Wichtige Neuerungen in der Abfalltrennung 2025
Eine "Gelbe Formel" für die Wertstoffsicherung

- Präsentieren den "Gelben Sack" und die "Gelbe Formel" (v.l.): LR Rene Zumtonel, Alfred Egger, Obmann Tiroler Abfallwirtschaftsverband, Thomas Höpperger, Geschäftsführer Höpperger GmbH & Co. KG, Andreas Pertl, Geschäftsführer VKS Verpackungskoordinierungsstelle sowie Simon Parth, Geschäftsführer EWP Recycling Pfand Österreich gGmbH.
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Mit 1. Jänner 2025 gibt es wichtige Neuerungen in der Abfalltrennung, die alle BürgerInnen Tirols betreffen. Speziell geht es um die Kunststoff- und Metallverpackungen sowie die Einführung des Pfands auf Einweggetränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall.
TIROL. Die "Gelbe Formel" wird ab Neujahr zum geläufigen Begriff in der Tiroler Bevölkerung, die ohnehin schon österreichweit als Meister in der Abfalltrennung gilt: Bei Glas, Papier/Pappe und Metall wird bereits jetzt schon 90% korrekt gesammelt, ab 1. Jänner 2025 will man auch beim Kunststoff-Müll diesen Wert erreichen, wie Landesrat René Zumtobel bei einer Pressekonferenz beim Entsorgungsunternehmen Höpperger Umweltschutz in Pfaffenhofen erläutert. Dort hat Höpperger bereits groß in Anlagen investiert, um für die Umstellung gerüstet zu sein (HIER zum Bericht).
Vor allem freut Zumtobel der Rückhalt in der Bevölkerung: 82 Prozent sprechen sich für das neue Pfandsystem aus und stehen auch hinter dem System "Gelber Sack":
"Es ist sehr wichtig, dass hier möglichst alle mittun, es geht hier um riesige Mengen an Kunststoff-Müll und Dosen, die in den Recycling-Kreislauf rückgeführt werden. Es ist Abfall, der sonst im Restmüll oder in der Natur landet",
gibt Zumtobel zu bedenken.

- Andreas Pertl, Geschäftsführer VKS Verpackungskoordinierungsstelle
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Gelber Sack und Pfandsystem
Derzeit landen 25 % des Kunststoff-Mülls im Kreislauf, mittelfristig will man diesen Wert dank dem neu eingeführten "Gelben Sack" und dem Pfandsystem auf 50 % und langfristig sogar auf 80 % bis 90 % erhöhen: "Wir erreichen damit doch vorzeitig das EU-Ziel", so Simon Parth, Geschäftsführer EWP Recycling Pfand Österreich gGmbH.
Neu ist ab 1. Jänner 2025 einerseits die Einhebung von Pfand auf Einweggetränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall und andererseits die gemeinsame Sammlung der verbliebenen Leicht- und Metallverpackungen im gelben Sack bzw. der gelben Tonne.
In anderen Bundesländern wurde die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen bereits 2023 umgesetzt und es zeigt sich, dass die Sammelmenge dadurch ansteigt. Zudem tragen das Pfandsystem und die gemischte Sammlung auch dazu bei, dass weniger Müll achtlos in die Natur geworfen wird, erklärt Zumtobel weiter.
Einwegpfand erleichtert Recycling
Ab dem 1. Januar 2025 wird auf Kunststoff-Getränkeflaschen (PET) und Getränkedosen aus Metall mit einem Fassungsvermögen von 0,1 bis 3 Litern ein Pfand von 25 Cent erhoben. Dieses wird beim Kauf auf den Preis aufgeschlagen und separat auf der Rechnung ausgewiesen. Bei Rückgabe der unbeschädigten Verpackungen erhält man das Pfand zurück. Die Rückgabe ist an vielen Verkaufsstellen, wie Supermärkten, möglich. Verkaufsstellen mit Automaten nehmen unbegrenzt Verpackungen zurück, während kleinere Anbieter, etwa Imbissstände, nur so viele zurücknehmen müssen, wie sie pro Kauf verkaufen. Keine Pfandpflicht gilt für Getränkekartons (z. B. Tetra Pak), Milchprodukte und Sirupflaschen.
Blick auf das Etikett bis Ende 2025 wichtig
„2025 startet mit dem Einweg-Pfandsystem eines der größten Kreislaufwirtschaftsprojekte Österreichs. Die Materialien der gebrauchten Kunststoffflaschen und Metalldosen können im Kreislauf gehalten werden“,
so Simon Parth, Co-Geschäftsführer von Recycling Pfand Österreich.
„Die Auslieferung der neuen Gebinde startet mit 1. Jänner 2025. Das bedeutet, dass nicht sofort alle Kunststoffflaschen und Metalldosen mit neuem Barcode und Pfandlogo in den Regalen zu finden sein werden. In der Übergangsphase bis Ende 2025 dürfen Getränke ohne Pfandlogo verkauft werden – sofern sie bis 31. März 2025 abgefüllt wurden. Der Blick auf das Etikett lässt erkennen, ob es sich schon um ein Pfandprodukt mit Pfandsymbol handelt.“
Bereits heute wird ein großer Teil der gesammelten Kunststoffverpackungen Tirols recycelt. Die Sammlung der Getränkeverpackungen erleichtert diesen Prozess und macht es möglich, dass aus dem hochwertigen und sauberen Material von gebrauchten Getränkeverpackungen auch wieder neue Getränkeverpackungen hergestellt werden.

