Richtiger Umgang mit „Stromspeichern“
Die Brandursache Lithium-Akkus

Gefahrgutbeauftragter Prok. Oliver Bauer von der Firma Höpperger mit "brandgefährlichen" Lithium-Akkus aus Geräten, die in eigenen Fässern gelagert werden müssen.
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  • Gefahrgutbeauftragter Prok. Oliver Bauer von der Firma Höpperger mit "brandgefährlichen" Lithium-Akkus aus Geräten, die in eigenen Fässern gelagert werden müssen.
  • hochgeladen von Georg Larcher

REGION. Brandgefährlich: Wer seinen alten Laptop oder den E-Bike-Akku entsorgt, muss einiges beachten. Bei der Entsorgung von Lithium-Batterien/Akkus kommen brandgefährliche Materialien ins Spiel, die z.B. bei der Firma Freudenthaler in Inzing bereits vor Jahren zu einem Brand geführt hat: "Lithium-Batterien im Restmüll sind für Entsorger eine Katastrophe", meinte damals GF Ingeborg Freudenthaler (hier zur damaligen Reportage: Lithium-Batterien als brandgefährlicher "Future Waste").

Brandgfährlicher Müll

Das Problem beginnt beim Hersteller und auch beim Problembewusstsein der Konsumenten: Lithium-Batterien dürfen nicht in den Restmüll und nicht Daheim ‚gehortet‘ werden, sondern gehören korrekt entsorgt – ausschließlich in den dafür vorgesehenen kommunalen Sammelstellen oder in Geschäften, die Akkus und Batterien verkaufen.
Lithium-Batterien u.a. in Laptops, Handys, E-Bikes, Spielzeug, Rasenmäher, Bohrmaschinen usw. bergen ein enormes Brandrisiko in sich. Allein in Österreich landen davon rund 700.000 fälschlicherweise im Restmüll und stellen eine großes Gefahr für Mensch und Umwelt dar.
Auch bei der Firma Höpperger in Pfaffenhofen musste die Feuerwehr kürzlich zu einem Containerbrand ausrücken – ob hier ein Akku im Spiel war, lässt sich nicht mehr nachweisen: "Da bleibt nichts mehr übrig", erklärt Höpperger-Gefahrgutbeauftragter Prok. Oliver Bauer beim Bezirksblätter-Lokalaugenschein in Pfaffenhofen, wo der Entsorger mit einer Löschanlage mit Überwachungssystem aufgerüstet hat.
Wie wichtig diese Investition (ca. 500.000 €) ist, wurde beim Lokalaugenschein klar: Bauer fischt einen Staubsauger mit einem verbauten Lithium-Akku aus dem Elektroschrott – eine potentielle Brandquelle.

"Wenn man den Lithium-Akku nicht entnehmen kann, muss man das gesamte Gerät beim Händler oder im Recyclinghof abgeben",

erklärt der Experte. Das geschulte Personal entsorgt das Gerät in einem brandschutzgesicherten Fass.
"Li-Ionen-Akkus, die z.B. von Schraubern oder Fahrrädern getrennt werden können, sind weniger das Problem", erklärt Geschäftsführer Mag. Thomas Höpperger:

"Problem sind die Lithium-Akkus, die in Geräten so eingebaut sind, dass man sie schwer oder gar nicht herausnehmen kann. So landen die Geräte im Müll."

Diese oft sehr leistungsstarken Energiespeicher können bei falscher Handhabung bzw. Unachtsamkeit auch daheim Brände auslösen, sagt Bauer.

VIDEO zum Lokalaugenschein bei der Fa. Höpperger in Pfaffenhofen:

Fachgerechter Umgang mit den „Stromspeichern“

"In der jüngsten Vergangenheit kam es zu mehreren Fällen mit teils enormen Brand- und Rauchschäden", erklärt Ing. Rene Staudacher, stv. Leiter der Landesstelle für Brandverhütung. Er gibt Tipps für den richtigen Umgang mit diesen gefährlichen Materialien:

"Akku`s sind grundsätzlich nicht gefährlicher als andere „Medien“, sondern reagiert zumeist auf unsachgemäße Handhabung empfindlich. Gefragt ist eine gewisse Umsicht im Umgang."

Was macht einen Akku so brandgefährlich?

