Neustift/Fulpmes
Handel im Wandel – Stubaier Sporthändler berichten
Die Chefs von Sport Hofer und Radsport Steixner zum Einruch des Skitourenmarkts, dem Trend des Fahrrad-Leasings und mehr.
NEUSTIFT/FULPMES. Corona und Teuerung haben das Kaufverhalten der Konsumenten verändert. "Die Umsätze im Sommer waren okay. Man hat heuer aber schon bemerkt, dass die Menschen sparen müssen. Aber es geht uns ja allen gleich", stellt Erich Gleirscher von Sport Hofer fest. In seinem Geschäft in Neustift findet sich ein breites Sortiment an Sportartikeln, Mode und Accessoires für das ganze Jahr. Die leichten Einbußen gepaart mit rundum steigenden Kosten sorgen auch bei Sport Hofer für wirtschaftliche Anspannung. "Die Deckungsbeiträge sind geschrumpft. Deshalb sparen auch wir, wo es geht. Generell bin ich aber schon zuversichtlich, dass sich alles wieder einpendelt", so Gleirscher.
Überfluss an Tourenware
Auf die geänderten Voraussetzungen reagiert er zB damit, dass er heuer den Tourensektor aufgelassen hat. Gleirscher: "Der Tourenmarkt ist komplett eingebrochen. In der Coronazeit wollte jeder Skitouren gehen und es war zu wenig Ware verfügbar. Die Händler bestellten wie wild, die Lager waren aber erst ein Jahr später voll. Da sind viele schon wieder draufgekommen, dass Skitouren gehen doch nicht ihr Sport ist. Das führte zum aktuellen Überfluss an Tourenware, der alle Händler in Österreich betrifft. Wir haben daher beschlossen, uns auf unsere Kernkompetenzen Wintersport, Verleih und Langlaufen zu konzentrieren."
Ski werden gemietet
Freilich gibt es auch hier neue Trends wie etwa den, dass der Skiverkauf fast nicht mehr stattfindet, weil so viele leihen. Sport Hofer bietet passend dazu Saisonmieten für einheimische Kinder an. Der Preis richtet sich nach der Skilänge. Überhaupt sind Gleirscher und sein Team sehr um die Einheimischen bemüht – und die wissen das zu schätzen, worüber der Chef natürlich sehr froh ist.
Radln werden geleast
Im Radsportgeschäft von Hubert Steixner in Fulpmes ist der Einheimische der wichtigste Kunde. Und auch in der Welt der Zweiräder gibt es neue Entwicklungen, erklärt der Spezialist: "Inzwischen läuft sicher ein Drittel des Verkaufs über Leasing. Viele Stubaier Firmen ermöglichen das bereits. Sie leasen das Rad und stellen es dem Mitarbeiter zur Verfügung. Der kriegt das versicherte Bike somit ohne Anzahlung und mit steuerlicher Ersparnis. Die laufende Rate wird ihm direkt vom Lohn abgezogen. Für den Mitarbeiter bringt das einen großen finanziellen Vorteil und die Einstiegshürde in den Radsport ist nicht so hoch. Die Betriebe machen es aus gesundheitlichen Gründen und zur Mitarbeiterbindung. Eine klassische Win-win Situation also."
Massive Umwälzungen
Wenn es kein Leasing gäbe, stünde man maximal auf Vor-Corona-Niveau, schätzt Steixner. Corona hat das Bike-Geschäft nämlich genauso angekurbelt, wie jenes mit den Skitourenausrüstungen. Ergo ist der Markt heute auch mit Rädern übersättigt. Den Fehler, ohne Maß und Ziel Ware zu bestellen, hat Steixner nicht gemacht. Sollte der Leasing-Hype wieder vorbeigehen, weiß er daher nicht, wie sich die Umsätze entwickeln. "Wir haben auch schon bessere Jahre gehabt, aber insgesamt läuft's gut." Andererseits liege die Unzufriedenheit im Vergleich, ergänzt Steixner: "Im Vergleich zu vor Corona müssen wir super zufrieden sein, schauen wir auf die Boom-Jahre, können wir nicht zufrieden sein. Aber ich vergleiche mich im Gegensatz zu vielen Kollegen aus der Branche lieber mit dem, was einmal gewesen ist."
Zur Sache
Bei Radsport Steixner ist der Reparaturbonus einlösbar. Er gilt sowohl für Bio-Bikes, als auch für E-Bikes. Damit lassen sich 50 Prozent der Reparaturkosten einsparen, weil das Klimaschutzministerium bis zu 200 Euro je Reparatur und Service übernimmt. "Wir sehen das als reinen Service für die Kunden. Selbst würden wir ihn nicht brauchen, weil die Werkstatt sowieso immer voll ist", erklärt Steixner, dass nach dem wohlverdienten Urlaub der Fokus bei Radsport Steixner wieder auf Top Service und Beratung liegt.
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