Tirol an der traurigen Spitze
437 Tiere im Jahr 2023 an Wölfe verloren

2022 waren 863 Tiere in Tirol von den Wolfsangriffen betroffen, 2023 gab es 437 Verluste. | Foto: Pixabay/christels (Symbolbild)
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Über 100 Wölfe wurden 2023 in Österreich laut dem Statusbericht Wolf festgestellt, die Schwerpunkte des Wolfsvorkommens lagen u.a. in Osttirol. Die Wanderbereitschaft der Tiere zeigt ein Rüde, der in sechs Bundesländern nachgewiesen wurde. Der Nutztierverluste (getötet, verletzt, abgängig) durch Wölfe in Tirol liegt bei 437 Tieren. 

TIROL. Der Bestand an Wölfen in Österreich hat sich im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 24 erhöht und lag damit bei 104. Das geht aus dem Statusbericht Wolf 2023 hervor. Die Anzahl der 2023 nachgewiesenen Wolfsrudel lag bei sechs. Nachweise gab es in allen Bundesländern, nur das Burgenland und Wien waren wolfslos. Die Schwerpunkte der Wolfsvorkommen lagen 2023 in Kärnten und Osttirol sowie im Wald- und Mühlviertel.

Das Dossier Wolf in Tirol auf MeinBezirk finden Sie hier

Wandertiere

Die längste Wanderung legte der Rüde mit der Bezeichnung 181MATK zurück. Er wurde zwischen Ende Oktober 2022 bis zu seinem Tod am 20. Jänner 2024 in insgesamt sechs Bundesländern nachgewiesen. Zunächst wurde er Ende Oktober 2022 in Nordtirol registriert. Mitte November 2022 folgten Nachweise aus Salzburg, Ende November aus Oberösterreich und Anfang Dezember aus Niederösterreich. Anfang und Ende Dezember 2022 wurde 181MATK erneut in Oberösterreich nachgewiesen, bevor er Ende Jänner 2023 in Kärnten nachgewiesen wurde. Anfang April 2023 hielt er sich wieder in Nordtirol auf und wurde anschließend mehrfach in Vorarlberg nachgewiesen, wo er Anfang 2024 von einem Zug erfasst und getötet wurde.

Zunahme

Die Anzahl der nachgewiesenen Wölfe in Österreich ist im Jahr 2023 im Vergleich mit den Vorjahren, wie erwartet, weiter angestiegen. Dieser Trend kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden. So steigt der Wolfsbestand in den Nachbarländern kontinuierlich. Da die Rudeldichte in Österreich noch auf einem geringen Niveau ist, gibt es zahlreiche Gebiete mit attraktivem Lebensraum für Wölfe, die günstige Bedingungen für die natürliche Einwanderung von abwandernden Wölfen aus angrenzenden Ländern bieten. Trotz des Anstiegs bei der Gesamtanzahl der Wolfsindividuen wurden im Jahr 2023 zwei Rudel weniger bestätigt als im Vorjahr.

Nutztierverlust

2022 waren 863 Tiere in Tirol von den Wolfsangriffen betroffen, 2023 gab es 437 Verluste. Der höchste Wert in Österreich. "Dies ist auf den Rückgang von Verlusten bei Schafen und Ziegen zurückzuführen. Bei Rindern, Pferden und Gatterwild gab es 2023 leider mehr Verluste als im Jahr zuvor", führte Rebecca Rau, eine Autorin des Berichts, aus. Die meisten Nutztierverluste wurden in Tirol und Kärnten verzeichnet. Wölfe mit alpiner Herkunft, die meist aus der Schweiz oder Italien zugewandert sind und überwiegend in Tirol und Kärnten nachgewiesen wurden, könnten durch ihre Erfahrungen im Herkunftsrudel bereits viel Wissen über die Bejagung von Nutztieren haben. Gepaart mit ihrem opportunistischen Verhalten, die leichteste Beute zu wählen, könnten sie daher insbesondere ungeschützte Nutztiere Wildtieren vorziehen.

In Aurach stürzten drei Rinder ab. Es besteht der Verdacht auf einen Wolfriss. | Foto: Christoph Pirnbacher
  • In Aurach stürzten drei Rinder ab. Es besteht der Verdacht auf einen Wolfriss.
  • Foto: Christoph Pirnbacher
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2022 waren 863 Tiere in Tirol von den Wolfsangriffen betroffen, 2023 gab es 437 Verluste. | Foto: Pixabay/christels (Symbolbild)
In Aurach stürzten drei Rinder ab. Es besteht der Verdacht auf einen Wolfriss. | Foto: Christoph Pirnbacher
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