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Gelber Sack bzw. gelber Tonne
Mit der Einführung des Pfands wird weniger Kunststoff in den gelben Sack oder die gelbe Tonne entsorgt. Um dennoch eine regelmäßige Abholung sicherzustellen, werden Kunststoff- und Metallverpackungen künftig gemeinsam gesammelt. Die bisherige blaue Tonne für Metallverpackungen entfällt dadurch.
„Haushalten wird das Sammeln leichter gemacht: Leicht- und Metallverpackungen finden gemeinsam Platz in einem Behälter. So wird das Trennen im Haushalt einfacher und der Weg zum Metallbehälter entfällt. Die Sammelbereitschaft steigt, wodurch auch die Sammelmenge zunimmt. Weniger Behälter bedeuten zudem weniger Lkw-Fahrten – das verkürzt Transportwege und reduziert CO₂-Emissionen“,
so Andreas Pertl von der Verpackungskoordinierungsstelle.

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Alfred Egger, Obmann des Tiroler Abfallwirtschaftsverbandes erklärt:
„Das Abfuhrintervall für die gelben Säcke ist derzeit sechswöchig. Sollten sich hygienische- oder Geruchsprobleme durch die Mitsammlung von Metallverpackungen ergeben, wird sich der Tiroler Abfallwirtschaftsverband für die Verkürzung auf ein vierwöchiges Intervall einsetzen.“
In der Sortieranlage der TRG Tiroler Recycling GmbH & Co KG in Pfaffenhofen werden aktuell nahezu alle Kunststoffverpackungen aus Tirol in verschiedene Fraktionen sortiert und anschließend zur Verwertung weitergegeben.
„Wir investieren über vier Millionen Euro in die Optimierung unserer Sortieranlage für Kunststoff- und Metallverpackungen in Pfaffenhofen, der einzigen privaten Einrichtung dieser Art in Tirol. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Wiederverwertungsquote von Kunststoffverpackungen auf die EU-weit vorgeschriebenen 50 Prozent zu erhöhen und verringern gleichzeitig das Risiko von Bränden deutlich. Der Umbau wird bis zum Frühjahr 2025 abgeschlossen sein“,
berichtet Thomas Höpperger, Geschäftsführer der Höpperger GmbH & Co.KG.
BürgerInnen können sich bei Fragen auch jederzeit an die AbfallberaterInnen der Gemeinden wenden. Das Land Tirol informiert in den kommenden Wochen und Monaten regelmäßig auf seinen Social-Media-Kanälen über die Umstellung.

- Thomas Höpperger, Geschäftsführer Höpperger GmbH & Co. KG
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Factbox – Die wichtigsten Informationen zur Umstellung:
Einwegpfand
- Ab 1. Jänner 2025
- Einweggetränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall mit einer Füllmenge von 0,1 bis drei Liter
- Ausnahmen für Milch- und Milchprodukte, Sirupflaschen, Getränkeverpackungen für Beikost und flüssige Lebensmittel, Getränkeverbundkartons (z.B. Tetra Pak)
- Höhe des Pfands: 25 Cent
- Einweggetränkeverpackungen dürfen vor der Rückgabe nicht zerdrückt werden, da die Gebinde sonst nicht erkannt werden!
- Übergangsfrist: Bis 31. Dezember 2025 dürfen auch noch Verpackungen ohne Pfand verkauft werden. Bei der Rückgabe ist daher unbedingt auf das Pfandlogo auf der Verpackung zu achten!
Gemischte Sammlung
- Ab 1. Jänner 2025
- Gemeinsame Sammlung aller Kunststoff- bzw. Leichtverpackungen und Metallverpackungen im gelben Sack bzw. der gelben Tonne
- Blaue Tonne für die Sammlung von Metallverpackungen wird entfernt
Zahlreiche weitere Informationen finden sich auf den Webseiten „Österreich sammelt“ und „Recycling Pfand Österreich“.
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