Das Überladen, das Tiefenentladen, heftige Stöße, Stürze, Haarrisse im inneren der Batterie oder starke Vibrationen können einen Akku beschädigen oder zu einem Kurzschluss in der Batterie führen. Auch eine Überschreitung der zugelassenen Temperaturbereiche kann den Akku beschädigen, etwa wenn er zu „heiß“ oder zu „kalt“ wird. Akkus sollen nicht unter 0°C (z.B.: im Freien) gelagert und bei Raumtemperaturen geladen werden. Wird z.B.: im Winter ein E-Bike in der nichtbeheizten Garage langfristig abstellt, sollte der Akku besser separat im Abstellraum aufbewahrt werden.
Schwachstelle ist vor allem eine hauchdünne Trennschicht in den Akkus, der sogenannte Separator, der Minus- und Pluspol voneinander trennt. Ist der Separator fehlerhaft eingebaut oder beschädigt, kann es auch bei neuwertigen Geräten zu einem Kurzschluss kommen und der Akku Feuer fangen oder explodieren. Sollte bei Gebrauch ein versengter Geruch wahrgenommen werden oder sich der Akku aufblähen ist höchste Vorsicht geboten. Gefragt ist eine gewisse Umsicht im Umgang mit den Batterien.

Beispiel Smartphone:

– Handy auf einer nicht brennbaren Unterlage laden
– „Stromstecker“ bei Nichtgebrauch ausstecken
– Nur für das Gerät zulässige Ladekabel verwenden

– Wo geladen wird, sind unbedingt geprüfte Rauchwarnmelder an der Decke zu montieren. Diese detektieren bereits einen Brand in der Entstehungsphase, sodass noch mögliche „Schritte“ wie z.B.: Löschmaßnahmen, eingeleitet werden können.

Definitiv nicht mehr laden sollte man den Stromspeicher, wenn er leicht aufgebläht ist. Gleiches gilt für Akkus, die heruntergefallen oder gar beschädigt sind. Gerade mechanische Beschädigungen können die Brand- und  Explosionsgefahr deutlich erhöhen.

Die Entsorgung:


Beim Recylinghof ABGEBEN oder bei einer Fachfirma. Ein Akku hat im Restmüll nichts verloren!

Lithium-Batterien/Akkus

Richtiger Umgang mit Lithium-Batterien/Akkus
– Nur mit original beigepacktem oder für dieses Modell bestimmtem Ladegerät und Originalzubehör laden. So lassen sich Kurzschlüsse durch Überladungen vermeiden. Die Geräte sind aufeinander abgestimmt und erkennen den Ladezustand.
– Bleiben Sie beim Ladevorgang nach Möglichkeit in der Nähe. Vor allem beim Aufladen größerer Akkus wie z.B. bei E-Bikes ist Kontrolle nötig.
– Altbatterien sind gut verwertbar. Sie enthalten neben Lithium weitere wertvolle Rohstoffe wie z.B. Kobalt und Nickel. Österreichs Sammelstellen sowie der Handel führen Altbatterien und Akkus einer ökologischen, ressourcenschonenden Verwertung zu.
– Da Batterien niemals vollständig entladen werden, sollten sichtbare, offene Pole mit einem Klebeband abgeklebt werden, um Kurzschlüsse zu vermeiden.

Vermeide:
– Geräte bzw. Akkus keinen hohen Temperaturen (z. B. direkte Sonneneinstrahlung, Heizung) aussetzen. Lüftungsöffnungen nicht abdecken.
– Geräte bzw. Akkus keinesfalls auf oder in der Nähe von brennbaren Gegenständen (z. B. auf einer Tischdecke, im Bett oder in der Nähe von Papier) laden.
– Bei mechanischer Beschädigung oder Verformung des Gerätes empfehlen wir, das Gerät überprüfen zu lassen und den Akku vorbeugend zu erneuern. Gegebenenfalls können Schäden entstehen, die zu einer Fehlfunktion oder Einschränkung der Gerätesicherheit führen können.
Batterien im Restmüll
– Alte Batterien & Akkus gehören nicht in den Restmüll. Bringen Sie sie zu den Sammelstellen bzw. zu den Verkaufsstellen des Handels, wo sie kostenlos abgegeben werden können. Wenn problemlos möglich, bitte Batterien & Akkus aus dem Elektrogerät vor Abgabe entnehmen.

Weitere Informationen zur Entsorgung von Akkus finden sie auf dieser Homepage von "Elektro-ade!":
https://www.elektro-ade.at

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