Infoabend in Paldau
Wie sich Klimaoasen im eigenen Garten schaffen lassen

- Klimaoasen schaffen: Martin Bregar und Andrea Bregar (r.) vor einer Betonzisterne am Waldesrand auf ihrem Grundstück in Gossendorf.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Heimo Potzinger
Im Rahmen eines Informationsabends unter dem Titel „Meine Klimaoase“ im Momentum in Paldau zeigten Bürger aus der Region auf, wie das eigene Zuhause in einen Wohlfühlort für Mensch und Natur verwandelt und gleichzeitig mit erneuerbarer Energie vorsorgt werden kann.
PALDAU. Regionalwissenschaftler Christian Krotscheck stellte das Konzept der „Vulkanland Klimaoase“ näher vor. Der Experte verdeutlichte anschaulich, wie Pflanzen nicht nur Gärten, sondern ganze Landschaften kühlen können. „Jeder kennt den Unterschied zwischen einem Sonnenschirm und einem Baum an einem heißen Sommertag – unter dem Baum ist es viel angenehmer“, nannte er ein Beispiel. Außerdem plädiert er für einen „ordentlich schlampigen“ Garten, der auch für Insekten und Bodenlebewesen ein wertvoller Lebensraum ist.

- Vorstellung der "Klimaoasen" im Momentum Paldau – die Zuhörerinnen und Zuhörer holten sich wertvolle Inputs für ihre Projekte.
- Foto: Lokale Energieagentur
- hochgeladen von Heimo Potzinger
Klimaoase in Gossendorf
Familie Bregar aus Gossendorf berichtete über Umsetzungen im eigenen Garten, Wald und Haus. „Im Kräutergarten merke ich schon die Auswirkungen des Klimawandels. Ich passe die Auswahl der Pflanzen deshalb an“, erzählte Andrea Bregar.
Ein besonderes Highlight am Hof ist die Regenwassernutzung. In drei Regenwasserzisternen wird Wasser von der Dachfläche im Ausmaß von 350 m² aufgefangen und zwischengespeichert. „Die Wasserqualität ist einwandfrei“, berichtete Martin Bregar. Den Wasserverbrauch kann die Familie übers Jahr gesehen zu 65 Prozent mit Regenwasser decken. Zum Gießen, für die WC-Spülung und sogar im Geschirrspüler kommt das Regenwasser zum Einsatz.
Energieautarkie als Ziel in Paldau
Josef Gutmann aus Paldau berichtete von seiner persönlichen Energiewende. Das Ziel: Energieautarkie bis 2030. Der Weg dahin begann 2010 mit der ersten Fotovoltaik-Anlage. Seither wurde immer weiter ausgebaut. Die Zwischenbilanz: Mit eigenen Fotovoltaik-Anlagen, Solarthermie, der Hackschnitzelheizung und zwei Stromspeichern können bereits 91 Prozent des Energieverbrauchs der Familie für Strom, Wärme und Mobilität selbst erzeugt werden.
„Viel geht glaube ich nicht mehr“, meint Josef Gutmann. Trotzdem wird überlegt, wie man weiter optimieren kann.

- Vorstellung der "Klimaoasen" im Momentum Paldau – die Zuhörerinnen und Zuhörer holten sich wertvolle Inputs für ihre Projekte.
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Innovatives Baukonzept in Eichkögl
Wolfgang Puntigam berichtet vom Wohnhaus seiner Familie in Eichkögl. Bereits bei der Planung sei überlegt worden, wie möglichst hitzetauglich gebaut werden könne. Geworden sei es dann ein strohballengedämmtes Passivhaus. Die Bauweise sei selbst entwickelt worden.
„Die Solaranlage ist vertikal ausgerichtet und dient gleichzeitig als Balkongeländer. Durch die Ausrichtung kann in den Übergangszeiten und im Winter besonders viel Sonnenenergie genutzt werden“, berichtete Wolfgang Puntigam. 30-kWp-Fotovoltaik-Anlagen liefern Sonnenstrom. Die Module dienen auch als außenliegende Beschattung und als Terrassenüberdachung.
Rund um eine Klimaoase
Der Infoabend fand im Rahmen der Klimawandelanpassungsregion (KLAR!) "Mittleres Raabtal" statt, die von der Gemeinde Paldau gemeinsam mit Eichkögl, Feldbach und Kirchberg an der Raab gebildet wird.
Paldaus Bürgermeister Karl Konrad bedankte sich afür die spannenden Einblicke in die Umsetzungen aus der Region. Die Zuhörerinnen und Zuhörer konnten sich einige Anregungen für die Gestaltung der eigenen „Klimaoase“ mit nach Hause nehmen.
Weitere Informationen zur KLAR! Mittleres Raabtal
Die Klimawandelanpassungsregion KLAR! Mittleres Raabtal besteht aus den Gemeinden Eichkögl, Feldbach, Kirchberg an der Raab und Paldau. Im Rahmen des Projekts werden zehn Maßnahmenpakete zur Klimawandelanpassung in der Region bearbeitet.
www.lea.at/klimawandelanpassungsregion-klar-mittleres-raabtal
www.klar-anpassungsregionen.at
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