Uni Innsbruck
Depression und Energiestoffwechsel, wie hängt das zusammen?
TIROL. Jeden 1. Oktober findet jährlich der europäische Tag der Depression statt, um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen. Seit Anfang diesen Jahres forscht Alexander Karabatsiakis am Institut für Psychologie der Universität Innsbruck zu der Thematik und untersucht die biologischen Veränderungen im körpereigenen Energiesystem, den Mitochondrien.
Depression und Energiestoffwechsel, wie hängt das zusammen?
Alexander Karabatsiakis sucht als Molekularbiologe und Systemischer Neurowissenschaftler auf der Ebene der Psychoneuroimmunologie nach biologischen Veränderungen, die bei Depressionen auftreten. Unser Gehirn hat einen extrem hohen Energieverbrauch. Energie ist also die Voraussetzung dafür, dass wir Leistung erbringen können. Viele Menschen, die unter Depressionen leiden, können eben jene Leistung nicht abrufen, so liegt der Gedanke nahe, dass Depressionen mit einem fehlerhaften Energiestoffwechsel zusammen hängen könnten.
"Im Fokus unserer Forschung stehen die Mitochondrien, die Kraftwerks-Organellen in unseren Zellen“,
erläutert Karabatsiakis. Die Hauptaufgabe von Mitochondrien ist die Produktion von Adenosintriphosphat (ATP), der biochemischen Energiewährung des Körpers.
„Als biologische Ursache könnte die Depression aus einer funktionellen Veränderung des mitochondrialen Systems hervorgehen, welches bei chronischer Überbeanspruchung durch Stress in eine Art ‚biochemischen Burnout‘ rutscht und seine Leistungsfähigkeit verliert.“
Im Podcast der Uni Innsbruck "Zeit für Wissenschaft" erläutert Karabatsiakis die genauen Umstände detaillierter.
Inwiefern hilft psychotherapeutische Intervention?
Karabatsiakis sucht nach biologischen Veränderungen, die bei einer Depression auftreten, und untersucht auch, inwiefern diese durch eine psychotherapeutische Intervention reversibel sind.
In einer im vergangenen Jahr abgeschlossenen Studie konnte der Molekularbiologe zeigen, dass eine bei depressiven Patientinnen und Patienten angewandte Psychotherapie und die damit einhergehende Symptomverbesserung auch Verbesserungen der Mitochondrienaktivität mit sich gebracht hat.
Die Möglichkeit, das Anschlagen einer Therapie gegen Depression auf biologischer Ebene feststellen zu können, soll zukünftig die Diagnostik und den Therapieverlauf unterstützen.
Es soll auch getestet werden, ob die Aktivität der Mitochondrien bei Elektrokonvulsionstherapie anspringt.
„Kann man bei den Betroffenen nach der Hälfte der Anwendungen auch keine Verbesserung im mitochondrialen System feststellen, dann müssten sie nicht mehr für die weiteren Behandlungen narkotisiert und der weitere Therapieverlauf angepasst werden."
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