigt sich, dass in Folge meist mehrere Anrufe mit Einzahlungsaufforderungen kommen. So behaupten die Anrufer, dass man zusätzliche Einzahlungen tätigen müsse, damit das Trading beginnen könne. Will man seine bereits bezahlten Beträge zurückhaben, stellt man fest, dass eine Auszahlung nicht möglich ist. Dafür gibt es meist die unterschiedlichsten Begründungen.

  • Beispielsweise bräuchten die Betrüger noch Ausweisdokumente
  • Weitere Einzahlungen seien für eine Auszahlung notwendig
  • Geldbeträge seien verloren worden und man habe sich von dem entsprechenden Mitarbeiter getrennt

Sucht man sich im Internet dann Hilfe, um das Geld zurück zu bekommen, sollte man sehr vorsichtig sein. Betrüger haben hier bereits ihre Chance gewittert, um an Geld zu kommen, in dem sie hier vermeintliche Hilfe anbieten.

Was tun, wenn man bereits Opfer von Investment-Betrug geworden ist?

Fakt ist, dass es kaum einen Weg gibt, um an das verlorene Geld zu gelangen. Im Normalfall ist die bezahlte Summe weg. Wichtig ist dabei, dass man sich darüber im Klaren ist und dass es nichts nützt, weitere Gelder an diese betrügerischen Investment-Seiten zu überweisen.

  • Auf keinen Fall sollte man weiteren Einzahlungsaufforderungen nachkommen
  • Anzeige erstatten
  • Meldung bei der Finanzmarktaufsicht
  • Telefongespräche mit den Betrügern sofort beenden und Kontakt abbrechen
  • Eventuell gibt es die Möglichkeit, über die Bank um eine Rückholung anzusuchen. Allerdings führt das in den wenigsten Fällen zum Erfolg
  • Hat man die Überweisung mittels Kreditkarte getätigt, bestehen die Chancen, de Zahlungen zu blockieren oder zurückzuholen.

Wie kann man sich vor Investment-/Bitcoin-Betrug schützen?

  • Wenn man im Internet auf besonders gute Angebote stößt, sollte man das Angebot immer hinterfragen: Ist das Angebot realistisch? Würde man selbst so eine Möglichkeit, mit der man innerhalb kürzester Zeit reich wird, an die Große Glocke hängen?
  • Diese Werbeanzeigen verwenden immer Promis
  • Diese Werbeanzeigen haben immer einen Bezug zu Late Night Berlin und den Moderator Klaas Heufer-Umlauf
  • Die Web-Adressen der gefälschten Medien-Auftritte unterscheiden sich von den Originalseiten.
  • Es gibt keine garantierten Gewinne, vor allem nicht in dieser Höhe und in dieser kurzen Zeit. Also Finger weg von derartigen Versprechungen

Tipp: Niemand hat etwas zu verschenken. Der Menschenverstand sollte bei Meldungen wie "Tausende Euro täglich von zuhause aus verdienen“ und „die beste Entscheidung meines Lebens“ sofort Alarm schlagen.

Mehr zum Thema

Betrugs- und Sicherheitswarnungen auf meinbezirk.at: Sicher im Internet
Bitcoin-Betrug: KEIN Mega-Deal von "Die Höhle der Löwen"
Mail mit Löwenwerbung führt zu Bitcoin–Abzocke
Digitaler Donnerstag: Was ist Kryptowährung?

Steam-Guthabenkarten – Betrüger wollen an den Code
Im Namen von Prominenten und gefälschten Homepages versuchen Betrüger Internetnutzer in fragwürdige Bitcoin-Geschäfte zu verwickeln. Diesmal verwenden die Online-Kriminellen Promis wie den Fußballer Bastian Schweinsteiger und den Moderator Oliver Welke. | Foto: BB Tirol
Immer wieder werden Prominente beim Bitcoin-Betrug verwendet um so Vertrauen zu schaffen. | Foto: Screenshot
Immer wieder werden Prominente beim Bitcoin-Betrug verwendet um so Vertrauen zu schaffen. | Foto: Screenshot
Aus Erol wird Klaus - das Bild findet sich mit unterschiedlichen Namen noch auf vielen weiteren Abzock-Seiten | Foto: Screenshot
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Die wichtigsten News direkt auf dein Handy.  | Foto: MeinBezirk Tirol
4

Service
Die Nachrichten des Tages im WhatsApp Kanal "MeinBezirk Tirol"

MeinBezirk Tirol ist auf WhatsApp! Abonniere unseren Kanal MeinBezirk Tirol und erhalte die News aus deiner Region direkt aufs Handy. TIROL. Ab sofort kannst du dich direkt über WhatsApp mit uns verbinden, um die neuesten Nachrichten, Geschichten und Updates aus Tirol zu erhalten. Egal, ob es um lokale Ereignisse, wichtige Ankündigungen oder inspirierende Geschichten geht - wir bringen sie direkt auf dein Handy! Um unserem WhatsApp-Kanal beizutreten, musst du nur folgende Schritte ausführen: ...

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.